Vergeltung unter Palmen
hierhergekommen?«
Darrian schaute auf Terence und konnte in seinem Beisein keine Antwort geben. »Es ging alles so schnell. Du warst auf einmal weg. Es waren auch so viele Leute an Bord. Ich konnte dich nicht finden.«
Terence wusste, dass er log aber nicht warum er dies tat. Vielleicht hatte es mit den Diamanten zu tun, die Logan unbedingt haben wollte, überlegte er. Stattdessen meinte Terence zu ihr: »Vermutlich hatte er uns zwei gesehen und wollte nicht stören«, dabei sah er den Einheimischen durchdringend an.
»So wird es wohl gewesen sein«, meinte Darrian und hielt den scharfen Polizistenblick stand.
Jasmin bemerkte geradezu eine Unsicherheit an ihm. Sollte sie den Mund aufmachen und erwähnen, dass Fernez oben ist?
Terence schaute auf die Uhr und äußerte sich zu den beiden Frauen. »Ich glaube, wenn wir uns noch an den Strand legen wollen, müssen wir langsam los. Wir fahren die andere Richtung zurück. Dann können wir uns die Südküste zum Atlantik hin ansehen!« Sie waren einverstanden und tranken ihre Gläser leer. Laura entschuldigte sich kurz, um das Bad aufzusuchen. Darin verspürte sie die unheimliche Nähe von Massimo und ihr Herz begann wild zu schlagen, als sie an die Ereignisse zurückdachte. Eine plötzliche Sehnsucht nach ihm stieg in ihr auf, die sie nicht nachvollziehen konnte. Fluchtartig verließ sie das Bad. Jasmin folgte Darrian mit den Gläsern zur Küche und fragte ihn leise nach dem Mann, der oben im Zimmer verweilte. »Es ist doch dieser Fernez, nicht wahr?« Er sah sie verdutzt an und meinte gespielt traurig: »Nein Miss, Massimo ist tot. Es ist schlimm, einen guten Freund zu verlieren. Ich werde ihn vermissen!«
Jasmin zeigte nach oben. »Aber ich habe ihn gesehen …!«
Darrian blickte sie eisig an und wandte sich ab. »Sie irren sich!«, meinte er im Hinausgehen.
Terence und Laura standen wartend am Eingang. Er hielt sie wiegend umschlungen und rief ermahnend nach Jasmin. Ein starkes Verlangen nach seiner Liebsten regte sich in ihm. Nachdem Jasmin etwas verwirrt zu ihnen trat, schob er beide hastig hinaus zum Auto. Darrian folgte die Drei und drückte Laura zum Abschied. Leise flüsterte er ihr ins Ohr: »Ich habe dir ein kleines Andenken in deinen Pass gelegt. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann mal wieder!« Laut sagte er: »Ich wünsche noch einen schönen Urlaub auf unserer bezaubernden Insel.« Er winkte ihnen zu und lief beunruhigt die vielen Treppenstufen nach oben. Massimo stand angespannt an der riesengroßen Fensterfront im Wohnzimmer und blickte die Besucher hinterher. Dabei entging ihm die ehrliche Zuneigung zwischen Laura und diesem Mann nicht. Darrian stellte sich daneben und sah ihn strafend an. Vorwurfsvoll klagte er: »Diese Frau hat dich gesehen. Du warst nicht gerade vorsichtig, mein Freund. Deine Gefühle für Laura musst du abstellen. Du willst sie nicht, also vergiss sie ...« Massimo nickte gedankenabwesend. »Ja Darrian, du hast ja recht. Ich bin noch völlig daneben. Darauf war ich nicht vorbereitet.«
Darrian pustete sich auf. »Puh, nicht vorbereitet…... auf manche Situationen ist man nie vorbereitet! Also, deine harte Seite imponierte mir mehr. Du schmilzt ja wie Butter!« Fernez drehte sich zu ihm und meinte resigniert: »Hm, wenn du meinst!« Doch dann wurde er nachdenklich. »Diese Frau … sie hat mich erkannt. Ich hoffe, sie sagt nichts.« Darrian lachte auf und gab ihm Hoffnung. »Nun, sie wird jetzt benebelt sein! Ich habe ihr die doppelte Menge von diesen Tropfen ins Glas getan. Ich glaube, sie hat momentan andere Gedanken.« Massimo klopfte sich an die Stirn und wurde sehr ungehalten: »Bist du von Sinnen? Thalia hat die Dosierung noch nicht getestet. Was ist, wenn sie Probleme bekommt? Es sind keine Hustentropfen, Darrian. Es sind Drogen!« Dieser winkte abwertend ab: »Thalia meint es sind keine Drogen. Sie muss es ja wissen.« Massimo konnte nicht begreifen, wie unachtsam er mit diesem Mittel umging. »Doch Darrian, es beeinflusst die Sinne. Du konntest Laura mit ein paar Tropfen verwandeln. Was diese Frau jetzt anstellt, will ich gar nicht wissen.« Langsam ging er zur Terrasse und forderte ihn auf mitzukommen: »Lass uns noch ein paar Sachen klären!«
Terence fuhr auf dem Rückweg etwas schneller. Die hügelige Straße gewährte einen herrlichen Ausblick auf die kleinen Inselchen vor der Küste. Einen atemberaubenden Blick von der Straße aus bekamen sie in den Regenwald hinein. Von Weitem erspähten sie einige
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