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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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nicht.“
„Damals … es ist einfach so viel zusammen gekommen. Aber, naja, irgendwie wollte ich dann doch nicht, dass es so endet, und, naja, mit der Zeit haben wir uns dann wieder zusammengerauft.“
„Das ist doch gut.“
„Ja, doch, eigentlich schon, aber es war halt nicht mehr so wie früher. Da war jetzt immer dieses Mistrauen, dass sie es wieder tun würde. Und, naja, irgendwie bin ich denn auf den Gedanken gekommen, es ihr mit gleicher Münze heimzuzahlen.“
„Du hast mit deinem besten Freund geschlafen?“, fragte ich entsetzt. Nicht das ich etwas gegen Schwule hatte, doch wenn Cio der Frauenwelt verloren ging, war das schon traurig.
„Was? Nein! Was geht nur in deinem Kopf vor?“
Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. „Das willst du glaube ich nicht wissen.“
„Nein, wahrscheinlich nicht. Aber egal. Ich hab nicht mit Ayden gepennt, sondern mit ihrer besten Freundin. Ich hab geglaubt, dass wir dann Quitt wären, doch leider hab ich mich danach noch beschissener gefühlt.“ Wieder ein seufzen. „Und das war auch nicht das einzige Mal.“
„Du hast sie mehrmals betrogen?“
„Vier Mal, immer in der Hoffnung, dass danach wieder alles wie vorher sein wird, aber irgendwie ist es das nie geworden.“
Das war hart. Für beide Seiten. Und bescheuert noch dazu, wie hatte er glauben könne, etwas besser zu machen, wenn er es auf diese Art tat? War das männliche Logik, oder was? Oder nahm er das einfach nur als Entschuldigung, um Fremdgehen zu können?
„Ich habe es ihr nie gesagt, weil ich weiß wie sie das verletzen wird. Ich habe es ja selber gefühlt.“
„Und dass ist es, was ich nicht verraten soll.“ Ich warf ihm einen Seitenblick zu. „Wenn es nicht mehr so ist, wie es sein soll, warum seid ihr dann noch ein Paar?“
„Sie liebt mich, und ich will sie nicht verletzen.“
Wieder liefen wir schweigend nebeneinander her. In der Ferne konnte ich schon den Stall erkennen. Nicht mehr lange, dann waren wir wieder da.
„Liebst du sie denn noch?“
„Ich weiß nicht. Das einzige was ich weiß, ist, dass es nicht mehr wie früher ist, als wir zusammen gekommen sind.“
„Das hat nichts zu bedeuten. Die anfängliche Verliebtheit endet immer irgendwann. Erst danach merk man, ob eine Beziehung bestand hat, oder es besser ist getrennte Wege zu gehen. Wenn ihr eure Probleme lösen könnt, solltest du auf jeden Fall bei ihr bleiben. Wenn nicht, solltet ihr vielleicht darüber nachdenken, ob es nicht gescheiter wäre, getrennte Wege zu gehen.“
Cio gab ein lachendes Schnauben von sich. „Ich glaub das waren die weisesten Worte, die ich jemals gehört habe.“
„Ja, manchmal habe ich solche Momente. Meist nachdem ich chinesische Glückskekse gegessen habe.“
„Glückskekse, hm? Und ich dachte, hinter dieser Brille versteckt sich ein schlaues Köpfchen.“
„He, um sich diese ganzen Weisheiten merken zu können, muss man schon ein bisschen was in er Birne haben.“
Er lachte leise. „Da ist wohl was dran. Und apropos dran, jetzt bist du dran.“
„Ja, deine Frage, ich erinnere mich. Schieß los.“
„Eigentlich gibt es da nur eine Sache, die mich an deinem Geheimnis brennend interessiert.“
„Wie es sein kann, dass ich sowohl Vogel als auch Fisch bin.“ Ich seufzte, zögerte noch einen Moment. Aber dann dachte ich, dass er mir auch sein Vertrauen geschenkt hatte. Außerdem, was sollte schon groß passieren? Viel schlimmer konnte es ja kaum noch werden. „Meine Erzeugerin ist ein Dimidius. Ihr menschlicher Anteil hatte es ihr erlaubt, sich in einen Vampir zu verlieben, genau wie er meinem Vater erlaubt hat, sich in sie zu verlieben. Tja, das Erlebnis dieser gescheiterten Liebe siehst du hier vor dir.“
„Deine Eltern sind also nicht mehr zusammen?“
„Nein, meine Erzeugerin hat mich kurz nach meiner Geburt an meinen Vater übergeben.“
„Du bist also ohne Mutter aufgewachsen?“
„Oh nein, ich habe eine Mutter. Nur ist sie nicht die gleiche Frau, die mich zur Welt gebracht hat.“
„Verstehe.“
Wir liefen am Stall vorbei. Das Gebäude in dem ich ein Zimmer bezogen hatte, war nur noch fünf Minuten entfernt. Langsam sollte ich mir Gedanken darüber machen, was ich zu tun gedachte, wenn ich dort angekommen war. Konnte ich auf Cios Wort vertrauen, und bleiben, oder war es doch sicherer, sich sofort aus dem Staub zu machen?
Plötzlich blieb Cio stehen, und runzelte die Stirn. „Hörst du das?“
„Was?“
„Na diese Stimmen.“
Ich lauschte angestrengt, und tatsächlich, da

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