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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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dran.«
    »Kannst du das Nummernschild sehen?«
    »Es ist ziemlich verdreckt, aber ich kann es sehen.«
    Dann lachte er auf. »Du kannst es sehen, aber du kannst die Zahlen darauf nicht erkennen. Morgen bringe ich dir das Lesen bei, einverstanden?«
    »Ich kann schon etwas lesen. Mama hat es mir beigebracht. Sie liest mir immer vor. Beim Vorlesen legt sie den Finger auf die Worte. Glaubst du, ich kann es in nur einem Tag lernen?«
    »Bei dir dauert es vielleicht sogar nur einen halben.« Er wandte sich Molly zu. »Sieht mir nach einem B und danach nach einem L aus. Der Dreck hat den dritten Buchstaben ganz verdeckt. Dann kommt ein Abstand, dann eine Drei, Acht, Acht und irgendwas. Die letzte Zahl ist zu verschmiert, als dass ich sie erkennen könnte.«
    »In meiner Handtasche ist ein Funktelefon. Als Bundesrichter kennen Sie sicher jemanden, der uns sagen kann, wem der Transporter gehört. Sobald ich das weiß, verspreche ich die Polizei in Denver anzurufen und es ihnen durchzugeben. Sie brauchen mit niemandem zu sprechen. Und jetzt warte ich, bis Sie es herausgefunden haben.«
    Ein Funktelefon. Sie besaß ein Funktelefon und hatte ihm nicht eher davon erzählt, bis sie wirklich in der Bredouille waren. Am liebsten hätte er sie angebrüllt, beherrschte sich jedoch. Er zog ein schmales Telefon hervor und begann die Nummer von Virginia Trolley in San Francisco zu wählen, hielt jedoch inne. Nein, sie könnte nichts unternehmen. Jetzt brauchte er jemand Objektiven, jemanden, der Zugang hatte, sich jedoch nicht einmischen würde und ihnen, soweit es in seiner Macht stand, weiterhelfen würde. Er wählte die Zentrale des FBI in Washington D. C. und verlangte Dillon Savich von der Verbrechensbekämpfung zu sprechen.
    Keine zwei Minuten später hatte er Savich in der Leitung. »Warum nur benutzt du nie meine E-Mail, Ramsey? Du weißt doch, wie sehr ich Telefone hasse. Ich muss wohl als
    Kind mit einem Telefonkabel um den Hals fast erwürgt worden sein.«
    »Tut mir Leid, aber ich habe mein Notebook nicht dabei. Lange Geschichte. Ich brauche deine Hilfe, Savich.«
    »Schieß los.«
    Kein Zögern, keine Fragen. »Ich muss wissen, wem dieses Nummernschild gehört.« Er gab Savich die Information durch. »Ich telefoniere von einem Funktelefon aus.« Er gab ihm die Nummer. »Gut, ich lasse es angestellt. Dafür schulde ich dir was, Savich.«
    Ein kurzes Grunzen, mehr nicht. Ramsey lächelte ins Telefon, legte auf, stellte den Apparat jedoch nicht ab.
    »Wen haben Sie angerufen? Die Polizei in San Francisco?«
    »Nein. Ich habe einen Freund in Washington D. C. angerufen. «
    »Einen guten Freund, wenn er keinerlei Fragen gestellt hat.«
    »Ja, ein guter Freund. Wir sind uns vor vier Jahren bei einer Konferenz über Verbrechensbekämpfung in Chicago begegnet. Damals war ich in der Staatsanwaltschaft tätig. Savich macht Karate, und zwar sehr, sehr ernsthaft, und ab und zu eine Ausstellung. Vor sechs Monaten hat er eine andere Agentin geheiratet, Sherlock mit Namen. Nicht so dicht auffahren, Molly.«
    »Nein, nein.«
    Der Laster verlangsamte. Der Mann auf dem Beifahrersitz blickte nach hinten. »Sie wissen jetzt, dass wir nicht vor ihnen fahren. Fahren Sie noch langsamer, Molly. Genau, lassen Sie diesen Chevy Vorfahren. Gut so.«
    Er drückte Emma an sich. »Ich will nicht, dass sie dich sehen. Bleib unten.«
    »Sie geben Gas, Ramsey«, sagte Molly.
    Er wäre ihnen gerne gefolgt. Molly vermutlich auch. Aber das konnten sie nicht tun, nicht mit Emma als so offensichtliche Zielscheibe.
    »Macht nichts«, meinte Ramsey. »Sobald wir wissen, wem der Transporter gehört, haben wir alles, was wir brauchen. Wir müssen ja nicht die ganze Arbeit machen.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte sie mit rauer, tiefer Stimme. Dann lächelte sie Emma zu, verlangsamte und sagte: »Alles paletti.«
    »Die halten sich jetzt an der Seite, genau wie wir es auch getan haben.« Er dachte über ihre Wahlmöglichkeiten nach. »Fahren Sie so schnell wie irgend möglich, Molly. Nach ein paar Ausfahrten sind wir aus dem Schneider.«
    Sie zögerte keine Sekunde und gab Gas. Der Jeep war schon bald auf hundertfünfzig. Sie fuhren an zwei Ausfahrten vorbei. Molly fädelte sich immer wieder wie ein Profi ein, schließlich verlangsamte sie und nahm die dritte Ausfahrt, die zunächst steil bergauf ging, ehe sie schließlich wieder flacher wurde und direkt nach Süden führte.
    »Gut gemacht. Fahren Sie erst einmal weiter, dann halten Sie etwa eine Meile

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