Vergeltung unter Palmen
auf dich. Er ist mit seinem Boot direkt in die Jacht gefahren. Nun, der ist auch hinüber.« Daniel musterte beide. »Wie ich sehe, hattet ihr beide großes Glück. Ihr … ward nicht an Bord!« Slater sah Massimo sein Jackett und zeigte darauf. »Die gehört Fernez! Wo ist er? Was machst du überhaupt hier?«
Daniel zuckte aufgeregt mit seinen Schultern. »Massimo wollte unbedingt auf die Jacht, um euch zu suchen. Ich glaube, er hat es nicht geschafft!« Slater sah auf die Stelle, wo seine Jacht eben noch war. Der Qualm schien sich langsam aufzulösen. »Du und Fernez in einem Boot? Dass ich das noch erlebe. Er ist bestimmt irgendwo im Wasser. Vielleicht haben ihn die Rettungsleute geborgen. Fahr doch mal rüber!« Besorgt blickte Slater sich nach allen Seiten um. Die Feindlichkeit war im Moment verflogen, bis Slater sich zu Daniel herumdrehte und sagte: »Ich könnte dich umbringen Barnes. Als Logan sagte, du bist ein Bulle, glaubte ich ihn kein Wort. Du hast mein Vertrauen ausgenutzt, meine Deals ruiniert. Klar, das konntest du nur als Bulle. Ich war so blind. Ich habe dich Massimo bewusst immer vorgezogen. Ich habe verdammt noch mal viele Fehler gemacht. Er darf nicht tot sein. Ich verfluche den Tag, als ich dich bei uns aufnahm!«
Mir einer spitzen Bemerkung verhöhnte ihn Daniel: »Er darf nicht tot sein? Wenn ich dich erinnern darf, … gestern hast du auf ihn geschossen, … knapp neben seinem Herz. Also, was soll die Sorge?«
Slater sah ihn scharf an doch er schwieg. Daniel steuerte zu den Leuten auf dem Rettungsboot, die mittlerweile die Leiche von Logan geborgen hatten. Da niemand Fernez entdeckt hatte, wollte er sich bei den Löschtruppen schlaumachen, die sich schon zur Küste zurückbewegten. Er zog seinen Ausweis und befragte die Besatzung nach geretteten Personen. Doch sie verneinten. »Stellen Sie eine Verbindung zum Haus von Polizeichef Logan her und berichten Sie bitte seiner Frau den Unfall«, schrie Daniel hinüber und winkte ihnen zu. Slater ballte die Fäuste. »Unfall? Wird das so ausgelegt? Nicht zu fassen!« Er starrte ins Wasser.
Gianni fasste ihn an die Schulter und fragte leise: »Was nun, Boss? Wir können schlecht in der Badehose nach Sizilien fliegen. Unsere Ausweise … alles weg!«
Slater war unfähig zu sprechen. Ihm wurde bewusst, wenn Fernez tot ist, dass er gerade seinen Schlüssel zum Ring verloren hatte.
Gianni wandte sich an Daniel. »Wenn du ein Bulle bist, wirst du uns helfen müssen. Wie ich mitbekommen habe, ist alles deine Schuld. Du besorgst uns Klamotten und Ausweise!«
Daniel lachte boshaft auf. »Geht’s noch? Ich jage euch schon eine kleine Weile. Ihr werdet eingebuchtet. Auch in England hat man ein Interesse an euch. Vor allem an den großen Bossen. Da könnt ihr uns sicher weiterhelfen!«
Slater drehte sich zu Daniel um. »Du spuckst ganz schön laute Töne. Bist du dir sicher, dass du nicht gleich meiner Jacht folgen wirst? Weißt du, Fernez hat sich jahrelang gequält, weil er auf eine Frau geschossen hat. Ha, dabei hast du sie auf dem Gewissen. Deshalb gabst du ihn auch keine Deckung, … weil alles nur eine Täuschung war! Und ausgerechnet er fährt jetzt mit dir in einem Boot? Weißt du, was ich an seiner Stelle mit dir gemacht hätte?« Slater starrte auf Fernez Jacke und schluckte mühsam. Dann sprach er etwas ruhiger: »Du scheinst Glück gehabt zu haben! Das Sensibelchen hat dich durch sein emotionales `Stelldichein` begnadigt. Außerdem, was willst du überhaupt? Deiner Schwester ist kein Schaden entstanden, außer … sie ist vielleicht von ihm schwanger geworden.« Er lachte leise auf. »Sie hat ihn völlig umgekrempelt. Ich habe beide gesehen und kann dir versichern, dass mehr zwischen ihnen war. Ich bin nicht gläubig aber ich bete, dass Massimo noch lebt. Und wenn dir deine Schwester etwas bedeutet, dann lass uns die Vergangenheit begraben. Sie liebt nämlich diesen Kerl. Du wirst uns helfen, Daniel. Ich schätze … wir sind dann quitt!« Slater dachte kurz nach. »Ich muss Fernez irgendwie benachrichtigen, er muss uns aus der Patsche helfen!«
Daniel sah ihn verständnislos an, weil er keinen Zusammenhang sah und dachte sie drehen leicht durch, von diesem Schock. »Was soll das heißen, … Fernez benachrichtigen? Akzeptiert, dass er tot ist! Du erzählst so einen Quatsch und was Laura betrifft, sie wird ihn vergessen.«
Gianni grinste und sagte bestimmt: »Ja Daniel. Du weißt eben nicht alles. Fernez ist der große Boss! Bringst du uns
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