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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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bei seinem Anblick plötzlich durch den Kopf schossen. Das sollte verboten werden.
Als ich merkte, dass ich ihn schon wieder anstarrte, senkte ich eilig den Blick, und sah, dass ich noch immer die Kuchengabel in der Hand hielt. Hm, an essen war jetzt wohl nicht mehr zu denken. Ich legte sie behutsam auf den Tisch, wagte es aber nicht den Blick wieder zu heben, um ein weiteres Mal in diesen Augen grauen zu versinken.
„Lasst Euch von mir bitte nicht stören, esst ruhig weiter. Ich finde es erfrischend ein Mädchen in Eurem alter zu sehen, das nicht jeden bissen überdenkt, wie es sonst unter den Betawölfen üblich ist.“
Wollte er mir damit sagen, ich war dick, und deswegen war es eh egal? Jetzt hatte ich erst recht keine Lust mehr etwas zu essen, und schob den Teller von mir weg.
„Aber Ihr seid nicht von Adel, oder?“
Nur einen kurzen Blick traute ich mich ihm zuzuwerfen, bevor ich nervös über meine trocknenden Lippen fuhr.
„Von heute Abend einmal abgesehen.“ Er schmunzelte über seinen eigenen Witz. „Aus der Nacht aufgetaucht, geheimnisvoll wie die Nacht selber. Werdet Ihr auch genauso wieder verschwinden?“
Okay, eine direkte Frage. Komm schon, die kannst du beantworten, ist ganz einfach, nur die Lippen bewegen. Also los, du schaffst das!
„Nein, ich fahre mit dem Auto.“ Oh bitte, wie sich das anhörte. „Ich meine, mein Vater fährt ein Auto.“
Dein Vater fährt ein Auto? Wirklich?!
„Ich meine, mein Vater fährt mich morgen früh mit dem Auto nach Hause.“ Nein, auch nicht besser. Ich schlug die Hände vors Gesicht, um auch noch den Teil zu verdecken, der nicht von der Maske verborgen wurde. „Ich mach mich hier gerade voll zum Affen, oder?“
„Es ist auf jeden Fall sehr interessant Euren Worten zu lauschen.“
Mit anderen Worten, ja, ich machte mich zum Affen. „Okay“, sagte ich und ließ die Hände sinken. „Können wir vielleicht noch mal von vorne anfangen, und den Teil mit dem starren und sabbern vergessen?“
Diese Worte entlockten im ein weiteres Lächeln, doch irgendwie wirkte es … unecht, falsch. Es reichte nicht hinauf zu seinem Augen. Das bildete ich mir doch sicher nur ein, oder? „Sehr gerne.“ Er reichte mir die Hand. „Graf Cerberus Lupus.“
Ich ergriff die Hand. „Cerberus? So wie der Höllenhund, der … Moment, Lupus. Bist du … ähm … seid ihr mit Cheyenne … ich meine Königin Cheyenne verwandt?“
Oh bitte sag nein, sonst wären mein Gedanken nämlich voll abartig gewesen.

„Meine Mutter ist eine entfernte Cousine der Königin. Sie haben den gleichen Urgroßvater.“
Den gleichen Urgroßvater. Das hieß dieser Isaak, oder? Ne, das war der Großvater. Also noch eine Generation davor. Also war er mit mir verwandt. Na super. Wie sollte ich meinem Vater nur erklären, dass ich jetzt dringend einen Therapeuten brauchte?
Hallo Papa, ich hatte unanständige Gedanken über einen Kerl, bei dem sich herausgestellt hat, dass er irgendwie mit mir verwandt ist.
Na das Gespräch wäre sicher witzig. 
„Hier, seht ihr?“ Er zog seinen Halsausschnitt ein kleinen wenig runter, um mir ein kleines Muttermal an seiner Halsbeuge zu zeigen. Das gleiche Muttermal, das jeder Blutsverwandte aus dieser Familie besaß. Nur ich nicht. „Ich bin also zwangsläufig aus familiären Gründen hier. Aber bei Euch scheint das nicht so zu sein. Wenn ich so frei sein darf zu fragen, woher ihr die Königin kennt?“
Diese aufforderungsfrage hatte jetzt irgendwie seltsam geklungen. „Mein Vater ist mit ihr von früher bekannt.“
„Ein einfacher Bekannter? Mehr nicht?“ Er schnalzte ungläubig mit der Zunge. „Das nehm ich Euch nicht ab.“
„Ist aber so“, sagte ich etwas schwach. „Sie kennen sich von früher, und als ich erwähnt habe, dass ich schon immer mal eine Prinzessin sein wollte …“
Als plötzlich Ayden mit Alina im Schlepptau zu uns an den Tisch stieß, unterbrach ich mich, und sah zu ihm auf.
„Wow, siehst du geil aus!“, kam es auch prompt über Alinas Lippen.
Oh lieber Gott, was hab ich dir getan, dass du mir das antun musst? Bitte, sag es mir, was?
Der junge Graf lächelte, während Ayden sie leicht pikiert ansah.
„Dir ist schon klar, dass ein hübsches Äußeres nicht über ein hässliches Inneres hinwegtäuschen kann?“, fragte der Prinz auch sogleich ziemlich spitz.
„Das habe ich auch nicht gesagt“, verteidigte sie sich sofort. „Ich habe nur gesagt, dass er geil aussieht. Und er hat auch nicht so eine komische Frisur wie du.“
Sofort strich

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