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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Wunsch, dass ich am liebsten schon wieder auf dem Heimweg wäre. Oder zumindest zurück ins Hotel.
    „Komm, lass uns einen anderen Weg gehen.“
Cio erhob sich, und schlich voran am Waldrand entlang. Immer verborgen in den Schatten der Bäume.
    Ich folgte ihm so leise ich konnte. Der leidvolle Schrei plagte noch lange meine Ohren, obwohl er schon verklungen war. Ich wollte gar nicht so genau wissen, was da passiert war, nur eines stand jetzt noch fester, als vorher schon: Wir mussten der ganzen Sache endlich ein Ende setzten, damit wieder Ruhe ins Rudel einkehren konnte.
    Cio brachte uns zum anderen Ende der Koppel, dort wo ich noch nie gewesen war. Das Schloss war von diesem Punkt aus weiter entfernt, aber hier liefen wir auch weniger Gefahr entdeckt zu werden. Trotzdem wurde jeder Schritt mit Bedacht gesetzt, und kein unnötiges Geräusch gemacht – obwohl Cio das wesentlich besser hinbekam als ich.
    Hier gab es nur eine einsame, kleine Hütte, aus der sehr seltsame Gerüche aufstiegen. Irgendwas chemisches, das ich nicht kannte. Weder Mensch noch Wolf trieb sich hier rum, nur ein kleiner Spatz, der etwas verloren auf dem Dach saß.
    „Im Garten gibt es einen kleinen Schuppen, der früher bei Festen von der Dienerschaft genutzt wurde. Lager für Essen und so. Er hat einen direkten Zugang zur Schlossküche. Also nicht direkt zur Küche, sondern zum Keller da drunter. Den müssen wir unentdeckt erreichen.“
    Ich starrte ihn mit großen Augen an. „Du willst ins Schloss?!“
    Er blinzelte einmal.
„Na was hast du denn geglaubt?“
    „Du hattest etwas von einem geheimen Zugang zum HQ erzählt.“
    „Ja, im HQ ist der Ausgang, der Eingang liegt versteckt in der Garage, und um in die Garage zu gelangen, gibt es zwei Wege. Entweder vorne durch das Tor, oder über den Zugang im Schloss. Und da ich nicht glaube, dass es sehr unauffällig wäre, wenn wir einfach mal durch das Garagentor spazieren würden, bleibt uns nur Möglichkeit Nummer zwei.“
Er musterte mich.
„Wenn dir das zu gefährlich ist, Zsa Zsa, dann versteck dich hier, bis ich wieder da bin. Du brauchst da nicht mit rein.“
    „Und wenn etwas passiert?“
    Er stupste mir gegen die Nase.
„Ich kann auf mich aufpassen.“
    Das glaubte er vielleicht jetzt noch, aber wenn wirklich etwas passierte, und ich noch da wäre, um ihm zu helfen, würde ich mir das niemals verzeihen können.
„Nein, ich komme mit.“
    „Du musst nicht. Wirklich.“
    Da bekam man ja glatt das Gefühl, er hätte etwas gegen meine Anwesenheit
. „Willst du mich etwas loswerden?“
    „Auf keinen Fall!“
Er knabberte spielerisch an meinem Ohr.
„Zu zweit macht das doch viel mehr Spaß.“
    Spaß? Ich sollt ihm wohl mal ein Duden schenken, damit er das Wort „Spaß“ nachschlagen konnte, denn da stand sicher nicht: Begib dich mit einem Freund in Gefahr, um das Rudel vor dem Untergang zu bewahren. Eher sowas wie: Vergnügliche Aktivitäten. Okay, wenn man Cio war, konnte diese Situation vielleicht wirklich als Spaß durchgehen.
    Ich zog mein Kopf weg, als er begann an meinem Nacken rumzuknabbern, und Gefühle in im aufwallen wollten, die in dieser Situation völlig unpassend waren.
„Wollten wir nicht gerade ins Schloss einbrechen?“
    „Du kommst also mit?“
    „Ich kann dich da doch nicht alleine lassen.“
    Seien Augen blitzten vergnüglich auf.
„Und du behaupte noch mal, dass du wie ein verängstigtes Schäfchen bist.“
Seine Rute peitschte spielerich gegen meinen Hintern.
„Und jetzt komm, da geht’s lang.“
    Und weiter ging es.
    Langsam aber sicher bekam ich von dem duckenden Scheichen einen steifen Hals. Doch ich beklagte mich nicht. Mein Körper war sowieso völlig angespannt, und je weiter wir schlichen, desto schlimmer wurde es. Morgen würde das sicher einen saumäßigen Muskelkater geben. Und bis her waren wir auch ziemlich gut durchgekommen. Jetzt allerdings wurde es schwieriger.
    Der Garten war bis auf vereinzelte Gestallten ziemlich leer, aber auch die konnten uns zur Gefahr werden, wenn wir nicht aufpassten. Das sah Cio wohl auch so, wenn ich seinen wachsamen Blick richtig deutete
. „Am besten, wir machen einfach einen kleinen Spaziergang.“
    „Was?!“
Hatte ich das jetzt richtig verstanden?
„Du meinst einen richtigen Spaziergang? So richtig durch den Garten?“
Ich duckte mich etwas tiefer in unserem Gebüsch, als ein paar Meter weiter eine Gruppe von Frauen laut tratschend an uns vorbeischlenderte.
    „Manchmal ist auffällig am

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