Vergeltung unter Palmen
und sagte: »Das ist meine Sache, … gib du mir nur meinen Anteil.« Dann ging er hinaus.
Jeremy klappte sein Handy zusammen, als keine Stimmen mehr zu hören waren. Er kam zur Einsicht, dass dieser Slater für ihn keine Gefahr ist. Die Bedrohung ging von Fernez aus. Dennoch musste Slater weiter ins Visier genommen werden, schon allein wegen Logan. Christian meldete sich erneut. »Kannst du mir jetzt eine Erklärung geben?«
»Ja, kann ich. Wir werden jetzt die perfekten Gäste sein und uns mit Fernez und diesen Logan gut unterhalten. Fernez dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Er hat Laura. Slater weiß nichts davon. Der hat im Moment nur Geld im Kopf. Hm … Fernez will sich an Daniel rächen … wegen, einem weggenommenen Spielzeug! Ganz schön nachtragend der Italiener!« »Sizilianer!«, verbesserte ihn Christian.
Fernez kam die Stufen herauf. Er blickte die beiden kalt an, was Jeremy aber nicht abhielt, auf ihn zuzugehen. »Na, wie ist es nun mit dem versprochenen Champagner? Ich wollte mein Glas nicht allein trinken. Kommen Sie … trinken wir auf diesen schönen Abend.« Jeremy winkte dem Mädchen mit dem Tablett zu. Er nahm drei Gläser und stellte Christian vor, dem es sehr schwer fiel, dem Mörder seiner Frau ruhig und gelassen gegenüberstehen zu müssen. Fernez meinte zynisch: »Ja, ich kenn ihn schon. Hab ihn mit Raoul gesehen. Weißt du, wo er steckt?«, fragte er Christian.
Dieser stellte sich dumm. »Also … vorhin war mein Chef noch da. Er hat mich abgeholt und wollte noch was besorgen!«
»Nun … nicht so wichtig«, meinte Fernez. Dann stellte er Jeremy eine direkte Frage: »Kann es sein, dass Sie ein Bulle sind? Ich glaube, so etwas gehört zu haben!«
Jeremy grinste und nahm ihn ebenfalls ins Visier. »So wie Sie das sagen, könnte man meinen, Sie haben etwas gegen die Polizei! Fragen Sie doch Mr. Slaters Ehrengast? Wenn ich einer wäre, müsste er mich ja als solchen kennen, meinen Sie nicht?« Gelassen sprach Jeremy weiter: »Wie steht es mit Ihnen? Womit verdienen Sie ihre Brötchen?«
In Fernez Gesicht war keine Regung ersichtlich. »Nun, … Slater und ich sind Partner. Wir haben ein gut laufendes Unternehmen. Entschuldigen Sie mich einen Augenblick, ich muss noch einen Gast begrüßen.« Fernez drehte sich ab und stellte sein Glas auf eine Ablage. Jeremy verfolgte mit seinen Augen jede Bewegung von ihm und bemerkte eine gewisse Eleganz. Vielleicht versteckt er sich unter einer Maske, diesen schrecklichen Bart?
»Wetten, dass er jetzt Logan fragen wird?«, lachte Christian.
Jeremy erinnerte sich an den kleinen Beutel, welcher Logan herunterfiel. Er sagte nachdenklich zu dem Freund: »Ich glaube, Slater handelt auch … mit Diamanten. Ich kann es nicht beweisen, bin mir aber sicher, dass der liebe Logan ein Abnehmer ist. In seiner Hose klimpern jetzt nicht nur Geldstücke. Wenn wir Laura haben, setze ich alle Hebel in Bewegung um unseren lieben Polizeipräsidenten zu entmachten!«
Christian schlug ihn kurz auf die Schulter. »Hm … was klimpert jetzt bei dir in der Hose? Bist du sicher, dass es nicht die Eifersucht ist, die dich so denken lässt? Ich habe dich zufällig beobachtet, als du mit dieser wunderschönen Frau getanzt hast. Naja und tanzen kann man das nicht gerade bezeichnen. Du kennst sie?«
Jeremy lächelte verschmitzt. »Nun übertreib mal nicht, … ich bin nicht eifersüchtig. Ja, ich war mal mit ihr zusammen, aber das sind schon Jahre her. Sie ist jetzt mit ihm verheiratet. Unvorstellbar! Der Kerl ist so was von mies, und in schwarze Geschäfte ist er auch verwickelt. Ich glaube nicht, dass sie alles weiß.«
Christian schüttelte den Kopf. »Lass es gut sein Jeremy. Erst müssen wir Laura finden. Das ist jetzt viel wichtiger. Oh … ich glaube, da möchte jemand wieder zu dir. Ich verdrück mich mal.« Augenblicklich drehte er sich abseits und suchte wieder das Buffet auf.
Gina kam langsam mit einem Ausdruck glühender Leidenschaft in ihren Augen auf Jeremy zu. Er hatte den Eindruck, bei diesem Blick konnte ihr nicht viel an Logan liegen. »Warum hast du verraten, dass wir ein Paar waren. Jetzt ist er misstrauisch.«
»Hat er denn Grund dazu, Gina?« Er sah, dass sie errötete, und neigte sich ihr entgegen. Nahe an ihrem Ohr flüsterte er: »Du hast mir auch nicht verraten, dass du mit ihm verheiratet bist!« Wissbegierig sah er sie fest in die Augen. »Wieso er? Ich meine, er passt doch nicht zu dir. Geht es dir nur um Reisen und Trubel? Was
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