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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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mir, Paul habe sich an sie herangemacht. Ich glaubte ihr nicht, und wir stritten ganz furchtbar. Dabei behauptete sie, er würde mich mit jeder betrügen, die dazu bereit wäre. Ich warf ihr vor, sie sei eifersüchtig und würde mich belügen, weil sie ihn selbst haben wollte. Erbost stieg ich bei den Devereux Girls aus und verkündete, ich würde nie mehr mit Linda zusammenarbeiten.«
    »Was hat Paul dazu gesagt?«, fragte ich.
    »Er war natürlich wütend. Nicht nur, weil Linda ihn angeschwärzt hatte, sondern auch wegen seiner zehn Prozent, die er verlor, als die TV -Serie nicht mehr gesendet wurde. Aber ich erklärte ihm, ich hätte es für uns getan. Ich dachte, wenn ich so ein großes Opfer bringe und seinetwegen die Devereux Girls aufgebe, würde es ihm meine Loyalität beweisen. Und dann wäre er endlich bereit, sich scheiden zu lassen.«
    »Ist es dazu gekommen?«
    Wehmütig lächelte sie mich an. »Ja, Aurora, deshalb siehst du mich jetzt glücklich mit Paul verheiratet, von der Kinderschar umringt, für die wir uns Namen ausgedacht hatten.«
    »Tut mir leid.«
    »Übrigens hatte Linda recht. Er schlief mit der Hälfte seiner Klientinnen, lauter junge Schauspielerinnen, die sich so wie ich nach der wahren Liebe sehnten. Ich war nur eine von vielen.«
    »Aber er hat das Haus gekauft, also muss er es mit dir ernst gemeint haben.«
    »Er wollte das Geld nur irgendwo reinstecken, wo seine Frau es bei einer Scheidung nicht finden würde. Sie hatte ihm jahrelang damit gedroht, sich scheiden zu lassen, und er hatte sie angefleht, bei ihm zu bleiben. Es war ihr Geld, das ihm zu der Agentur verholfen hatte.« Tante Lyd seufzte wieder. Aber sie wirkte ruhig und gelassen. »Ich war nur eine Art Rückversicherung. Davon hatte er wahrscheinlich viele. Er war ein Typ, der sich stets mehrere Türen offen hielt.«
    »Und was ist geschehen?«
    »Selbstverständlich kündigte ich bei der Agentur. Ich checkte meine Finanzen, was ich bisher immer Paul überlassen hatte, und da stieß ich auf einige – Unregelmäßigkeiten. Nicht nur emotional hatte er mich betrogen, auch um mein Geld. Über Jahre hinweg. Und so …«
    »Hast du ihn verklagt?«
    »Aurora!«, tadelte sie mich sanft. »Jetzt erfindest duSeifenopernszenen. Nein, ich habe ihn nicht verklagt. Sicher verstehst du, dass ich ihn in meiner Dummheit immer noch irgendwie liebte, trotz allem. Außerdem wollte ich unsere beiden Namen nicht durch einen hässlichen Gerichtsprozess zerren. Die ganze Presse hätte sämtliche Einzelheiten breitgetreten, und das wäre zu demütigend gewesen. Also erklärte ich ihm, ich würde das Geld nicht zurückverlangen, das er mir schuldete, und stattdessen das Haus behalten. Dagegen konnte er ohnehin nichts tun, weil er es mir überschrieben hatte. Und wenn er vor Gericht gegangen wäre, wäre vieles ans Licht gekommen, was ihm unangenehm war. Weil ich ihm einen Skandal ersparte, war er so dankbar, dass er mir das Haus widerspruchslos überließ.«
    »Hast du nie mehr von ihm gehört?«
    »Doch, manchmal.« Traurig lächelte sie die Primeln an.
    »Du hast gesagt, er habe sich geändert. Hat es ihm leidgetan? Hast du ihm verziehen?«
    Sie runzelte die Stirn. »Da hast du wohl etwas missverstanden. Ob er sich verändert hat, weiß ich nicht, Rory. Ich habe dreißig Jahre lang nicht mit ihm gesprochen, trotz all seiner Mühe. Vielleicht ist er anders geworden? Eher nicht. Nein, Darling, ich meinte, ich hätte mich geändert.«

34
    Als Jim zurückkehrte und drei Pappbecher mit Tee auf einem Plastiktablett balancierte, war Tante Lyd eingeschlummert. Er stellte das Tablett auf den Nachttisch, schaute mich an und strich durch sein Haar, sodass es wieder in alle Richtungen vom Kopf abstand. Ließ er sich nun eigentlich Strähnen färben oder nicht? Und wenn ja, warum machte er sich die Mühe, wenn es ihm anscheinend egal war, wie sein Haar aussah?
    »Wieso habe ich das Gefühl, dass Lydia mir diesen kleinen Auftrag nur erteilt hat, um mich loszuwerden?« Lächelnd beobachtete er meine schlafende Tante. »In Wirklichkeit wollte sie gar keinen Tee, oder?«
    »Nein«, gab ich zu. Für eine immer noch geschwächte Patientin hatte sie ihr vertrauliches Gespräch mit mir geradezu meisterhaft inszeniert. »Sie wollte allein mit mir reden. Tut mir leid, dass sie dich unter einem Vorwand weggeschickt hat.«
    »Trinkst du deinen Tee?«, flüsterte Jim.
    »Danke, aber ich glaube, ich brauche jetzt keinen. Ich glaube, wir können gehen. Bist du so weit?«

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