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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Mund, nur um dann ein sarkastisches „Ha ha, wirklich witzig“ rauszubringen. Das sorgte natürlich für weitere Lacher.
„Ich denke ja, sie weiß es, weil die Wände hier sie die Geräuschkulisse nicht sonderlich gut abhält. Wir wissen schon seit einiger Zeit das Luca sich regelmäßig mit einer gewissen Marlen vergnügt.“ Sie biss in ihr Pizzastück, und grinse Luca frech an.
„Tja“, sagte Luca völlig ungerührt. „Marlen weiß halt was gut ist. Oder wer.“
„Spinner“, kam es da von Paul.
„Ach, da spricht doch nur der Neid aus dir, weil du schon seit einiger Zeit …“
„Oh nein, bitte sag es nicht!“, unterbrach Gwendolyn die beiden, und steckte sich zwei Finger in die Ohren. „La-la-la-la-la ich höre nichts, und ich will auch nichts hören.“
„Jetzt fängt das wieder an“, seufzte Michaele, und schlug Paul auf die Finger, als er versuchte ihr ein Stück Pizza zu klauen. „Finger weg, das ist meine.“
„Aber meine ist schon alle, und ich hab noch Hunger.“
„Du hast kein Hunger, du bist einfach nur verfressen“, gab sie völlig ungerührt zurück. „Und wenn du so weiterisst, dann wirst du Ende der Woche nicht mal mehr durch diese Tür kommen.“
„Ich wird nicht fett. Das hier“, – er spannte seinen Bauch an, und klopfte darauf – „sind alles steinharte Muskeln.“
„Ja, die sich hinter deinen Fett verstecken“, stichelte Luca, und wich lachend aus, als pal nach ihm schlug.
Da ich mir dieses Leid nicht reinziehen konnte, nahm ich mir noch ein Stück aus meiner Schachtel, und reichte den Rest dann an Paul weiter.
Paul sah mich mit großen Augen an. „Für mich?“
„Ja, isst ruhig, ich schaffe sowieso keine Ganze.“
„Oh, am liebsten würde ich dich jetzt küssen.“ Er nahm die Schachtel, und feixte in Michaelas Richtung: „Siehst du, sie ist viel netter als du.“
„Ja, aber küssen wird sie dich deswegen noch lange nicht.“
„Er hat ja auch gesagt, er möchte sie küssen“, stand Luca seinem Freund zur Seite – wobei ich mir nicht sicher war, ob das wirklich eine Hilfe war. „Und nicht umgekehrt.“
„Sie, er.“ Michaela zuckte mit den Schultern. „Kommt aufs Gleiche raus. Paul wird als alte Jungfer sterben.“
Ich fand das Geplänkel zwischen ihnen irgendwie süß. Und so grinste ich so ziemlich das ganze Essen lang durch. Als Paul dann noch ein paar Anekdoten von seiner Uni zum Besten gab, kugelte ich mich fast vor Lachen auf dem Boden. Ich merkte kaum wie die Zeit verging, und war fast enttäuscht, als es dann kurz nach sechs an der Tür klingelte. Gleichzeitig machte sich dann aber auch nervöse Erwartung in mir breit.
Dieses Klingeln war ein Zeichen dafür, dass ich auf dem Weg zu meiner Erzeugerin einen Schritt vorwärts kam.
„Das wird deine Mitfahrgelegenheit sein.“ Oliver erhob sich von seinem Platz. „Komm, ich bring dich noch raus.“
So hastig wie er sich erhob, bekam man glatt das Gefühl, dass er mich loswerden wollte. Aber da täuschte ich mich sicher.
Hätte dieses Klingeln nicht bedeutet, dass ich einer Begegnung mit meiner Erzeugerin wieder einen Schritt näher kam, wäre ich vielleicht einfach sitzen geblieben. So aber suchte ich meine sieben Sachen und meinen Hund zusammen, verabschiedete mich von allen, und verließ an Olivers Seite die Wohnung. Noch heute würde ich nach Tenor kommen, das war wirklich unglaublich. So lange war das ein Wunsch gewesen, der unerreichbar schien, doch jetzt wurde er wahr.
„Danke“, sagte ich, als Oliver mir die Haustür aufhielt. „Für alles.“
„Ach, vergiss es. Hauptsache ich bin dich wieder los.“
Ich grinste ihn breit an. „Mir kannst du nichts vormachen, du bist gar nicht so griesgrämig wie du tust.“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Du bist sogar ein echt netter Kerl.“
Das quittierte er mit einem mürrischen Brummen.
 
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    „… also fragt sie mich so, musst du kotzen? Und ich natürlich nein. Und in dem Moment brach sich der Alkohol bahn, und zwar voll auf sie rauf.“
Ich wusste nicht ob ich kichern sollte, oder es doch besser war angeekelt zu sein. „Der war sie bestimmt sauer auf dich.“
„Sauer ist gar kein Ausdruck.“ Jaden setzte den Blinker, und zog den Wangen nach links auf die Überhohlspur, um so einem Sonntagsfahrer zu überholen. Ich meine, was hatte der heute auf der Straße zu suchen? Wir hatten erst Samstag. „Sie hat mich Wochenlang verflucht und zum Teufel gejagt, egal wie oft ich versucht habe mich bei ihr zu entschuldigen.“
Okay, kichern

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