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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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sind ja alle ganz begeistert. Und du machst es wirklich sehr gut. Aber ich dachte, du würdest auch gerne Landhäuser besuchen. Hartley ist nur eine Fahrtstunde von London entfernt. Um zehn steigst du in den Bus. Und wenn die Antiques Roadshow anfängt, bist du wieder zu Hause und sitzt vor dem Fernseher.«
    »Nein«, erwiderte ich.
    Verwundert hob sie die Brauen, und ich staunte über mich selber. Nie zuvor hatte ich so entschieden Nein zu ihr gesagt. Wahrscheinlich war mein Entschluss von der beleidigenden Vermutung beeinflusst worden, dass ich zu Hause sein wollte, um die langweilige Antiquitätensendung zu sehen. Und von der Erkenntnis, dass ich mich viel zu lange hatte herumkommandieren lassen – in allen Bereichen meines Lebens.
    »Aber – Rory!«, flehte sie. »Es würde wirklich nicht lange dauern. Kein Interview, keine Fotos. Nur ein kurzer Bericht über die neuen Altarschirme, und schon bist du wieder weg.«
    »Nein«, wiederholte ich und rollte das Wort wie eine Praline in meinem Mund herum. Welch eine Genugtuung …
    Martha beugte sich in ihrem Sessel vor und umklammerte ihre Arme. »Bitte, Rory! Ich würde sogar den Artikel für dich schreiben. Du musst einfach nur hinfahren, damit die Leute wissen, dass Country House da war, und dir ein paar Notizen machen. Den Rest erledige ich. Bitte verdirb mir nicht das Wochenende!«
    »Tut mir leid, Martha, aber es geht nicht.«
    Sie stand auf und glättete ihren Rock aus weichem Tweed, den sie seit einiger Zeit öfter trug, so wie andere neue Teile ihrer Garderobe. »Sehr bedauerlich, Rory.« Die Lippen verkniffen, rückte sie ihr violettes Twinset zurecht. Ebenfalls neu. »Ich dachte, du wärst bereit, mir zu helfen, und wir würden uns gut verstehen, weil wir hier beide Außenseiterinnen sind. In dir sehe ich sehr viel von mir selber.«
    Falls sie erwartet hatte, das würde mich umstimmen, irrte sie sich. Sie bestärkte mich sogar noch in meinem Entschluss, als sie meine quälende Angst aussprach, ich könnte so werden wie sie – verbittert, wütend, frustriert und unglücklich.
    »Tut mir wirklich leid, Martha. Ich hoffe, du findest jemand anderen.«
    »Das hoffe ich auch«, seufzte sie so kummervoll, dass ich beinahe schwach wurde. Aber ich grub die Fingernägel in meine Handflächen, um das zu vermeiden.
    Ich sah sie durch den Korridor zu ihrem Büro gehen. Früher hatte ich ihre Kleidung kaum beachtet – meistens hatte sie korrekte schwarze Kostüme getragen, die unmissverständlich auf ihr Alter hinwiesen. Aber neuerdings experimentierte sie – obwohl sie noch immer keine stylishe Frau war (allein schon die Schuhe!) – mit den sanften Farbnuancen schottischer Berghänge. Lavendel, Grau, helles Grün. Was mochte diese Veränderung bewirkt haben? Vielleicht hatte sie sich eine Farbberatung gegönnt. So eine Achtzigerjahre-Idee würde zu ihr passen.

25
    Vielleicht hatte mein energisches Nein meine Laune gebessert. Oder die Tatsache, dass ich mir einen langweiligen Trip zum Hartley House erspart hatte. Trotz meiner Liebe zur Kunstgeschichte konnte nicht einmal ich mich für Altarschirme begeistern. Jedenfalls fuhr ich mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause. Möglicherweise lag es auch an dem Lob für meine neue Kolumne. Wenn sogar Martha mir Komplimente machte, musste was dran sein. Bisher hatte ich mit gesenktem Kopf eher unbeachtet im Hintergrund gearbeitet. Und jetzt wurde meine Leistung plötzlich anerkannt, was meine Einstellung zum Job änderte. Das Projekt unpassende Männer hatte zwar keine Auswirkungen auf mein Liebesleben, aber es verbesserte meine Position bei Country House . War das letzten Endes sogar wichtiger? Möglicherweise hatte ich mich während meiner Beziehung mit Martin zu wenig um meine Arbeit gekümmert, sondern hauptsächlich um ihn. Wenn es mir gelungen war, innerhalb weniger Monate von der unbedeutenden Korrekturleserin zur Dating-Kolumnistin zu avancieren, vielleicht konnte ich dann sogar noch mehr schaffen? Auf meinem Bankkonto lag noch mein Anteil an der Anzahlung für das Haus, den Martin mir überwiesen hatte. Ich könnte mir eine Weiterbildung leisten, ans Courtauld Institute zurückkehren und meinen Magister in Kunstgeschichte machen, auf den ich vor neun Jahren verzichtet hatte. Oder ich bewarb mich für ein Guggenheim-Stipendium in Venedig? Was hielt mich denn in London? Hier gab es nur Probleme, keine Beziehung und einen Job, in dem ich mich trotz des neuen Erfolgs immer noch unsicher fühlte. Plötzlich sah ich

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