Vergeltung unter Palmen
Augen starrte sie auf ihn. Dann vernahm sie einen salzigen Geschmack im Mund. `Habe ich geweint? `, dachte sie. »Laura«, stammelte er durcheinander.
»Was ICH hier mache? Das ist mein Bett! Äh, wo ist Jasmin?«, und drehte sich suchend um.
»Würdest du bitte von mir runter …!«, rief sie verlegen aus und drückte ihn von sich. Hastig zog sie die leichte Decke über ihren Körper und setzte sich auf. Schlagartig erinnerte sie sich. »Oh mein Gott … Jeremy! Wir haben die Zimmer vertauscht, als wir vorher unten waren! Es war so dunkel … wir haben keinen Schalter gefunden.« Mit unglaubhaftem Gesichtsausdruck rekelte er sich neben sie und betrachtete im Schein ihre nassen Augen. »Zimmer vertauscht? Soso, … wieso schreist du dann nach diesem Massimo? Ich nehme mal an, … das da … sind keine Freudentränen, weil ich neben dir liege«, und zeigte auf ihr Gesicht. »… eher … deine wahre Empfindung. Das will einfach nicht in meinen Kopf …«, schimpfte er. »Der Kerl hat dich entführt, dir Drogen verpasst, damit er sich vergnügen konnte … und du sehnst dich nach ihm? Der Itaker scheint seine Sache ziemlich gut zu machen, wenn jede Frau ihm verfällt!«, stellte er fest. »Wenn ich jetzt Terence wäre, hättest du deine Gefühle verraten!«
Laura überspielte ihr zittern und sah ihn beschämt an. »Das glaube ich nicht, denn Terence ist weich. Du kratzt genauso wie er, … und irgendwie kam die Erinnerung an ihm. Oh ich bitte dich, … erwähne es nicht. Es ist so schon peinlich genug! Aber du irrst dich Jeremy, ich vermisse ihn bestimmt nicht. Lass uns zu den anderen gehen. Vielleicht haben sie es noch nicht bemerkt und schlafen tief und fest!« Jeremy stand auf und zog seinen Mantel an. »Hm hoffentlich, und wisch deine Tränen weg! Terence könnte die falschen Schlüsse ziehen.« Gleichzeitig entnahm er aus seinem Schrank ein Taschentuch und gab es ihr. Dann verharrte er neben dem Bett und verschränkte die Arme. »Was ist nun Laura, … zieh deinen Mantel über, oder willst du nackt raus!«
»Dreh dich um!«, forderte sie schnell. Jeremy musste etwas lachen und murmelte: »Okay … anfassen ist erlaubt aber nichts sehen!«
Er drehte sich um.
»Spinner! Es war ein großes Missverständnis!« Sie schwang sich aus dem Bett und schlüpfte in den Mantel. Er lief ihr entgegen und schmunzelte. »Hey, es ist doch nichts passiert«, und fügte ironisch hinzu: »Dank deiner Besinnung an diesen … Massimo. Was wäre, wenn ich mich gestern Abend noch rasiert hätte, oder … du dich noch mehr nach ihm verzehrt hättest, … in deiner Gedankenwelt, hm?« Sie stupste ihn scherzhaft an. »Lass uns jetzt bitte nicht spekulieren … und jeden Millimeter scheinst du an Jasmin auch noch nicht erkundet zu haben. Du dachtest ja selbst ich wäre sie. Na komm!« Jeremy lachte amüsiert auf. »Vielleicht sollten wir die Weinsorte wechseln. Dieses Zeug wirkt echt halluzinierend!«
Terence hatte das Licht an und sah starr zur Tür, als sich beide hereinschleichen wollten. Im ersten Moment sahen sich alle etwas befangen an, bis Laura fragte. »Wo ist Jasmin?« Terence fuhr mit den Händen durch sein Haar und kommentierte: »Als sie mich erkannte, ist sie wie eine Furie weggelaufen. Keine Ahnung wohin. Irgendwo draußen!« Jeremy grinste leicht verwegen. »Was hast du ausgefressen, dass sie flüchten musste … Du hast bestimmt ohrenbetäubend geschnarcht! Na … immerhin hat sie dich erkannt!« Laura warf ihm einen warnenden Blick zu und meinte im Hinausgehen. »Ich suche sie!«
»Wie konnte so etwas passieren? Man kann doch keine Zimmer vertauschen!«, beschwerte sich Terence völlig neben der Spur.
Jeremy setzte sich auf das Bett. »Hm, ein bisschen Zuviel vom guten Wein! Komm, steh auf! Ist doch noch mal gut gegangen. Ich werde demnächst in jede Ecke einen Bewegungsmelder dranmachen, damit die Lichter angehen. Da findet man selbst im Rausch die Zimmer. Nun ja, … wer nicht weiß, wo sich die Schalter befinden, tastet sie auch nicht im nüchternen Zustand!«, lächelte er und schaute auf die Uhr. »Ach je, nicht mal halb sechs. Vielleicht sollten wir uns doch noch mal hinlegen und das versäumte nachholen! Dieses Mal mit der richtigen Frau!«
Terence stand nervös auf und suchte seine Hose. »So ruhig und ausgelassen kenne ich dich gar nicht!«, sagte er zu Jeremy und stellte weiterhin fest: »Dieses Missverständnis scheint dich komischerweise nicht sonderlich zu belasten! Macht es dir nichts aus, oder
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