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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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rannte.
    Die Bücher. Sie hatte die Bücher zurückgebracht, ohne neue auszuleihen.
    Ravelstein . Of Mice and Men. Beasts. East of Eden. Yesterdays .
    Es war albern. Einfach lächerlich. Die Anfangsbuchstaben der Titel ergaben seinen Namen. R-O-B-E-Y. Die Bücher hatten etwas mit Robey zu tun.
    Catherine Sheridan hatte die Bücher zurückgebracht, um sie auf Robeys Namen zu stoßen.
    Miller stampfte die Stufen zur Bibliothek hinauf und erreichte die Tür, als Julia Gibb gerade dabei war, sie für den Feierabend abzuschließen.

46
    »McCullough? Sicher erinnere ich mich an McCullough.«
    Sergeant Stephen Tannahill, abkommandierter Vertreter des Siebten Reviers, saß an einem ovalen Tisch in einem Büro hinter dem Einsatzbesprechungsraum. Roth und Miller saßen ihm gegenüber, das Fenster zur Rechten führte auf die
Kreuzung Randolph und First Street. Tannahill trug denselben lebensüberdrüssigen Ausdruck im Gesicht wie Oliver, Riehl, Feshbach und sogar Lassiter. Etwas in seinem Blick verriet dem aufmerksamen Betrachter, dass er diese Sache jetzt seit zu vielen Jahren machte, um noch daran denken zu können, etwas Neues anzufangen. Diesen Blick hatten Polizisten nicht exklusiv, aber irgendwie schien er bei ihnen härter erarbeitet, mit größerem Stolz zur Schau getragen. Tannahill wollte gerade gehen, als Metz und Roth eintrafen, und seine nahezu beflissene Bereitschaft, mit ihnen zu reden, ließ ahnen, dass seine Vorfreude auf einen Feierabend zu Hause sich in Grenzen hielt. Vielleicht erwartete ihn niemand. Vielleicht aber doch, nur erkannte sie den Mann nicht mehr, den sie einmal geheiratet hatte, und sie ließ es ihn spüren, schweigend aber in jedem einzelnen Moment. Das waren schwierige, zerrissene Existenzen. Wenn Roth so etwas sah, erinnerte es ihn immer daran, wie glücklich er sich schätzen durfte, dass Amanda und die Kinder sich auf seine Rückkehr freuten. Vielen der Kollegen, denen er in den verschiedenen Revieren begegnete, erging es im Leben nicht viel besser als dem Großteil der Menschen, gegen die sie ermittelten, die sie aufspürten und verhafteten. Eine traurige Fußnote, und leider eine wahre.
    »Sie haben mit Bill Young gesprochen, sagen Sie?«, fragte Tannahill. Er war klein gewachsen, kaum größer als eins siebzig oder eins fünfundsiebzig, aber er hatte breite Schultern und eine schmale Taille. Kein Mann, der Anzüge von der Stange tragen konnte, ohne wie ein Cop, ein Türsteher oder ein Häftling auf Freigang für eine Beerdigung auszusehen.
    »Ja, wir haben mit Bill gesprochen.«
    Tannahill nickte, als würde er sich an etwas erinnern. »Geht es ihm gut?«
    Roth zuckte die Achseln. »Wie gut kann’s ihm schon gehen?«

    »So eine verdammte Tragödie, Mann, eine verdammte Scheißtragödie ist das. Der Mann war ein General, ein Tier von einem Mann. Und ein verdammt guter Cop.«
    Roth sagte nichts. Er fand es klüger, Tannahill mit der Verdammtheit seiner Reminiszenzen allein zu lassen.
    Erst nach einer Weile war Tannahill wieder ansprechbar, lächelte nacheinander Roth und Metz an. »Ihr habt also diesen verdammten Schnurmörder am Hals.«
    »So ist es«, sagte Metz.
    »Dann seid ihr zwei verdammt arme Säue.« Er lachte. »Und jetzt seid ihr hinter McCullough her?«
    »Wir müssen mit ihm sprechen, ja«, sagte Roth. »Er war damals hier, 2001 …«
    »Nur sehr kurze Zeit«, sagte Tannahill. »Eigentlich sollte ein anderer kommen. Damals war ich noch Knecht hier, das etatmäßige Kanonenfutter. Hab Mitte 2003 den Sergeant gemacht. Kannte den Mann, der dann nach Port Orchard gegangen ist, Hayes hieß er, Danny Hayes. Seine Frau wurde schwanger, Zwillinge. Mit Komplikationen. Irgendwas ist schiefgelaufen. Sie wollte in die Nähe ihrer Familie ziehen, nach Port Orchard, also hat man Danny dorthin versetzt. Eigentlich sollten wir jemanden aus dem Neunten kriegen, aber dann haben sie uns McCullough geschickt.«
    »Wissen Sie noch, woher er kam?«, fragte Metz.
    Tannahill schüttelte den Kopf. »Hat er nicht gesagt, und ich hab nicht nachgefragt. McCullough war keiner, mit dem man vertraulich wurde.«
    Roth runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich weiß nicht, woher er gekommen ist. Sitte vielleicht. Rauschgift. Ein abgefuckter Typ. Total abgefuckt.« Tannahill lächelte vielsagend. »Kennt ihr diese Typen, von denen man denkt, die haben’nen Sprung in der Schüssel, die aber ihren Job machen und noch immer alle Razzien durchziehen?«
    Roth nickte.

    »McCullough war so einer. In der

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