Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
Knochen im Leib.
„Du hättest dich ins Bett legen sollen, und nicht auf dem Sessel schlafen.“
„Das Bett war besetzt, falls es dir entgangen sein sollte“, gab ich trocken von mir.
„Hey, wir hätten da sicher locker zu zweit reingepasste.“ Er stand auf, und streckte sich, bis die Knochen knackten. Dabei rutschte sein Shirt hoch, und hab einen schmalen Streifen nackter Haut frei, der meinen Blick wie magisch gefangen nahm. „So, und nun beweg deinen Hintern, ich habe Hunger. Es hat Ewigkeiten gedauert, dich wach zu kriegen.“
Hastig, bevor er merken konnte, was ich gerade getan hatte, sah ich zu dem kleinen Beistelltisch. Die Cracker und der Orangensaft waren verschwunden, nur noch das leere Glas stand da.
„Alles artig aufgegessen“, grinste er mich an. „Aber ich bin ein Wolf, und von den paar Keksen werde ich nicht satt.“ Ohne großes Federlassen schnappte er sich meine Hand, und zog mich auf die Beine. „Ich hoffe du hast nicht vergessen, wo die Küche ist.“
„Nein, ich … wie spät ist es eigentlich?“ Ich rieb mir über die Augen, und bemerkte dabei, dass ich meine Brille gar nicht abgesetzt hatte.
Cio zog die Tür auf, und schob mich zur Tür hinaus. „Keine Ahnung, aber es ist schon dunkel.“
„Wäre mir doch tatsächlich entgangen, wenn du es mir nicht gesagt hättest“, spottete ich, und trat in den stillen Korridor. Von den anderen war nichts zu sehen.
Grinsend schloss Cio mein Zimmer ab, und drückte mir dann den Schlüssel in die Hand. „Ich liebe deinen trockenen Humor, der ist so erfrischend!“
Wollte er mich jetzt wieder auf den Arm nehmen?
„Aber um deine Frage zu beantworten, ich schätze, er ist genauso spät wie gestern um die gleiche Zeit.“
„Und wie es auch morgen sein wird“, fügte ich noch hinzu, und schlug den Weg Richtung Küche ein, da mir sein Magen lautstark ins Ohr Knurrte. Oh man, da wurde ja jeder Wolf neidisch.
Cio schloss sich mir grinsend an. „Du hast es erfasst. Wusste doch schon immer, was für ein helles Köpfchen du bist. Fast so intelligent wie ich.“
„Wie bescheiden wir heute wieder sind“, spottete ich. 
Wenn man den Weg zur Küche erst einmal kannte, war sie gar nicht so weit weg. Da sie sich aber in der hintersten Ecke dieser Etage befand, musste man sie erst mal finden. Da ich die Suche allerdings vorhin schon hinter mich gebracht hatte, konnte ich uns ohne Umwege direkt dorthin führen. Und wie mir bei unseren Eintritt in den großen, hellen Raum auffielt, war Cio wohl nicht der Einzige, der von seinen Magen in die große Familienküche gelockt wurde.
An vier runden Tischen saßen gut ein Duzend Leute. Und ein Wolf. Bis auf drei waren mir alle unbekannt. Nein, Moment, das rothaarige Mädchen mit den tausend Sommersprossen im Gesicht, das da am Herd stand, und sich Gulasch auf den Teller schaufelte, hatte ich vorhin schon im Flur gesehen.
„Ah, hier sind wir richtig.“ Wieder stieß Cios Magen ein unheilvolles grummeln aus. Wenn er nicht bald was zwischen die Zähne bekam, würde er noch damit beginnen, sich selber zu verdauen.
Ich wollte mich an den Tisch hinten in der Ecke setzten, an dem ich Kian, Ayden, und Alina entdeckt hatte, aber Cio packte einfach meine Hand, und zog mich zu der Kochinsel, um dort in den Topf zu spähen, bevor das Mädchen den Deckel raufpacken konnte. „Das riecht lecker.“
Sein Grinsen wurde von einem neugierigen Mustern erwidert. Dem Mädel schien zu gefallen was sie sah, denn sie Lächelte ihn auf eine Art an, wie Mädchen es nur in einem solchen Moment taten.
„Hey, ich bin Shiva.“
„Cio.“ Er linste wieder zum Topf. „Ist da auch was für mich drinnen?“
Ich zog meine Hand aus seinem Griff. Wie er sie anlächelte … plötzlich kam ich mir hier ganz schön fehl am Platz vor.
„Klar. Hier.“ Sie reichte ihm ihren Teller. „Nimm den, ich mach mir eine neue Portion.“
„Cool, danke.“ Auch das angereichte Besteck nahm er ihr ab, und drückte dann alles mir in die Hand. „Was?“, fragte er, als ich ihn ein wenig perplex ansah. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich dich hungern lassen würde. Und bestreite jetzt ja nicht, dass du hunger hast. Ich will gar nicht wissen, wann du das letzte Mal etwas gegessen hast.“
Um ehrlich zu sein, ich auch nicht. Dass musste gestern Morgen gewesen sein, bevor alles so aus den Fugen geraten war. Seltsamerweise verspürte ich trotzdem kein Hunger. „Danke“, sagte ich nur, und wich dem Blick von Shiva aus. Sie war nicht sonderlich erfreut darüber,

Weitere Kostenlose Bücher