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Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition)

Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition)

Titel: Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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nicht mehr zu seinen Mädchen lassen.
    „Er hat hier herumgelungert und die Kunden belästigt! Was hätte ich tun sollen? Das Lulus schließen?“, fauchte Lulu zurück und warf theatralisch ihr Haar über die Schulter.
    Die blonde Lulu kicherte, als sie den Streit mitbekam, und zwinkerte ihrer Kollegen verschwörerisch zu.
    Alle Mädchen in Lous Bordell nannten sich Lulu, weil er es so wollte. Sein Name, seine Mädchen. So einfach war das. Und keine von ihnen würde es je wagen, die Türen seines Etablissements zu schließen, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Das Lulus hatte immer geöffnet!
    „Halt den Rand, Schätzchen. In Zukunft tust du, was ich sage, oder ich zieh dir was vom Lohn ab, klar?“
    Lulu nickte und schlenderte mit schwingenden Hüften davon, dem jungen Gecken entgegen, der so grün hinter den Ohren aussah, dass sie ein schnelles Geschäft witterte.
     
     
     
    Danielles Hände waren schweißnass. Schweigend sah sie zu, wie Devlin ihnen einen Brandy eingoss. Das Prasseln des Feuers verstärkte ihre Unruhe noch, da sie sich der warmen Behaglichkeit dieses gemütlichen Raumes bewusst wurde. Ein großes, kuscheliges Sofa, ein dicker Teppich vor dem Kamin und das gleichmäßige Ticken der Standuhr in der Ecke verströmten eine warme Atmosphäre. Die geschmackvollen Gemälde und schweren Vorhänge unterstrichen diese Wirkung. Die ruhige Gelassenheit von Devlin hingegen machte sie fast wahnsinnig. Ihr Körper erzitterte noch immer unter dem Echo seines Kusses, und sie war sich nicht sicher, was das alles zu bedeuten hatte.
     
    Devlin drehte sich zu der Frau um, die ihn mehr verwirrte als alle anderen Frauen vor ihr. Im goldenen Licht des Kaminfeuers erschien sie ihm so schön wie an dem Morgen im Arbeitszimmer, und, ebenso wie damals, erweckte ihr Anblick sein Verlangen. Aber alles, was er in den letzten Stunden über sie erfahren hatte, zwang ihn dazu, nicht wie sonst, rücksichtslos seine Bedürfnisse zu befriedigen, sondern sich um ihretwillen zurückzunehmen. Er war erstaunt, wie wichtig es ihm war, sie nicht noch einmal zu verletzen, auch wenn sein Wunsch, sie zu besitzen ins unermessliche gestiegen war, seit er die Wahrheit über sie und Langston wusste. Mit einem ermutigenden Lächeln reichte er ihr den Brandy.
    „Danielle, fürchtet Ihr mich?“, fragte er, als er ihre großen Augen sah.
    „Wundert Euch das? Ihr nehmt Euch, was Ihr wollt, ohne zu bedenken, was Ihr anrichtet.“
    „Tatsächlich? Tue ich das? Ich denke nicht.“
    Ihr Kampfgeist schien zu erwachen. Das gefiel ihm viel besser als ihre Angst. Und es passte so viel besser zu ihr.
    „Und ich denke, Ihr irrt Euch!“, beharrte sie eisern.
    Er trat an die Tür und drehte den Schlüssel im Schloss herum.
    „Danielle, meine Liebe, ich habe Euch immer nur gegeben, wonach es Euch verlangt hat! Ihr könnt das leugnen, aber es bleibt dennoch die Wahrheit.“
    Er sah sie über sein Glas hinweg an und nahm einen Schluck. Seine Augen brannten sich in ihre. Sie hatte bemerkt, wie er abgeschlossen hatte. Dass sie ihn nicht umgehend aufforderte, die Tür wieder zu öffnen, war für ihn schon wie ein Sieg. Sie wusste, was er tun würde – wusste es, und blieb dennoch bei ihm. Konnte es sein, dass sie ihn ebenso begehrte?
    „Wisst Ihr, dass ich Euch nie ganz vergessen habe? Mich immer gefragt habe, ob Ihr auch ab und an noch an mich denkt?“, murmelte er rau.
    Sein Blick verdunkelte sich vor Leidenschaft, und Danielle bekam kaum noch Luft, so sehr nahm seine Nähe ihr den Atem.
    „Ihr lügt!“, stieß sie hervor. „Wie hättet Ihr Euch an mich erinnern können? Ich habe die Frau gesehen, mit der Ihr Euch … nun, sie war sehr schön! Und ich war ein Kind. Ein blasses Kind.“
    Devlin hob seine Hand an ihr Haar und zog eine Haarnadel heraus.
    „Ihr habt ein falsches Bild von Euch, Danielle“, murmelte er, eine weitere Haarnadel herauslösend. „Es ist wahr. Die Frau, mit der ich in den Garten kam, war sehr schön. Aber sie war dennoch nicht zu vergleichen mit Euch. Als ich Euch sah, konnte ich meinen Blick nicht mehr abwenden. Eure riesigen glänzenden Augen spiegelten das Feuerwerk, und euer Haar erstrahlte in dem bunten Glanz. Ihr wart wie die Unschuld in einem Pfuhl der Sünde. Eine reine Quelle inmitten eines stinkenden Sumpfs aus Geld und Gier. Ihr wart der einzelne Sonnenstrahl, der durch den verkommenen Nebel dieser ehrwürdigen gehobenen Gesellschaft brach und alles in ein warmes Licht tauchte.“
    Eine weitere Haarnadel

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