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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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gewesen sind, um Emma zu retten, und angenommen haben, du seist der Entführer? Natürlich würden sie dann versuchen, dich umzulegen. Natürlich wären sie dir dann auf den Fersen. O mein Gott, es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Mir brummt der Kopf, Ramsey.«
    »Das macht sich gut zu meinen Schmerzen im Bein. Diese Theorie würde so lange standhalten, bis du aufgekreuzt bist. Glaubst du etwa, sie hätten nicht zumindest ein Foto von dir gesehen? Glaubst du, es wäre möglich gewesen, dass sie nicht wussten, dass du die Tochter vom Chef bist? Ruf an, Molly. Ich will hören, was er zu sagen hat. Und nimm das Funktelefon. Komm hierher, damit ich mithören kann.«
    Sie setzte sich auf die Lehne des Liegesessels und begann zu wählen. Vorwahl 312 für Chicago und die angrenzenden Wohngebiete, darunter auch Oak Park. Selbstverständlich wohnte Mason Lord dort, immer nur das Beste. Er beobachtete, wie sich ihre Hand fester um den Hörer klammerte.
    Warum hatte sie ihren Vater seit drei Jahren nicht gesehen?
    Nach zweimal Klingeln nahm ein Mann mit tiefer, schmeichelnder Stimme ab.
    »Miles? Ich bins, Molly.«
    »Ja, Molly. Gibt es etwas Neues mit Emma?«
    »Es geht ihr gut, Miles. Sie ist wieder bei mir. Danke für die Nachfrage. Ich möchte es Papa sagen.«
    »Einen Moment. Himmel, ist das ein Segen. Herr Lord war die ganze Zeit über vollkommen außer sich.«
    »Hast du das gehört?«, fragte sie, an Ramsey gewandt. Ramsey war keine zehn Zentimeter vom Hörer entfernt.
    »Ja, ich habe es gehört.«
    Gute zwanzig Sekunden war Stille, dann: »Molly? Emma ist in Sicherheit?«
    »Hallo, Papa. Ja, sie ist hier bei mir. Ich habe sie gefunden. Es geht ihr gut.«
    »Ich verstehe nicht. Von meinen Leuten habe ich nichts gehört. Ist denn die Polizei in Denver davon unterrichtet, dass Emma wieder da ist?«
    »Ja, dort wissen sie Bescheid. Ihnen missfällt die Tatsache, dass ich sie ohne ihre Hilfe wiederbekommen habe.«
    »Erzähl mir mehr.«
    Sie atmete tief durch. »Du weißt, dass ich mich selbst auf die Suche gemacht hatte, nachdem weder die Polizei noch das FBI weitergekommen waren. Und ich habe sie gefunden. Ein Mann hatte sie gerettet, und ich habe sie beide aufgespürt. Sie ist in Sicherheit. Wir werden uns eine Weile lang versteckt halten.«
    »Dafür gibt es keinen Grund, Molly. Komm nach Hause. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich euch beide sehr gut beschützen werde.«
    »Nein, noch nicht. Es sind viel mehr Leute in die Sache verwickelt als nur der eine Entführer. Ich möchte kein Risiko eingehen. Ich werde Emma so lange versteckt halten, solange diese Leute da draußen ihr immer noch hinterher sind.« Ihre Knöchel waren weiß, weil sie den Hörer so fest umklammert hielt. »Es ist keine normale Entführung, Papa.«
    »Aber es gab eine Lösegeldforderung.«
    »Schon, aber diese Forderung ist erst aufgetaucht, nachdem ich Emma schon wieder bei mir hatte. Die Forderung war fingiert. Verstehst du, was hier vorgeht?«
    »Nein, aber ich werde es mit Buzz besprechen. Wir haben bereits die Möglichkeit erwogen, dass einer meiner Feinde in die Sache verstrickt ist. Das Wichtigste jedoch ist, dass Emma wieder bei dir ist. Ich bin unendlich erleichtert.« Er seufzte. Sie konnte sich vorstellen, wie er sich mit den Fingern nur eben über die Haare strich, nie fest genug, um seine Frisur zu beeinträchtigen. »Bisher wissen wir noch gar nichts. Doch mir gefällt die Sache nicht. Wie viele Leute hast du gesehen?«
    »Vermutlich vier verschiedene Männer, aber ich habe sie abhängen können. Wir sind jetzt in einem sicheren Versteck.«
    »Gut. Ich werde gleich mit Buzz Carmen sprechen. Er ist immer noch in Denver. Wie hast du denn von diesen anderen Männern erfahren?«
    »Ich wusste, dass sie uns verfolgten, also bin ich bei der nächsten Ausfahrt raus. Als sie an uns vorbeifuhren, habe ich mir das Nummernschild gemerkt. Ich habe mich mit einem Freund in Verbindung gesetzt, der herausgefunden hat, dass der Transporter angeblich einem Bauern in Loveland, Colorado, gestohlen wurde. Seine Frau hatte Anzeige erstattet; später hat ihr Mann behauptet, er habe den Wagen verkauft. Es scheint tatsächlich, als ob er ihn verkauft hat - an die Entführer. Ich habe die Kennzeichen der Polizei in Denver und dem FBI durchgegeben. Es wäre gut, wenn du das auch noch einmal überprüfst, dann weiß ich wenigstens, dass es richtig gemacht wurde.« Sie gab ihm das Kennzeichen und den Namen des Bauern durch.
    »Habe ich notiert. Ich

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