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Vergessene Welt

Vergessene Welt

Titel: Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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über dies und das …
    »Hat er Ihnen je
gesagt, was er eigentlich untersuchen will?« fragte Thorne.
    »Nein«,
antwortete sie. »Warum?«
    »Überhaupt
nichts?«
    »Nein«, sagte
Sarah. »Er ist ein großer Geheimniskrämer. Aber soweit ich weiß, hat er
irgendwo eine Tierpopulation lokalisiert, mit deren Hilfe er irgendwas über
Chaos in biologischen Systemen beweisen will. Sie wissen doch, wie besessen er
ist. Warum?«
    »Na ja, Sarah,
er ist verschwunden. Malcolm und ich gehen davon aus, daß er in Schwierigkeiten
steckt. Wir glauben, ihn auf einer Insel vor Costa Rica lokalisiert zu haben,
und wollen ihn holen.«
    »Sofort?«
    »Heute nacht
noch. Wir fliegen in ein paar Stunden nach San José, Ian kommt mit mir. Und wir
wollen, daß Sie auch kommen.«
    »Doc«, sagte
sie. »Auch wenn ich morgen früh einen Flug von Seronera nach Nairobi bekomme,
brauch ich fast einen Tag, um dorthin zu kommen. Und das auch nur, wenn ich
Glück habe. Ich meine –«
    Thorne
unterbrach sie. »Es ist Ihre Entscheidung. Ich nenne Ihnen die Details, und Sie
entscheiden, was Sie tun wollen.«
    Er berichtete
kurz, was vorgefallen war, und sie notierte sich die Stichpunkte auf dem Block,
den sie sich ums Handgelenk geschnallt hatte. Dann hängte Thorne ein.
    Sie stand da,
starrte in die afrikanische Nacht und spürte die kühle Brise auf ihrem Gesicht.
Draußen in der Dunkelheit hörte sie das Knurren der Löwen beim Kadaver. Ihre
Arbeit war hier. Und auch ihr Leben.
    Makena sagte:
»Dr. Harding? Was tun wir jetzt?«
    »Zurückfahren«,
sagte sie. »Ich muß packen.«
    »Verreisen Sie?«
    »Ja«, sagte sie.
»Ich verreise.«
     
     
     

Nachricht
     
     
    Thorne fuhr zum Flughafen, die Lichter
von San Francisco blieben hinter ihnen zurück. Malcolm saß auf dem Beifahrersitz.
Er drehte sich zu dem hinter ihnen fahrenden Explorer um und sagte: »Weiß Eddie
eigentlich, worum es hier geht?«
    »Ja«, sagte
Thorne. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob er es glaubt.«
    »Und die Kinder
wissen es nicht?«
    »Nein.«
    Plötzlich
piepste es neben ihm. Thorne zog seinen kleinen schwarzen Envoy, einen Funkrufempfänger,
aus der Tasche. Er klappte den Sichtschirm auf und gab das Gerät Malcolm. »Lesen
Sie mal ab.«
    »Es ist von
Arby«, sagte Malcolm. »›Eine schöne Reise. Und wenn Sie uns brauchen, rufen Sie
an. Wir stehen bereit, wenn Sie unsere Hilfe brauchen.‹ Und seine Telefonnummer.«
    Thorne lachte.
»Diese Kinder muß man einfach lieben. Die geben nie auf.« Dann runzelte er die
Stirn, als wäre ihm eben ein Gedanke gekommen. »Wann wurde die Nachricht abgeschickt?«
    »Vor vier
Minuten«, sagte Malcolm. »Kam über Netcom rein.«
    »Okay. Nur um
sicherzugehen.«
    Sie bogen nach
rechts in Richtung Flughafen ab. In der Entfernung waren die Lichter zu sehen.
Malcolm starrte düster ins Leere. »Es ist sehr unklug, so überstürzt aufzubrechen.
So sollte man an die Sache nicht herangehen.«
    »Es wird schon
alles gutgehen«, sagte Thorne. »Solange wir nur die richtige Insel haben.«
    »Die haben wir«,
entgegnete Malcolm.
    »Woher wissen
Sie das so genau?«
    »Das wichtigste
Indiz war etwas, über das ich vor den Kindern nicht reden wollte. Vor ein paar
Tagen hat Levine den Kadaver von einem dieser Tiere gesehen.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Er konnte
ihn sich ansehen, bevor er von einer Sondereinheit der Regierung verbrannt
wurde. Und dabei hat er entdeckt, daß das Tier mit einem Anhänger versehen war.«
    »Ein Anhänger?
Sie meinen, wie bei –«
    »Ja. Wie bei
einem Tier, das überwacht wird. Der Anhänger war alt, und er zeigte Beschädigungen
durch Schwefelsäure.«
    »Muß
vulkanischen Ursprungs sein«, sagte Thorne.
    »Genau.«
    »Und Sie sagen,
es war ein alter Anhänger?«
    »Mehrere Jahre
alt«, sagte Malcolm. »Aber das Interessanteste an diesem Fund war die Todesart
des Tieres. Levine kam zu dem Schluß, daß das Tier verwundet worden war, als es
noch lebte – ein tiefer Riß im Oberschenkel, der bis zum Knochen ging.«
    »Sie wollen
damit sagen, daß das Tier von einem anderen Dinosaurier verletzt wurde«, sagte
Thorne.
    »Ja. Genau.«
    Einige
Augenblicke lang fuhren sie schweigend dahin. »Wer außer uns weiß über diese
Insel sonst noch Bescheid?«
    »Keine Ahnung«,
antwortete Malcolm. »Aber jemand versucht, etwas herauszufinden. Heute waren
Leute in meinem Büro und haben es fotografiert.«
    »Klasse.« Thorne
seufzte. »Aber zu dem Zeitpunkt wußten Sie noch nicht, um welche Insel es sich
handelte?«
    »Nein, ich

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