Vergeltung unter Palmen
Stimme sagte er zu ihr: »Wenn du das noch einmal versuchst, … zwing mich nicht Dinge zu machen, die ich eigentlich nicht möchte.« Er war so wütend darüber, dass diese Leute ihn gesehen hatten. »Setzt dich an den Tisch«, zischte er ihr zu und drohte mit seinem Finger. Laura schrie ihn lauthals an: »Verdammt, was willst du von mir, du elendes wildes Ungeheuer?« Massimo stand sehr gereizt vor ihr und forderte noch einmal: »Setz dich!« Achtsam ging er wieder ins Bad und holte sein Etui, die Drogen enthielten. Er zog eine Spritze auf und stellte sich vor ihr, die ihn entsetzt ansah. »Oh nein, Fernez. Tu das nicht. Mir ist von gestern noch übel.« Laura kamen erneut die Tränen geschossen. Ihre Mundwinkel und Kiefer schmerzten höllisch durch seinen schrecklichen Griff.
»Meinst du etwa, ich möchte das? Du lässt mir ja keine Wahl. Es ist für mich aber sicherer, mi chinita.« Er griff hart nach ihrem Arm.
»Nein. Nein, bitte … Ich werde auch nicht mehr versuchen wegzulaufen«, stammelte sie. Er sah sie von oben herab spöttisch an. »Massimo, … sprich nach, … ich mach alles, was du sagst, Massimo«, grinste er und sah mit seinen schwarzen Augen tief in die ihren. Er beugte sich zu ihr und streifte mit seiner Hand ihre Tränen weg. Laura schluckte verkrampft. Dieses arrogante Arschloch!, dachte sie hasserfüllt. Leise wiederholte sie: »Ich mach alles, was du sagst, Massimo.«
»Geht doch, mein Schatz.« Er richtete sich wieder auf und drohte wieder mit dem Finger. »Gut, aber wenn du Zicken machst, ist die Nadel schneller in dir drin, als dir lieb ist, klar? ….Und Sex bei klarem Verstand ist mir auch lieber, … obwohl absolut nichts einzuwenden war, letzte Nacht«, grinste er nachdenklich. »Nur, wer lässt sich gern mit anderen Namen anreden. Terence! Das nächste Mal rufst du meinen Namen«, meinte er verächtlich.
Laura stellte entsetzt fest, dass er nicht gelogen hatte. Sie dachte, er wollte sich nur wichtigmachen. Mein Gott, die Bikinihose! Sie hatte Sex mit diesem Menschen. Nein, er hatte mich vergewaltigt. Sie musste alles versuchen, um keine Drogen zu bekommen. Immer noch starrte sie Fernez fassungslos an. »Was ist los?«, fragte er zynisch. »Hattest du mir nicht geglaubt, als ich sagte, es war eine heiße Nacht, mi amor? Meinst du, dein Höschen zieht sich von allein aus? Baby, den nächsten Sex machen wir bei klarem Verstand, und den wirst du niemals mehr vergessen«, fügte er überaus charmant hinzu.
Laura wurde fast hysterisch und schrie ihn an: »Du bist vollkommen wahnsinnig! Meinst du, ich bin auf diese Insel gekommen, um mich von einem dahergelaufenen, durchgeknallten Spaghetti schwängern zu lassen? Hast du keinen Verstand? So etwas nennt man Vergewaltigung!«
Für einen Moment stand Massimo wie versteinert da. Er musste die harten Worte erst einmal verstehen. Dann erfasste er sie an den Haaren und zog ihren Kopf grob nach hinten, sodass sie kurz aufschrie. Bemüht rang er nach Fassung und sprach gefährlich ruhig: »Beleidige nie mehr meine Herkunft. Du hast keine Ahnung, mit wem du dich anlegst!« Er ließ Laura los und verstaute seine Spritze sorgfältig ins Etui zurück. Dabei sprach er sehr sarkastisch: »Vergewaltigung kann man es wohl nicht nennen. Du dachtest ich sei er, … und hast mich auf die schönste Art verführt. Der Sex hat dir durchaus gefallen und du hast mich förmlich darum gebeten, weiterzumachen!«
In seiner Sprache meinte er leise: »Dio m’è’testimone.«
»Kannst du so sprechen, dass ich es auch verstehe?«, zischte sie. Massimo beugte sich wieder zu ihr herunter und schüttelte langsam seinen Schopf, als er immer noch ihrem Vorwurf nachhing. »Schwängern! Du kommst auf so eine Insel, … bringst die Männer um den Verstand und willst mir weismachen, dass du keine Vorkehrung getroffen hast? Ich habe in dieser Nacht nicht angefangen.« Schweigend drehte er sich um und holte seine Sachen.
Sie wollte ihn nicht glauben, aber wie im Traum erinnerte sie sich an einzelne Bruchteile. Beschämt schloss sie die Augen. Sie war wütend, weil er ihr die Droge spritzte und dann die Situation ausgenutzt hatte.
Ohne weitere Worte packte er unbeirrt seine Reisetasche. Laura beobachtete jeden seiner Griffe. Es fiel ihr dabei auf, dass dieser unmögliche Mensch seine Sachen mit großer Sorgfalt zusammenlegte. Alles was er tat, machte er genau. Was ist das nur für ein Mann. Einerseits brutal, anderseits zu ordentlich. Es passte einfach nicht zusammen. Mein
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