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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Idee abzunehmen, weil du mal wieder nicht mit dir zufrieden bist?“
Dass er mir das so direkt an den Kopf knallte, wollte mir so gar nicht gefallen. Das war nicht nur unhöflich, es war außerdem auch noch dreist. Und obendrein stimmt es gar nicht. Ich senkte meinen Blick. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich die Gabel immer noch in der Hand hielt. „Ich habe einfach keinen Hunger“, sagte ich leise. Und es war ja auch die Wahrheit.
Cio seufzte. „Na gut. Aber wenn ich dir morgen die blöden Eier mache, und du sie dann nicht isst, dann werde ich echt sauer.“ Er wandte sich zum gehen. „Und jetzt komm.“
Kleinlaut schloss ich mich ihm an. „Dir ist klar, dass das nur ein Scherz war? Also das mit den Eiern?“
„Nope, ist mir nicht.“ Wieder grinste er mich in alter Manie an. „Du bekommst jetzt deine Eier. Vielleicht verziere ich sie dir sogar noch mit ein paar Gummibärchen.“
Angewidert verzog ich das Gesicht. „Wenn du das machst, dann kannst du sie selber essen. Nur damit das klar ist.“
Er sah mich beinahe entsetzt an. „Du würdest meine wenigen Kochfähigkeiten verschmähen, und mir damit mein kleines Herz brechen?“
Oh man, mit Cio konnte man wirklich kein ernstes Gespräch führen. „Wenn du Gummibärchen auf Spiegeleiern brätst, dann ja.“
„Na gut.“ Er legte mir einen Arm um die Schultern, und zog mich etwas an sich. „Dann gibt es die Gummibärchen eben als Nachtisch.“
Wie, bitte, sollte man da nicht lachen? Besonders bei dem Ton, in dem er es sagte. „Blödmann.“
„Liebenswürdiger Blödmann, wenn ich bitten darf.“ Er drücke mich noch ein wenig fester an sich, und ich musste zu meinem Leidwesen gestehen, dass ich es nicht nur widerstandslos zuließ, sondern auch genoss. Wann waren wir eigentlich so vertraut miteinander geworden? Aber viel wichtiger, wo sollte das nur hinführen? Ich hatte immer noch Cios Worte von vorhin in den Ohren. Wie ich ihn nach dem Biss erlebt hatte … ich konnte mir nicht vorstellen, dass das nur an dem Endorphinrausch gelegen hatte. Er war so ernst gewesen, so offen, und so ganz anders.
Ein paar Männer kamen uns entgegen, als wir den Korridor abbogen, um zu der Wohnung zu gelangen, in der wir bei unserer Ankunft geführt worden waren. Die Doppeltüren standen weit offen, und schon hier draußen konnte ich die tiefe Stimme von Diego hören, wenn ich auch kein Wort von dem verstand, was er sagte.
Irgendwie war es mir unangenehm, einfach so uneingeladen eine fremde Wohnung zu betreten – auch wenn es sich dabei nur um ein kleine Suite in einem Hotel handelte –, aber zu meinem Glück – oder auch Pech, das konnte man sehen wie man wollte –, hatte ich Cio dabei, der nicht die selbe Hemmschwelle wie ich besaß. Er marschierte einfach rein, als hätte er es schon tausend Mal getan, und damit jedes Recht dazu, und ich huschte einfach still und leise hinterher.
Der Hauptraum war leer, die Stimmen kamen alle aus dem angrenzenden Zimmer, in das ich bei unserer Ankunft den Mann hatte verschwinden sehen. Zögernd trat ich hinter Cio in den Raum, und fand mich in einer kleinen Küche wieder. Der Esstisch in der Mitte war überseht mit Papieren, Fotos, Büchern und Computerausdrucken. Am Rand stand ein aufgeklappter Laptop, und um dieses Chaos herum waren alle, die wir vorhin zurückgelassen hatten. Es machte den Eindruck, dass sich keiner von ihnen in den letzten Stunden auch nur einen Schritt aus diesem Raum entfernt hatte. Obwohl, Ibo fehlte, und auch Daciana war nicht anwesend. Dafür stand neben Gero ein mir unbekannter Mann, der mit einem Stift auf den Tisch trommelte, während er den anderen Hand auf der Karte vor sich etwas zeigte. „… hier, hier, und hier. Und das hier auch alles.“ Beim Reden zeichnete er mit dem Finger Kreise auf der Karte.
Cheyenne stütze seufzend den Kopf in die Hand. „Das sind alle dicht besiedelten Gebiete. Wie hat sie das nur geschafft?“
Grimmig verzog Diego das Gesicht. „Sie wird ihre eigenen Leute dafür benutzt haben. Sie hat genug Anhänger.“
„Und es wird nicht bei diesen Gebieten bleiben“, sagte der Fremde. „Es ist erst einen Tag her, dass dein Geheimnis gelüftet wurde. Die Nachricht konnte noch gar nicht bis in jede Provinz vordringen, aber das wird sich schnell ändern. Rechne damit, dass in spätestens einer Woche jeder Werwolf auf diesem Planeten weiß, wer – oder besser was – du wirklich bist.“
Cheyenne sah ihn böse an. „Hast du eigentlich auch mal gute Nachrichten, Javan?“
„Ja, der

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