Vergeltung unter Palmen
jetzt an Land und besorgst uns Klamotten?«
Daniel sah beide nervös an. »Ihr redet wirres Zeug. Ich bin Polizist. Ich habe den Auftrag euch festzunehmen. Mein Gott, John! Was denkst du, soll ich deiner Meinung nach tun? Euch gehen lassen? Ich bin seit zwei Jahren hinter euch her und jetzt soll ich euch helfen? Seit ihr komplett verrückt?«
Slater nickte ihm zu. »Wie gesagt, wir sind dann quitt. Die Jacht geht auf dein Konto!«
Aufbrausend fuhr Daniel ihn an: »Oh nein! Du konntest die Finger nicht von Logans Frau lassen, deswegen ist er durchgedreht!«
»Akzeptier es endlich, Daniel. Stell dir nur mal die eine entscheidende Frage ...Was wäre wenn? Du wirst sehen, es fällt alles auf dein kleines dreckiges Spiel zurück. Ich verspreche dir, du wirst uns nie wiedersehen. Behaupte einfach, wir sind bei Logans Aktion umgekommen. Es wird nie herauskommen, dass du uns geholfen hast, denn wer sollte das Gegenteil behaupten. Du fährst zurück und dein Auftrag ist erfolgreich abgeschlossen. Wäre das für dich okay?«
Daniel stützte sein Kopf in die Hände und strich sich über die Haare, als er meinte: »Gut, meinetwegen. Ich besorge euch Sachen und ein Zimmer. Wie ihr von der Insel kommt, ist mir egal. Ich werde meinen Job nicht riskieren, indem ich euch Ausweise fälsche. Fahren wir an Land!« Slater holte sich Massimos Jackett und legte es auf seinen Schoß, als Daniel den Motor wieder startete. Neugierig fasste er in die Taschen und bemerkte die kleinen Steinchen. Ein Erstaunen kam in sein Gesicht. Dann entsann er sich an den frühen Morgen, als Massimo ihn mit diesen Diamanten erpresste. Na, wenigsten hat er noch welche drin gelassen. Doch eine Welle der Wut durchdrang sein Gemüt, als er an seinen Partner dachte. Wenn Massimo tot ist, werde ich die Koffer nie finden. Ich muss zu diesem Burschen. In der Innenseite fand er ein Bündel mit Geldscheinen. Gianni beobachtete mit Interesse die wechselnden Gesichtszüge von Slater und war erstaunt, als dieser ihn zufrieden zunickte.
Nachdem Jeremy Darrian von seinen Handschellen befreit hatte, machte er sich Sorgen über Logans Zustand. Er verabschiedete die beiden jungen Männer, die nun zum Flughafen wollten, und widmete sich seiner Ex. Als Gina sich geduscht und frische Sachen angezogen hatte, bekam sie sich wieder unter Kontrolle. Sie stand mit Jeremy in der Küche und beide bereiteten ein Mahl zu. »Fast so wie in alten Zeiten, als wir uns nachts heimlich was zum Essen machten«, lachte sie. Jeremy sah sie besorgt an. »Du hättest ruhig liegen bleiben können, denn etwas Essbares bekomme ich auch noch hin. Willst du nicht doch ins Krankenhaus und dich untersuchen lassen?«
»Ach, es geht schon.« Wehmütig erinnert sich Gina an den Vorfall. »Ich weiß nicht, was in Dean gefahren ist. Er war nie gewalttätig! Jedenfalls nie zu mir. Ich frage mich nur, wo er steckt. Was will er mit dem Jungen?«
»Der Junge ist wieder frei. Er ist auf dem Weg nach Hause«, klärte Jeremy sie auf. »… und Dean?«, fragte sie leicht panisch. Er zuckte nur mit den Schultern. »Keine Ahnung!«
Gina schnitt den Salat und Jeremy schwang die Pfanne, worin Putenfleisch brutzelte. Er sprach nachdenklich weiter, ohne dabei das Fleisch aus den Augen zu lassen: »Der gute Polizeipräsident betreibt mit Slater Diamantenhandel und die Steinchen hat jetzt Fernez. Hm, und der wiederum will Laura erst in Sicherheit sehen, bevor er die Steine wieder rausrückt. Dein Mann schnappte sich statt Laura nun diesen Jungen. Ah, eine längere Geschichte, … komm lass uns essen.« Gina holte die Teller und erinnerte sich an Logan Worte. »Dean sprach von Diamanten. Er wollte mir ein Collier anfertigen lassen. Aber nach unserem Streit fand er es nicht mehr so wichtig.« Jeremy musterte sie. »Streit nennst du das? Der Kerl hätte dich umbringen können! Eine Frage Gina, wieso hast du mit Slater geschlafen? Ist doch klar, dass dein Mann durchdreht. Er hat mich schon fast aufgefressen, als ich nur mal mit dir tanzte und du holst dir Slater ins Bett, wieso?« Gina gab ihm keine Antwort und für einen Moment blickte sie Jeremy an, als ob sie nach einer Antwort suchte. Aber sie wandte sich ab und trug das Essen auf die Terrasse. Er folgte ihr und sah sich erstaunt in dem fantastisch schönen angelegten Garten um. »Hm, sehr schön!« Gina ging nicht auf die Bewunderung ein und fragte neugierig: »Sag mal Jerry, was hat denn Laura mit Fernez zu schaffen? Slater machte auch schon solche
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