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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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neue Möglichkeiten.
    Als ich um die Ecke auf den Elgin Square bog, hörte ich aus dem Garten des Pubs einen Schrei. Ich achtete nicht darauf, denn in diesem Pub ging es immer ziemlich laut zu. Es wurde hauptsächlich von lärmenden jungen Leuten frequentiert, die mir, wenn ich ehrlich war, ein bisschen Angst einjagten. Die Heizpilze wärmten die Raucher, und der Garten, an der Straße gelegen, war im Winter genauso dicht bevölkert wie im Sommer. Es gab draußen sogar eine kleine Theke, an der Glühwein und Cidre in Strömen flossen. Ich war zwar noch nie dort gewesen, aber oft genug daran vorbeigegangen, sodass ich mich ein bisschen wie ein Stammgast fühlte.
    »Oi!«, schrie eine Stimme. »Oi!«
    Ich ignorierte das Gebrüll, denn ich konnte unmöglich gemeint sein. Wenn ich mich auch nicht für einen Snob hielt – ich glaubte niemanden zu kennen, der mir wie ein Punk »Oi!« zurief.
    »Oi, Rory! Warte!«
    Offenbar täuschte ich mich. Ich drehte mich um und sah einen Mann zwischen den Topfpflanzen auftauchen, die den Pub-Garten von der Straße trennten. Statt den Ausgang zu benutzen, zwängte er sich lieber durch die Zweige, stieß sie beiseite und zuckte zusammen, als sie in sein Gesicht zurückpeitschten. In diesem Kampf zwischen Mann und Büschen hätte ich auf die Büsche gewettet. Malky grinste inmitten des Grünzeugs, sah lächerlich und zugleich hinreißend aus, und seine Augen spiegelten die lebhafte Farbe der Blätter wider.
    »O Gott, Rory, hilf mir doch! Diese verdammten Büsche halten mich fest. Wahrscheinlich werden sie dafür vom Wirt bezahlt.«
    »So kommst du da nicht raus.« Ich ging zu ihm und schob erfolglos einen kleinen Zweig beiseite. Immerhin konnte ich ihn so etwas besser sehen.
    »Dann komm du rein. Haben die Büsche ihren Wunsch nicht klar genug bekundet? Lass dich zu einem Cidre einladen.«
    »Also, ich weiß nicht recht …«, begann ich unsicher. Irgendwie glaubte ich, das Universum hätte mir mittels Mr. Bits und Gordon bedeutet, eine Beziehung zu Malky wäre ein Reinfall. Mochten seine Augen auch noch so eindringlich flehen … »Ich wollte gerade nach Hause gehen. Es war ein langer Tag, und ich bin ein bisschen müde.«
    »Soll ich dir nicht die Story von Gordons wundersamer Genesung erzählen? Ich finde, du bist es mir schuldig, sie dir anzuhören!«
    »Ist er okay?« Ich spähte zwischen den Topfpflanzen hindurch und hielt Ausschau nach Gordon.
    »Heute Abend ist er mit einem Kumpel unterwegs. Wenn ein Straßenmusiker einen Hund bei sich hat, kriegt er doppelt so viel Geld. Manchmal leihe ich ihm Gordon, und wir teilen uns den Profit. Solange mein armer Hund nach der Attacke dieses verrückten Katers einen Verband trug, klingelte die Kasse richtig. Deshalb steht dir gewissermaßen ein Drink zu.«
    Ich zögerte. Um ehrlich zu sein, reizte mich die Gelegenheit, dort zu sein, wo andere junge Singles Spaß hatten, mehr als Malky. Offenbar war er allein hier. Aber war es nicht amüsanter, was mit ihm zu trinken, als in Tante Lyds Küche zu sitzen, wo Jim sich zweifellos in der Bewunderung seines greisen Hofstaats sonnte? Der Gedanke an dieses Szenario gab den Ausschlag. »Also gut, aber nur ein Drink. Und ohne, dass ich die Büsche bitten muss, mich einzulassen.«
    »Vielleicht musst du mir mein Glas in dieses grüne Dickicht bringen«, meinte Malky, immer noch mit den Zweigen kämpfend. »Ich fürchte, es hält mich gefangen.«
    Aber letzten Endes gaben ihn die Büsche frei. Fünf Minuten lang musste ich Blätter aus seinem wirren Haar zupfen und mir anhören, die Kratzer an seinen Händen und im Gesicht seien erstaunlich tief. Sicher drohe ihm eine gefährliche Infektion. Womöglich wäre das seine letzte Nacht, bevor das Wundfieber, von Büschen heraufbeschworen, ihn hinwegraffen würde. Er machte alle zweideutigen Witze, die ihm zu »Büschen« einfielen, und wir tranken auf seine Gesundheit.
    Unter den Heizpilzen war es angenehm warm, nach zwei heißen Cidres noch wärmer. Doch Malky behauptete, ich müsse ganz dicht neben ihm sitzen, damit ich mich nicht erkälten würde. »Rory.« Er blickte mir ernst in die Augen und drückte sein Bein an meines. »Zwischen uns ist etwas, das fühle ich.«
    »So?« Für solche Avancen war der Abend für meinen Geschmack noch etwas zu jung. Er rückte näher.
    »Ja, etwas Greifbares – etwas, das einer Vibration gleicht.«
    »Einer Vibration ?« Meine Erfahrungen mit unpassenden Männern waren zugegebenermaßen begrenzt. Aber ein Wort, das mich

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