Vergeltung unter Palmen
brachte sie nun hervor, nachdem sie sich gefangen hatte. »Jetzt weiß ich auch, warum Daniel nicht wollte, dass ich nach dir sehe! Er scheint seinen Exfeind ja richtig lieb gewonnen zu haben. Es wird Zeit, dass wir ins Flugzeug gehen. Terence ist auch schon unruhig, wo du bleibst!« Sie redete in deutscher Sprache doch ihre Augen ließen Massimo nicht los. Seine Aura versprühte einen Zauber die seine Männlichkeit noch mehr hervorhob.
»Es freut mich, dass Sie wohlauf sind«, wandte sich Jasmin ihm imposant zu. »Ein schönes Gefühl, wenn man sich auf gute Freunde verlassen kann, nicht wahr? Wir müssen jetzt los, … nur … wenn ich wieder allein herauskomme fällt es auf … und Sie möchten sicher nicht …!«
Er nickte ihr mit einem gezwungenen Lächeln zu und sagte sehr bestimmt: »Ist schon in Ordnung. Ich habe dem hier nichts mehr hinzuzufügen. Es hat mich gefreut, Sie wiederzusehen. Einen guten Flug!« Massimo machte eine kurze Handbewegung zur Tür und ließ beide gehen. Ein letzter Blick, ein tiefer Schmerz … dann wurde es still. Die nächsten Minuten, die er verharrend dastand, kamen ihm wie Stunden vor.
Die Männer standen schon draußen am Flugzeug und Terence machte sich nun wirklich Sorgen. Als er die Frauen endlich sah, schloss er Laura erleichtert in die Arme. »Alles in Ordnung?«, fragte er besorgt. »Sorry wegen vorhin …! Es ist aber für mich auch nicht leicht. Das kannst du mir glauben.«
Laura streichelte seine Wange und meinte leise: »Natürlich glaube ich dir Schatz! Weißt du … ich glaube … ich habe mich entschieden!«
Terence betrachtete ziemlich verdutzt ihr Gesicht und bemerkte darin eine gewisse Erleichterung. Bevor er etwas fragen konnte, hauchte sie einen Kuss auf seine Wange und flüsterte ihm zu: »Danke, dass es dich gibt!« Dann zog sie an seiner Hand und forderte ihn lächelnd auf. »Na komm! Der Flieger wartet nicht!«
Auch der Abschied von Jasmin und Jeremy war ergreifend doch beide hatten die Gewissheit, dass ein baldiges Wiedersehen nichts im Wege stehen würde. Er versprach ihr in der darauffolgenden Woche einen Flug zu buchen, um bald wieder beisammen zu sein.
Massimo schlug gegen die Tür und sprach laut zu sich: »Verdammt!« Er hatte sich noch nie so machtlos und unsicher gefühlt und Lauras Worte taten ihm weh. In einem Punkt gab er ihr jedoch Recht.
Er macht alles aus Berechnung, … aber … nicht bei ihr.
´Diese blöde Tasche!´, fluchte er. `Aber sie hat mich geküsst, … ohne irgendwelches Drogenzeug.` Jetzt waren sie wieder da diese Gefühle, die einen den Verstand raubten. Er schüttelte sich und besann sich zur Konzentration. `Erst muss ich nach Charlotteville, um den Vertrag vom Versteck zu holen, der eh hinfällig ist, weil Thalia vergessen hatte, ihn zu beglaubigen. Auf Sizilien wäre er sowieso nicht gültig. Danach knöpfe ich mir meine liebe `Frau` vor und zerreiße ihn vor ihren Augen. Es ist alles wegen ihr! Ich wäre Laura nie wieder begegnet, und hätte nie erfahren …! Ja Thalia, … unser Leben wäre bestimmt sehr interessant geworden … und nun? Ich habe diese Substanz und das Rezept! Laura und mein Kind hole ich mir zurück!´
Er hob sein Käppi vom Boden und öffnete langsam die Tür. Vorsichtig schaute er sich in der Halle um. Beruhigt stellte fest, dass alle schon nach draußen gegangen sind. Nebenan wo sich die Herrentoilette befand, eilte jemand heraus und gaffte Massimo, der das Käppi ziemlich weit im Gesicht hatte, erstaunt an, als er merkte, woher dieser kam. Durch seinen Augenwinkel erkannte Massimo den Jungen und rief behutsam: »Darrian! Was hast du hier verloren?«
»Massimo?«, lachte er und umarmte seinen Freund. »Hast du dich an der Tür geirrt, oder gefällt dir unsere Toilette nicht?« Umsichtig sprach Darrian weiter: »Was soll ich hier schon machen! Ich fuhr Thalia her … aber sie ist schon unterwegs zu dir. Wir wussten nicht, dass du kommst!«
»Das war auch gut so«, rief Massimo aus. »Ich habe eine Kleinigkeit vergessen und muss noch einmal nach Charlotteville. Finde ich großartig, dass wir uns getroffen haben. So brauch ich mir kein Auto mieten. Ich muss mit dir etwas bereden. Los komm!«, ließ er ein wenig despotisch verlauten. Darrian stutzte. »Hast du Laura gesehen? Sie fliegt heute zurück! Hu, ich habe mich schnell verkrochen, bevor sie mich wieder niedermacht!«
Massimo blickte ihn mit einem bitteren Zug um den Mund herum an. »Ist ihr gutes Recht ... Hätte uns allen viel
Weitere Kostenlose Bücher