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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Miller zu bedenken.
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Dann dürfte sie hier niemanden empfangen. Ich habe keinen Vermerk über den Besuch einer Natasha Joyce, und ich versichere Ihnen, selbst wenn es einen Fehler in unseren Unterlagen gab und sie hier gewesen sein sollte, ist sie von keiner Frances Gray empfangen worden. Wahrscheinlich hat die junge Dame sich im Namen geirrt.«
    »Existiert ein Protokoll aller gestern geführten Gespräche?«, fragte Miller.
    »Soviel ich weiß, ja«, erwiderte der Mann. Er drehte den Bildschirm so, dass Miller mitlesen konnte. »Viertel vor eins, eine Besprechung in Zimmer dreizehn. Ein Einspruch gegen die Aberkennung einer Erwerbsunfähigkeitsrente. Halb vier, Besprechung in Zimmer acht. Es ging es um Einsicht in Dokumente
zu einem laufenden Verfahren wegen Missbrauchs von Feuerwaffen. Mehr war gestern nicht.« Der Mann lächelte. »Dienstags ist es immer sehr ruhig.«
    »Und Sie sind ganz sicher, dass das alles war?«
    »Ganz sicher.«
    »Wer saß gestern hier auf Ihrem Platz?«, fragte Roth.
    »Ich.«
    Roth zog sein Notizbuch heraus. »Und Sie heißen?«
    »Lester Jackson.«
    Roth notierte den Namen.
    Miller trat näher an den Tresen, bemüht um Nachdruck, ohne herablassend zu wirken. »Ich habe eine simple Frage, Mr Jackson«, sagte er, »und irgendwie glaube ich, Ihre Antwort schon zu kennen, aber wäre es nicht unter Umständen möglich, dass Sie vergessen haben, dass die Frau gestern hier war?«
    Lester Jackson arbeitete fieberhaft an einem verwunderten Lächeln. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Miller kam ihm zuvor.
    »So etwas passiert«, sagte er. »Ich weiß, wie das ist … Ich vernehme jemanden, dann kommt etwas anderes dazwischen, und hinterher könnte ich schwören, die Vernehmung war nicht gestern sondern vorgestern, und …«
    Jackson hob die Hand. »Jeder, der in dieses Gebäude kommt, wird eingeloggt und wieder ausgeloggt«, sagte er ruhig. »Jedes Gespräch, das hier stattfindet, landet in unserem Computersystem, ohne Ausnahme. Ich wäre in der Tat sehr nachlässig, wenn ich mich nicht davon überzeugt …«
    Miller fiel ihm ins Wort: »Ich kann Ihnen versichern, Mr Jackson, dass wir nicht den leistesten Verdacht hegen, Sie könnten die Vorschriften des Departments missachtet haben, andrerseits steht außer Zweifel, dass wir diese Frau gestern vernommen haben und sie uns gesagt hat, dass sie hier im
Haus war, in dieser Abteilung, und hier von einer Frau namens Frances Gray befragt worden ist, die sich ihr als Mitarbeiterin der Polizeiverwaltung vorgestellt hat.«
    Jackson schüttelte den Kopf. »Das ist schlichtweg unmöglich«, sagte er geduldig. »Glauben Sie mir, Detective, wenn eine junge Frau namens Natasha Joyce gestern hier gewesen wäre, dann könnte ich Ihnen das bestätigen, und wenn hier eine Frances Gray angestellt wäre, dann hätten wir sie in der Datenkartei unserer Personalabteilung. Wie es aussieht, wurde weder das Eintreffen von Natasha Joyce noch das angebliche Gespräch festgehalten, und ich sehe nur die Möglichkeit, noch einmal zu der jungen Dame zu gehen und sie zu fragen, ob sie sich nicht geirrt haben könnte …«
    »Das ist leider unmöglich«, sagte Miller.
    Jackson runzelte die Stirn.
    »Die junge Dame ist nämlich ermordet worden, verstehen Sie? Deshalb sind wir hier. Sie ist ermordet worden, und soweit wir das ermitteln konnten, war dies einer der letzten Orte, die sie aufgesucht hat, und wenn unsere Informationen korrekt sind und sie tatsächlich gestern hier war, dann waren Sie einer der Letzten, die sie lebend gesehen haben.«
    »Damit wollen Sie ja wohl nicht andeuten …«
    Miller lächelte geduldig. »Ich will gar nichts andeuten, Mr Jackson. Es fällt mir nur schwer zu glauben, dass die junge Dame, die so präzise sagen konnte, wo sie gewesen ist und mit wem sie gesprochen hat, nun auf einmal gar nicht hier gewesen sein soll.«
    »Was soll ich dazu sagen, Detective. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen.«
    Miller lächelte. »Sie haben mir sehr geholfen, Mr Jackson, wirklich sehr geholfen.« Miller drehte sich um, nickte Roth zu, und die beiden gingen ohne ein weiteres Wort zum Ausgang.
    Draußen schlug der Wind auf sie ein. Während sie zum
Wagen gingen, schaute Miller Roth an und zog die Augenbrauen hoch.
    »Er lügt«, sagte Roth.
    »Zweifellos«, antwortete Miller.
    »Die Frage ist, warum.«
    »Viertes Revier«, sagte Miller. »Da fahren wir jetzt hin.«
    »Und fragen nach, ob es bei denen auch keine

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