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Vergeltung unter Palmen

Vergeltung unter Palmen

Titel: Vergeltung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Frank
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konnte nicht klar denken. Da er immer noch klopfte, öffnete sie voller Hass die Tür und nahm die Bikinihose verdutzt an sich.
    »Komm Schätzchen, der Kaffee wird kalt«, sagte Fernez heiter.
    Laura zog skeptisch die Hose an, doch ihr kam noch keine Erinnerung an letzte Nacht. Sie wusch ihr Gesicht mit kaltem Wasser ab, was man auf dieser Insel als kalt bezeichnen konnte und begab sich nach ein paar Minuten zu den anderen. Etwas zittrig setzte sie sich an den Tisch. Ihr Kopf hämmerte und sie empfand die Schmerzen unerträglich. Fernez stand auf und holte ihr eine Tablette aus seiner Tasche. Gianni, der alles beobachtete, fand ihn irgendwie eigenartig. Er fragte sich, was er mit ihr wollte.
    »Essen Sie etwas!« Gianni übergab ihr ein Toast.
    »Ich kann nicht, mir ist übel«, keuchte sie. Einfühlend holte er eine Flasche. »Sie müssen essen. Gestern haben Sie auch nichts gegessen, deshalb ist Ihnen übel. Hier ist Wasser. Nun nehmen Sie schon die Tablette. Die hilft ganz sicher. Falls nicht, Massimo hat genug davon. Dieser Dickschädel nimmt sie fast täglich bei dem Stress, den er sich immer macht. Die Kopfschmerzen sind dann bald weg.«
    Gianni gab ihr ein Glas dazu und drängte, bis Laura die Tablette geschluckt hatte. Massimo schaute den Mitbewohner unter seinen Augenwinkel vernichtend an, als dieser seine Kenntnis mit den Tabletten sehr übertrieb. Als sie mit dem Frühstück fertig waren, räumte Gianni den Tisch ab und Fernez verschwand im Bad. Laura verstand den Sinn ihrer Entführung nicht und sprach ihn darauf an. Aber auch er hatte keine eindeutige Erklärung und überlegte: »Vielleicht nimmt er die Sache mit Daniel noch übel! Die zwei sind sehr eigensinnig« Laura blickte zur Außentür und Gianni erahnte, ihre Gedanken. »Oh, … denk nicht mal daran. … und ich kann dir nicht helfen, denn er ist mein Freund. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht er es auch durch. Reiz ihn lieber nicht! … er kann sehr rabiat werden, glaube mir.«
    Tränen der Enttäuschung stiegen Laura in die Augen und sie schüttelte wütend den Kopf.
    Massimo kam frisch geduscht aus dem Bad. Ohne ein Wort zu verlieren, ging er ins Schlafzimmer, um ein T-Shirt und einen neuen Anzug zu holen. Dieses Mal wählte er eine Anthrazite Farbe. Gianni beobachtete seinen Mitbewohner, als er das Zimmer wieder betrat und fand, dass seine Gesichtszüge an Härte verloren haben. Massimo erblickte Lauras Handtasche. Dabei kam ihn eine Idee. Er legte seine Anzugjacke und das T-Shirt über einen Stuhl. Das Badehandtuch warf er ungeachtet auf den Boden. Interessiert öffnete er die Tasche und holte ihr Handy heraus. »Wir werden deinen Bruder anrufen. Ich werde ihn sagen, dass du nun zu mir gehörst. Was meinst du, ob er sich darüber freuen wird? Los … ruf ihn an!« Er gab ihr das Handy, da es ausgeschaltet war. Laura aktivierte das Handy, nachdem er unheimlich mit seinem muskulösen Körper vor ihr stand und sie mit drohendem Blick ansah. Bevor das Handy intakt war, zog er nebenbei sein schwarzes T-Shirt an. Anschließend strich er über ihre Wange und forderte sie auf, endlich diese Nummer zu wählen. Eine Minute später vernahm Laura die Stimme von ihrem Bruder. Doch bevor sie sich bemerkbar machen konnte, riss Fernez es ihr wieder aus der Hand und horchte selbst hinein.
    »Hey Laura, du bist schon wach? Es ist aber noch ziemlich früh. Wollt ihr mich schon abholen?«, fragte er froh gelaunt.
    »Guten Morgen, Barnes«, sagte Fernez mit tiefer, ruhiger Stimme. Daniel war wie vom Blitz getroffen, als er diesen unvergessenen Akzent vernahm. »Fernez! Wo ist Laura? Was hast du mit ihr gemacht?«, schrie er ins Telefon. Dieser antwortete gelassen: »Wie ich feststelle, bist du wieder auf den Beinen. Slater konnte wohl bei dir nicht so richtig zuschlagen? Naja, die Wiedersehensfreude hat ihn anscheinend geschwächt. So wirst du nun erfahren, wie es ist, wenn man sich in das Leben anderer einmischt und zum Teil ruiniert. Ja Barnes, deine Schwester ist bei mir. Das wird auch so bleiben. Du kannst uns in Sizilien mal besuchen kommen. Es wird dir dort gefallen. Ach … ich vergaß … du kennst es ja bereits. Laura und ich haben uns schon sehr gut angefreundet! Frag unseren guten Gianni. Er hatte auch einen sehr amüsanten Abend mit ihr verbracht. Warum hast du mir nicht schon vor zwei Jahren gesagt, dass du so eine bezaubernde Schwester hast. Dann hätte ich mich nie auf die Junkiebraut eingelassen, wo schon jeder dran war. Aber nun

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