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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Tasche.
    »Was ist los?«, rief er mürrisch ins Telefon. Seine schlechte Laune hob ihre Stimmung ein klein wenig an. Was sie am wenigsten vertrug, war der amüsierte Ton, in dem er sie manchmal zu belehren versuchte, oder neuerdings der resignierte Ton, in dem er sich bereit fand, eine weitere Verantwortung auf seine Schultern zu laden.
    Nein, sie war bestimmt nicht jemand, für den Matt Verantwortung übernehmen musste. Und das wollte sie auch nicht sein, so lange sie lebte. Was sie sich wirklich wünschte, war, dass er so verliebt in sie war, wie sie es zu ihrem größten Bedauern in ihn war. Und danach sah es nach den jüngsten Ereignissen unter dem Motto »toller Sex« nun leider überhaupt nicht aus.
    »Du machst wohl Scherze«, sagte er, während er am Telefon zuhörte und sich gleichzeitig auf die Straße konzentrierte. »Okay, ich bin schon unterwegs. Höchstens zwanzig Minuten.«
    Er beendete das Gespräch und sah Carly an.
    »Antonio hat gerade seinen Wagen zurückgesetzt und ist Knight über den Fuß gefahren. Das heißt, wir haben noch einen Mann weniger.« Er sah sie an und schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Zeit für das alles.«
    Wenig später kamen sie bei ihrem Haus an. Die Scheinwerfer beleuchteten sein Motorrad, das noch dort stand, wo er es abgestellt hatte. Carly blickte zu den schwach erleuchteten Fenstern des großen weißen Hauses hinauf, in dem sie jetzt daheim war. In diesem Augenblick war sie so froh, das Haus zu sehen, dass ihr Tränen in die Augen traten.
    Vielleicht hatten die Tränen aber auch ein wenig mit Matt zu tun.
    Sie war so unglaublich verliebt in ihn, und er hatte sie einfach nur gern, wie er sagte. Wie erniedrigend und verletzend das war.
    »Weißt du was? Ich glaube, du hattest Recht. Es ist doch keine so gute Idee, dass wir beide miteinander schlafen«, sagte sie, während sie die Wagentür öffnete. »Und nachdem wir uns ja jetzt einig sind, können wir es ja in Zukunft lassen.«
    Sie stieg aus, knallte die Tür zu und ging den dunklen Hügel zu ihrem Haus hinauf. Die Laubfrösche begrüßten sie mit ihrem lauten Quaken - und die Insekten stimmten summend mit ein. Hoch über ihr thronte der bleiche Mond. Der ganze Himmel war von Sternen übersät. Die Luft war heiß und feucht und erfüllt vom Duft der Magnolien und von gemähtem Gras.
    »Glaubst du wirklich, dass wir uns daran halten würden?«, erwiderte Matt, als er sie eingeholt hatte.
    Carly sah ihn finster an. »Ich sehe jedenfalls kein Problem.«
    »Ich schon.«
    »Wie soll ich sagen - das ist wirklich Pech für dich.«
    »Ich will ja nicht unhöflich sein, aber wenn ich dich kurz erinnern dürfte, dass du es warst, die mich praktisch angefleht hat, dass ich mit dir ins Bett gehe. Wenn ich mich nicht irre, dann warst es du, die gesagt hat, sie hätte zwei Jahre keinen Sex mehr gehabt.«
    »Na ja«, entgegnete Carly, »jetzt erinnere ich mich wieder, warum ich es so lange habe bleiben lassen.«
    »Erzähl mir keine Märchen. Du bist doch gekommen - mehr als einmal.«
    Carly hätte ihn umbringen können. »Na und? Glaubst du, dass du deswegen was Besonderes bist? Das schafft mein Vibrator auch.«
    Matt blieb wie angewurzelt stehen. Carly spürte, wie sich sein Blick förmlich in ihren Rücken bohrte. Ha, sagte sie sich, daran hast du jetzt ein Weilchen zu knabbern, was?
    Er holte sie wieder ein. »Also, ich habe jetzt genug von diesem Quatsch. Das ist deine letzte Chance. Willst du mich heiraten oder nicht?« Er klang so, als hätte er die Nase gestrichen voll. Doch das Gleiche galt auch für Carly - und sie hatte eine Stinkwut obendrein.
    »Danke, nein.« Carly stellte fest, dass sie immer noch weiche Knie hatte, was sie nur noch wütender machte.
    »Na gut, ich habe dich gefragt. Dann will ich diesen Blödsinn von wegen ich würde dich küssen und dann abhauen nie wieder hören.«
    »Keine Angst, das wirst du nicht.«
    »Was heißt das genau?«
    »Denk mal scharf nach.«
    Er gab keine Antwort. Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her.
    Vor Wut schäumend, warf ihm Carly einen kurzen Blick zu. »Ich dachte, du müsstest irgendwohin?«
    »Muss ich auch. Ich begleite dich zuerst zum Haus.«
    »Ich will aber nicht, dass du mich begleitest. Ich will, dass du gehst.«
    »Tja, wie schade.«
    »Weißt du, ich habe die Nase gestrichen voll davon, dass du dich immer als der große Boss und Beschützer aufspielst.«
    »Ach, wirklich? Na ja, das wirst du wohl aushalten müssen.«
    Sie erreichten die Treppe, und

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