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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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aus allem zu machen, was London zu bieten hat«. Wie sich herausstellte, bestand das darin, »auf dem Sofa zu sitzen und eine gute Flasche Wein und eine DVD zu teilen«. Obwohl Ticky protestierte, rangierte ich einen Kandidaten aus, der mir »Schokolade und Schuhe im Überfluss!!!!« anbot. Als wäre ich ein Kind, dem man mit süßen und glänzenden Dingen den Kopf verdrehen konnte … Hau bloß ab, Schokolade und Schuhe kaufe ich mir selber. Aber eine Stunde meines Lebens in der Gesellschaft eines so unglaublichen Ekels kann ich nicht zurückkaufen.
    War ich die letzte Hoffnung solcher Männer? Und was ging in mir vor? Hatte mich die Beziehung zu Martin verwöhnt? Mit ihm war ich glücklich gewesen. Okay, er war eher ein Buchhalter als ein glamouröser Filmproduzent – aber smart, erfolgreich und verlässlich. Vielleicht hatte ich mir die ganze Zeit nur eingebildet, ich würde zu so einem Mann gehören. Aber in der Realität befand er sich außerhalb meiner Liga, und ich sollte dankbar für die Aufmerksamkeit von Typen sein, die den ungewöhnlichen Gästen der Bar in Star Wars glichen und nicht dem erhofften Han Solo. Mit Riesenschritten näherte ich mich meinem dreißigsten Geburtstag. Vielleicht stimmte es, was die Leute behaupteten – wenn man älter wurde, musste man Kompromisse schließen.
    Als ich ein weiteres Profil anklickte, tauchte eine E-Mail von Luke auf. Je länger ich ihn ignorierte, desto beharrlicher verfolgte er mich.
    In fünf Minuten erwarte ich Sie im Papierlager. Beeilen Sie sich!
    Blitzschnell löschte ich die Mail. Wenn das jemand las, würde er glauben, ich hätte tatsächlich eine Affäre mit dem Praktikanten. Dabei hatte ich sie nur in Lukes hormonell gesteuerter Fantasie. Bei dem Gedanken, Amanda könnte eine dieser E-Mails lesen, erschauerte ich. Klar, das würde mir ihre Aufmerksamkeit sichern, aber aus den falschen Gründen. Ich sah Luke an der Bürotür vorbeischlendern. Anzüglich grinste er und steuerte auf den Raum zu, in dem wir unser Büromaterial lagerten.
    Den Kopf gesenkt, konzentrierte ich mich wieder auf »DasGlückMeinerFreundin.com« und erkannte einen unleugbaren Vorzug der Internet-Männer. Das waren lauter Fremde. Nach einem erfolglosen Date musste ich sie wenigstens nicht täglich wiedersehen, so wie Luke.
    Obwohl Ticky mich drängte, den abscheulichsten der übrig gebliebenen Männer für mein erstes Internet-Date auszusuchen, wollte ich einen Anwärter kontaktieren, der mir halbwegs normal vorkam. Wenn ich etwas erfahrener war, würde ich mich an die anderen heranwagen. Aber ich näherte mich der Welt des Internet-Datings lieber vorsichtig, mit Männern, die mir zumindest okay erschienen . Natürlich würden sich alle als unpassend erweisen.
    Das Profil für Dave, einen zweiundzwanzigjährigen Personal Trainer, hatte sein bester Freund Bazza geschrieben. Doch das überflog ich nur. Was mich beeindruckte, waren die Fotos, die ihn zeigten, wie er mit breitem Grinsen an Kletterwänden hing, ein Marathon-Zielband zerriss und ein Surfbrett an die nackte Brust drückte. Nicht viel, was ihn als unpassend qualifizierte. Immerhin zählte er als weiterer Toyboy.
    Stu, einunddreißig, war Tierarzt. Auf den Fotos posierte er mit flauschigen Kätzchen und putzigen Welpen. Schamlos, aber effektiv. Ich erwartete fast ein Foto, auf dem er ein neugeborenes Kalb umarmte. Aber er hatte sich vielleicht gedacht, dass das etwas zu weit gehen würde. Das Profil hatte seine Sprechstundenhilfe verfasst. Entweder war sie in ihn verknallt, oder er hatte sie beauftragt, ihn in möglichst schmeichelhaftem Licht darzustellen. Er erschien mir fast gar nicht unpassend. Er gefiel mir. Aber er wohnte in Sussex, war also schlecht erreichbar.
    Für Sebastian, neununddreißig, hatte seine Schwester das Profil geschrieben. Er hatte als Kriegskorrespondent im Kosovo, in Ruanda und Darfur gearbeitet, was auf ein bewundernswertes soziales Gewissen und Abenteuerlust hindeutete. Fünfzehn Jahre hatte er im Ausland verbracht, erst vor Kurzem war er nach London zurückgekehrt. Wie seine Schwester erklärte, wollte er jetzt Wurzeln schlagen. Alle Fotos zeigten ihn mit abgeschnittener Stirn oder mit Hut. Verschwieg das Profil eine Glatze oder lichtes Haar? Aber er sah attraktiv aus, auf wettergegerbte, sonnengebräunte Art. Ebenfalls kaum unpassend, wenn Ticky auch meinte, fast vierzigjährige ungebundene Männer seien beziehungsresistent.
    Als Flickers seinen Kopf in unser Büro steckte, klickte ich

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