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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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- nein, Unsinn, nicht wie eine Schwester, er liebte sie eben so, wie sie war -, aber für immer, das kam in seiner Lebensplanung nicht vor.
    Ich liehe dich, Matt.
    »Was?«, fragte sie.
    Er hätte einfach aufstehen und weggehen können - doch er wusste, dass er dazu nicht fähig war. Er würde sie wieder und wieder wollen, und es würde ihm genauso wenig gelingen wie heute, auf sie zu verzichten. Sie konnten eine heiße Affäre haben, bis er so weit war, dass er die Stadt verlassen konnte - doch er wusste, dass sie das nicht konnte. Die Vorstellung, etwas könnte für immer sein, trieb ihm den Angstschweiß aus allen Poren.
    Ich liebe dich, Matt.
    Tja, sagte er sich, er hatte von Anfang an gewusst, dass das Ganze keine gute Idee war, und jetzt würde er den Sturm ernten, den er gesät hatte. Er kannte Carly nur zu gut. Sie sagte nicht einfach so ich liebe dich. Sie war immer schon ein kleines Großmaul gewesen, aber sie war in ihrem Innersten sehr verletzlich - und das machte ihm Sorgen. Sie hatte nicht viele Menschen in ihrem Leben gehabt, die sie hätte lieben können, sie hatte eine beschissene Kindheit hinter sich, und sie hatte außer ihrer strengen Großmutter keine Familie gehabt; und danach kam ein Ehemann, der sie nach Strich und Faden betrog, ehe er sie wegen einer anderen verließ. Sie war ein gutes Mädchen, ein tolles Mädchen; sie hatte ein besseres Schicksal verdient, doch sie trug das ihre mit bewundernswerter Tapferkeit. Er war verrückt nach ihr, und er liebte sie, ohne in sie verliebt zu sein, und er würde sich eher die Hand abhacken, als sie weinend hier zurückzulassen. Denn genau darauf lief es hinaus. Kein Zweifel, es war genau so, wie er es hatte kommen sehen.
    Ich liebe dich, Matt.
    Wenn sie es sagte, dann meinte sie es auch so, und er saß in der Klemme. Es gab nur zwei Möglichkeiten: sich auf eine dauerhafte Bindung einzulassen oder Carly voll und ganz aufzugeben. Er konnte aufstehen, sich anziehen und mit dem tröstlichen Gedanken weggehen, dass sie früher oder später darüber hinwegkommen würde.
    Ja, und er würde sich schon auf dem Weg zur Tür wie das größte Arschloch der Welt vorkommen.
    Nein, er konnte das einfach nicht tun. Sie war süß und verletzlich, sie war Carly, und er brachte es nun einmal nicht fertig. Außerdem spürte er jetzt schon, dass er gleich wieder mit ihr würde schlafen wollen. Sehr bald schon und noch sehr oft. Wahrscheinlich am Anfang mehrmals pro Tag, bis sich sein Verlangen einigermaßen normalisierte.
    »Was?«, fragte sie noch einmal und runzelte die Stirn, weil er nicht antwortete.
    »Ich gebe auf«, sagte er schließlich. »Du hast gewonnen. Du willst, dass es für immer sein soll? Na gut, du kannst es haben. Heirate mich.«

27
    Hatte Matt sie tatsächlich soeben gebeten, ihn zu heiraten? Carly starrte ihn mit großen Augen an; sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Er sah einfach zum Anbeißen aus, wie er da groß und dunkel auf dem weißen Laken lag. Eine Hand hatte er unter den Kopf gelegt, die andere lag warm und entspannt auf ihrem Rücken. Sein Haar war zerzaust, in seinen Augen lag ein dunkles, geheimnisvolles Funkeln, das sie sofort wieder an Sex denken ließ, und sein Mund war zu einem resignierenden Lächeln verzogen.
    Er machte ein resigniertes Gesicht, wenn er ihr gerade einen Heiratsantrag machte?
    »Du machst Witze, nicht wahr?«, fragte sie und zupfte ihn an seinem Brusthaar.
    »Au!«, protestierte er und drückte ihre Hand an seine Brust, damit sie nicht noch einmal auf die Idee kam, ihm wehzutun. »Nein, ich scherze nicht.«
    »Du willst, dass ich dich heirate?«
    »Es hat ganz danach geklungen, oder? Ja, ich möchte, dass du mich heiratest.« Sein Gesichtsausdruck war immer noch alles andere als enthusiastisch.
    »Hast du jemals was von Kerzenlicht und Blumen gehört? Manche Männer knien sogar nieder, wenn sie einen Antrag machen.«
    »He, ich mache dir immerhin einen Antrag - ist das nichts?«
    Offensichtlich dachte er, dass er ihr damit einen großen Gefallen tat. Wahrscheinlich fühlte er sich schuldig. Man spürte das nur allzu deutlich, auch wenn er es nicht offen sagte. Sie konnte es nicht glauben, dass sie sich in eine solche Situation gebracht hatte. Schuld daran war nur, dass sie in einem bestimmten Moment die Kontrolle über sich verloren hatte und ich liebe dich geflüstert hatte, wo sie es sich eigentlich nur denken wollte. Bei jedem anderen hätte sie so tun können, als hätte sie es nicht so

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