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Vergeltung unter Palmen

Vergeltung unter Palmen

Titel: Vergeltung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Frank
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schon angsteinjagend. Man sah nur deine kalten schwarzen Augen. Jetzt kommt deine Liebenswürdigkeit zur Geltung. Du bist sehr wandelbar.«
    Massimo hörte sich ruhig ihre Worte an. Dann nahm er seine Arme vom Kopf weg und drehte sich halb zur Seite. Laura musste auch kurz von ihm ab und schmiegte sich sofort wieder an ihn.
    »Übertreibst du nicht ein wenig? Zu meiner Person gibt es nicht viel zu sagen. Ich lernte vor ein paar Jahren Slater zufällig kennen. Dann deinen Bruder, der meine Nerven noch mehr strapazierte. Das ist alles.« Laura merkte, dass er nichts über sich preisgeben wollte. »Gestern in Castara sagtest du, ich hätte keine Ahnung, mit wem ich mich da anlege. Wer bist du? Du möchtest, dass ich mit dir komme, erzählst aber nichts von dir.«
    »Weil es nichts zu erzählen gibt, amore mio!«, entschied er und küsste lieber ihren Hals. Laura kam nun ein anderer Gedanke und fragte überlegend: »Verrätst du mir wenigstens, aus welchem Grund du das Auto vorm Krankenhaus gestohlen hattest? Du konntest doch nicht wissen, dass wir gerade dort, bei der Autovermietung, auftauchen? Wir hätten auch woanders hingehen können!«
    Massimo knabberte an ihrem Ohrläppchen und dachte an den Tag zurück. »Ich hatte es eigentlich anders geplant, aber so … war es einfacher. Wenn es nicht geklappt hätte … hm, irgendwann schon. Aber ich bin unendlich froh, dass es sich so entwickelt hat, mein Liebling. Ich glaube, … mein Leben hat gerade erst begonnen.«
    Etwas aufgedreht von der Mischung, die Darrian in Lauras Wasser gab, schob sie ihren Körper näher zu ihm hoch und sah ihn dabei tief in seine schwarzen Augen. Er nahm es als eine Einladung an und beugte sich über sie. Laura genoss seine wilde, unbeherrschte Art und Weise zu lieben.
    Nach geraumer Zeit bemerkte sie ein Kribbeln auf ihrer Haut und schnippte panisch in die Höhe. »ah … was ist das …?«, schrie sie vor Entsetzen. Massimo sah die vielen Ameisen und musste herzhaft lachen, als Laura so umhersprang. Er stand auf und wischte die kleinen Viecher von ihrem Körper. »Das sind sogenannte Blattschneiderameisen. Sei froh, dass du keine Pflanze bist, sonst würden sie dich jetzt auffressen.«
    »Oh man … die sind ja riesengroß. Ich habe sie vorhin gar nicht bemerkt!«, meinte sie angeekelt. Er küsste sie genüsslich auf den Hals und meinte scherzend. »Das glaube ich dir aufs Wort, tesoro mio!«, und zog sie wieder an sich.
    Die Stunden vergingen viel zu schnell. Sie hörten in der Ferne ein Motorboot und ahnten, dass Darrian sie nun abholen kommt.
    Sie schlüpften in ihre Sachen, die mittlerweile wieder trocken waren, und liefen dem Boot entgegen. Der Junge stand am Steuer und winkte.»Einen Moment müsst ihr noch warten«, rief er, als sich das Pärchen setzte. »Gleich kommt ein magischer Augenblick. Ihr müsst da hinüberschauen.« Er zeigte nach Westen. »Für Touristen ist das eine schöne Erinnerung. Ich sehe das jeden Tag!«, meinte er gelassen und holte wieder seine Kamera hervor. Darrian drückte mehrfach auf den Auslöser und erwischte viele der dahinschmelzenden Liebesblicke. Noch bereute er es keineswegs, ihr die Tropfen gegeben zu haben.
    Laura lehnte sich an Massimo und erblickte den schönsten Sonnenuntergang, den sie je erlebt hatte. Auch er sah dieses Spektakel mit Bewunderung zu. Bis zum heutigen Zeitpunkt hatte er für solchen Romantikquatsch nichts übrig. Er drückte die junge Frau zärtlich an sich und schüttelte beeindruckt den Kopf. Wenn sein Vater, der große Mafiosi, ihn so sehen würde, … er wäre über die sentimentale Seite seines Sohnes erschüttert, zumal Massimo nur die harten seiner Erziehungsmethoden erfahren durfte.
    Als sie wieder am Haus ankamen, war es schon dunkel. Laura kam es vor, als sei es bereits spät in der Nacht. Dabei war es gerade mal acht Uhr abends. Der Tisch auf der Terrasse war schon gedeckt. Thalia, die Schwester von Darrian, die sich heute Abend einmal Zeit genommen hatte, um bei ihrer Familie zu sein, trug gerade das Essen herein. Sie begann vor ein paar Jahren ein Studium in Trinidad und möchte Ärztin werden. Laura sah in Thalia eine bezaubernde junge Frau und lächelte ihr bewundernd zu. Sie hatte ihre schwarzen Haare zu einem langen Zopf gebunden. Laura stellte keine Ähnlichkeiten zu ihrem Bruder fest, der im Gegensatz zu ihr, einen dunkleren Teint hatte. Sie ist schön, dachte Laura. Aber ziemlich blass. Bestimmt der Stress.
    Sie setzten sich gemeinsam zu Tisch und genossen die

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