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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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immer nur am Hier und Jetzt interessiert, ohne Sorgen um die Zukunft? Nach dem dritten Cidre-Becher dachte ich allmählich, das wäre tatsächlich amüsant. Außerdem würde ich Luke wohl kaum wiedersehen.
    »Also gut.« Ich trank meinen Becher leer. »Tun wir’s.«
    »Wunderbar! Formulieren wir es ganz schlicht.« Malkys Augen strahlten. »Vielleicht irgendwas mit ›Lecken‹?«
    »Keine Ahnung, ich habe noch nie Sextexte gesimst.«
    » Sexts «, korrigierte er mich und hob mahnend einen Finger. »Das nennt die Jugend Sexts . Ja, definitiv was mit Lecken.« Sobald er eine Zeile getippt hatte, antwortete Luke. »Neiiiin!«, rief Malky. »›Stell dir vor, mein Schwanz wäre aus Eiscreme.‹«
    »Was? Oh, wie eklig!« Ich entriss ihm das Handy, um herauszufinden, ob er das erfunden hatte.
    »Okay, jetzt bist du dran.«
    »Hm, Eiscreme …« Nachdenklich klopfte ich mit dem Handy auf mein Kinn. »Was hältst du von einem steinharten Magnum?«
    Hätte Luke beobachtet, wie wir kichernd und glucksend um das Handy kämpften, hätte er uns sicher hoffnungslos unreif gefunden. Und total unerotisch. Aber er antwortete jedes Mal prompt und immer dreckiger. Je mehr wir tranken, desto köstlicher amüsierten wir uns. Schließlich wanden wir uns auf der kleinen Bank und lachten Tränen.
    Als mein Handy wieder vibrierte, griff Malky danach. »O Gott, ein Penis!«
    »Was?«
    »Ein Foto von einem erigierten Penis!«
    »Nein, du machst Witze!«, kreischte ich und nahm ihm das Handy weg. »Igitt! Noch dazu frontal! Widerlich!«
    »Was schicken wir zurück? Moment mal, ich weiß es!« Er lachte hysterisch, knöpfte sein Hemd auf und entblößte seine behaarte Brust. Dann ergriff er das Handy und drückte die Kamera an seine Haut. »Soll er mal raten, was das ist!«
    »Nein, nein, hör auf!«, bettelte ich. »Jetzt reicht es.«
    »Nur ein winziges Bild. Fürchtest du, er wird glauben, du hättest einen buschigen alten Biberpelz aus den Siebzigern?«
    »Ich wusste, du würdest noch mal auf das Büsche-Thema zurückkommen.«
    »Nun komm schon, Rory«, bat er.
    Aber ich hatte genug. Ich legte das Handy auf den Tisch, und Malky rührte es nicht mehr an. Ab und zu musterte er es hoffnungsvoll, doch es surrte nicht mehr.
    » Hast du denn einen buschigen alten Biberpelz aus den Siebzigern?« Blinzelnd versuchte er seine schönen Augen auf mein Gesicht zu konzentrieren.
    »Ach, halt den Mund! Möchtest du es wirklich wissen?« Ich schrie vor Lachen, meine Rippen schmerzten. Schon lange hatte ich nicht mehr so gelacht. Offen gestanden, seit meinem letzten Date mit Malky nicht mehr.
    »O ja«, beteuerte er, strich über mein Bein und hakte einen Finger unter meinem Rocksaum fest, als wollte er ihn zerreißen. »Und heute Abend habe ich meinen Hund nicht dabei. Also droht uns keine Gefahr, oder?«
    Ich schaute ihn an, und es fühlte sich richtig an. Vor einer Weile hatte ich noch gedacht, das Universum wollte uns trennen. Und jetzt glaubte ich, das Schicksal hätte mich an diesem Pub vorbeigeführt, Malky veranlasst, mich zu entdecken, und Luke, mir die idiotischen SMS zu senden. Vielleicht hatte das Schicksal die Gestalt eines perversen kleinen Cupidos mit Pfeil und Bogen in der einen Hand und einem glühend heißen Handy in der anderen. Ohne jeden Zweifel – nur Malky würde mir helfen, Martin zu vergessen. Und diesmal würde uns nichts stören.
    »Versprichst du mir keine Fotos von deinem Penis in den verschiedenen Phasen der geplanten sexuellen Begegnung zu texten?«, frage ich so ernst wie möglich.
    Malky legte eine Hand auf sein Herz. »Wie oft muss ich dir noch erklären, dass es ›sexten‹ heißt, nicht ›texten‹. Aber ich gebe dir mein Wort, keine digitalen Penisse.«
    »Gehen wir zu dir.« Trotz der freimütigen Witze, die wir den ganzen Abend gemacht hatten, starrte ich in plötzlicher Scheu auf den Tisch hinab.
    »Oh – äh – heute Nacht ist das leider schlecht.« Malky kratzte sich an der Wange und schaute weg. »Natürlich hätte ich dich gern bei mir. Aber da, wo ich wohne, sieht’s ein bisschen wie auf einem Müllplatz aus, denn ich habe keinen Besuch erwartet und nicht aufgeräumt.«
    »Das macht mir nichts aus«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. Vor lauter Sehnsucht nach Malky schien mein Körper zu brennen. In diesem Moment würde ich es sogar neben den stinkenden Mülltonnen beim Duke of Wellington mit ihm treiben.
    »Bitte, Rory, ich wohne meilenweit weg – und du gleich um die Ecke. Lass mich nicht noch länger

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