Vergangene Schatten
Perspektive zu sehen. Sie sah so entzückend aus mit ihrem geröteten Gesicht, ihren großen Augen und ihrem Lockenkopf, und sie fühlte sich so wunderbar in seinen Armen an, dass die Panik, die ihn eigentlich überkommen sollte, von purem Verlangen verdrängt wurde.
»Weil ich dir nicht wehtun will. Weil ich dich sehr, sehr gern habe. Weil ich mir wie ein Arschloch vorkomme, hier mit dir zu schlafen und dann Reißaus zu nehmen.«
Und wenn er sich das alles ernsthaft vorsagte - vielleicht würde er es dann doch noch schaffen, von diesem Bett aufzustehen, ohne noch einmal mit ihr zu schlafen. Vielleicht aber auch nicht.
Carly erstarrte in seinen Armen; es gefiel ihr offensichtlich überhaupt nicht, was sie da hörte. Ihre Augen weiteten sich und begannen Funken zu sprühen. Sie versuchte ihn erneut von sich wegzustoßen, worauf sie ihre Brüste wenigstens so weit von ihm entfernen konnte, dass sie ihn nur noch hin und wieder streiften, während sie ihm mit dem Unterleib sogar noch etwas näher kam. Vielleicht hatte das aber auch er bewirkt, indem er sie mit seinen Armen etwas fester umfasste.
»Nur damit du's weißt: Du hast zwar einen echt sensationellen Po - aber du könntest mir gar nicht wehtun, selbst wenn du's wolltest«, sagte sie. »Wie oft soll ich es denn noch sagen, damit du es endlich begreifst? Das Einzige, was ich von dir will, ist dein heißer Körper.«
Das Wort Quatsch kam ihm in den Sinn, doch er befand sich bereits in ganz anderen Gefilden, so dass ihm überhaupt nicht mehr nach Streiten zumute war. Die Lust, die er erneut verspürte, war so stark, dass ihm alle Argumente, Befürchtungen und Pläne für die Zukunft absolut gleichgültig waren. Er erinnerte sich flüchtig daran, dass er einmal zu ihr gesagt hatte, dass Männer oft mit ihren Schwänzen denken würden. Was er im Moment tat, bestätigte diese These absolut.
»Einen sensationellen Po?« Er hätte eigentlich über ihre Bemerkung lachen wollen, doch dazu war er mittlerweile nicht mehr imstande. Er war eigentlich zu überhaupt nichts mehr imstande, außer hier und jetzt mit ihr zu schlafen. Ihr Körper war nun dicht an dem seinen, so dass er jeden süßen, verlockenden Zentimeter Haut von ihr spürte - und sie wand sich ein wenig in seinen Armen, was das Ganze nur noch schlimmer machte. Er beugte das Knie, berührte ihre Beine, versuchte vorzudringen ...
»Ja, einen sensationellen Po«, sagte sie trotzig. »Baby, habe ich noch nie erwähnt, dass dein Po zu den knackigsten gehört, die mir je über den Weg gelaufen sind?«
Jetzt konnte er doch noch lächeln. Gleichzeitig schob er aber sein Knie zwischen ihre Schenkel, legte eine Hand auf ihre Brust und küsste sie. Sie rührte sich eine Minute lang überhaupt nicht, doch als er mit dem Daumen über ihre Brustwarze strich und sich mit seinem Schenkel zwischen ihre Beine drückte, wo sie bereits wieder heiß und feucht war, stöhnte sie an seinen Lippen, schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss.
Dann drehte er sie auf den Rücken und drang erneut in sie ein - und es war auch diesmal toller Sex, und danach legte er sich auf den Rücken und ließ sie oben sein - und es war auch diesmal wunderbar.
Als sie schließlich gesättigt und ermattet auf ihm lag, so wie er es beabsichtigt hatte, wurde ihm bewusst, dass sie noch zweimal gekommen war und dabei immer irgendetwas wie o Gott, o Gott, o Gott gerufen hatte.
Kein einziges Mal ich liebe dich. Und auch nicht seinen Namen.
Was eigentlich alles sagte.
»Scheiße«, sagte er müde.
Sie hob den Kopf und blickte zu ihm auf, das Kinn auf beide Hände gestützt. Draußen war es fast schon dunkel, so dass kein Licht mehr zwischen den Vorhängen hereindrang. Trotzdem war es nicht so dunkel, dass er sie nicht mehr sehen konnte -und er wusste nicht, ob er darüber froh sein oder ob er es bedauern sollte. Die Frau, die da auf ihm lag, war ganz eindeutig Carly - die süße Carly mit ihren blonden Locken, den großen blauen Augen und den wunderbar weichen Lippen. Carly mit ihren tollen Kurven und ihrer Haut wie reine Seide. Sie sah träge und sinnlich aus, und sie roch nach Shampoo und nach ihm. Sie war Carly - die Einzige, die er je zu gern gehabt hatte, um mit ihr zu schlafen -, und jetzt hatte er mit einem Schlag alle Bedenken über den Haufen geworfen und dort weitergemacht, wo er vor zwölf Jahren aufgehört hatte, und sie nach allen Regeln der Kunst gebumst. Er fand sie unheimlich sexy, und er liebte sie wie eine Schwester
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