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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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Komplimente zu akzeptieren, Dawn«, riet er mir. »Nicht jeder will Ihnen etwas Böses.«
    Wollte er mich etwa auch umgarnen? So leicht wie meine Tante würde der zwielichtige Installateur mich nicht zum Narren halten.

24
    Den ganzen Vormittag verbrachte Ticky außerhalb des Büros, um jemanden zu interviewen. Ihr erstes Interview, zu dem ich sie praktisch gezwungen hatte, war ein außergewöhnlicher Erfolg gewesen. Dank ihres emotionalen Vampirismus und ihrer extrem widerstandsfähigen, dicken Haut drang sie in seelische Tiefen vor, in die sich kein anderer Interviewer wagen würde. Zu Amandas Verblüffung war Ticky von ihrem Araminta-»Minty«-Clinchmore-Interview nicht nur mit dem erhofften Termin für eine private Besichtigungstour durch dem Clinchmore-Landsitz zurückgekehrt, der zum ersten Mal in seiner vierhundertjährigen Geschichte zum Verkauf stand. Minty hatte ihr darüber hinaus (auf Tonband!) auch noch die Kokainsucht ihres Ehemanns und seine Spielschulden gestanden, die den Verkauf erforderten. Offenbar war die Story in den Kreisen, in denen Ticky verkehrte, schon bekannt gewesen, und so hatte sie Mintys vage Andeutungen, bescheidener leben zu wollen, und das Widerstreben, das Haus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, nicht akzeptiert. Nun würde sich der ursprünglich geplante dezente PR -Artikel in Country House , der den Verkauf des grandiosen Hauses unterstützen sollte, zu einem Society-Knüller steigern, der Amanda so maßlos entzückte, als hätte sie Octavius Clinchmore mit einem Koksstrohhalm in der Nase fotografiert.
    Einerseits freuten mich Tickys neue Interviewpflichten, andererseits halste sie mir durch ihre häufige Abwesenheit noch mehr von ihren alltäglichen Tätigkeiten auf. Das schien Amanda nicht zu merken. Immerhin ließ sie sich zu dem Kommentar herab, meine Dating-Berichte würden ziemlich oft angeklickt. Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob sie darüber nachdachte, die Kolumne auch in das gedruckte Magazin aufzunehmen. Nicht nur mangelndes Selbstvertrauen hielt mich davon ab, danach zu fragen. Allmählich überlegte ich, wie lange ich die unpassenden Männer noch ertragen würde.
    In einer knappen E-Mail wünschte Sebastian mir alles Gute und kündigte an, er würde das Land bald verlassen und vorerst nicht zurückkehren. Ich hoffte, dass irgendwo auf der Welt ein Krieg ausgebrochen war und er sich nicht von meiner schamlosen Dekadenz aus England hatte vertreiben lassen. Natürlich war mir klar, wie egoistisch, schamlos und dekadent dieser Gedanke war.
    Wenn Sebastian der angenehmste Kandidat von »DasGlückMeinerFreundin.com« gewesen war – wie grässlich mochten die anderen sein? Meine einzigen amüsanten Dates hatte ich mit Malky erlebt. Er war der Einzige, der Martin in gewisser Weise ersetzen könnte. Aber seit Mr. Bits’ Angriff auf seinen Hund blieb er verschwunden.
    Natürlich hatte meine Tante recht, ich musste endlich aufhören, Martin nachzuweinen. Stattdessen dachte ich immer öfter an ihn. Wann immer mich diese gefährlichen Tagträume heimsuchten, erinnerte ich mich ganz bewusst an die Nachteile unserer Beziehung. Zum Beispiel hatte ich meine TV -Filme immer in der oberen Etage anschauen müssen, um ihn nicht bei den Sportsendungen zu stören. Und wenn ich mir vorstellte, wie ich mich im Haushalt abgerackert hatte, erreichte mein Zorn sogar Tante-Lyd-Ausmaße. Aber damals hatte mir das alles nichts ausgemacht, und es war mir wie ein Investment in unsere gemeinsame Zukunft erschienen. Jetzt bereute ich, dass ich kein Putzfrauengehalt verlangt hatte.
    Außerdem hatte Martin nie verstanden, was ich an Kunstgeschichte faszinierend fand. Er sah darin höchstens eine Möglichkeit, Geld zu verdienen, wie einige meiner früheren Kommilitoninnen, die bei Christie’s oder Sotheby’s arbeiteten. Natürlich hätte er es toll gefunden, wenn ich eine von ihnen gewesen wäre. Aber für solche Jobs brauchte man familiäre Kontakte, und so hatte ich mich erst gar nicht darum beworben. Martin mochte nur Kunst, die wie Kunst aussah – berühmte, bewunderte Bilder in Museen mit einschlägigen Erklärungen daneben: Die Tochter des Königs von Spanien und ihr Hofstaat, 1656 von Velasquez gemalt, mit einem Selbstporträt des Künstlers bei der Arbeit. Vor ein paar Jahren, während eines Wochenendes in Venedig, hatte ich es nur ein einziges Mal geschafft, Martin für alte Kunst zu interessieren – mit dem Hinweis auf einen Höfling in einem Fresco, der Phil Collins ähnlich

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