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Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Titel: Vergiss den Sommer nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Matson
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heftig mit dem Schwanz und wurde noch aufgeregter, als wir in unserer Einfahrt anhielten. Das war für mich der endgültige Beweis, der noch mehr zählte als die Daten aus dem Computer. Murphy kannte sich hier aus und gehörte seiner Ansicht nach hierher. Nachdem ich den Motor abgestellt und die hintere Autotür geöffnet hatte, sprang er aus dem Wagen und rannte ohne Umwege zum Haus – ganz euphorisch, dass er wieder heimgefunden hatte.

Wahrheit und Wagnis

Kapitel 18
    Als mein Telefon um zwei Uhr morgens klingelte, war ich sowieso längst hellwach. Ich hatte keinen Schimmer, warum ich nicht schlafen konnte, und überlegte ernsthaft, ob an den Bemerkungen meines Vaters über den Kaffee im Pocono Coffee Shop nicht vielleicht doch was Wahres dran war. Ich lag seit Stunden wach, denn wenn man keine funktionierenden Sozialkontakte hat, geht man meist früh ins Bett, selbst wenn ein Abend mal etwas aufregender als normalerweise ist.
    Meine Mutter war sauer. Einerseits auf Warren, weil er den Hund vom Feinsten ausgestattet wieder mit nach Hause gebracht hatte, ohne sie vorher zu fragen. Und andererseits auf die Mieter, weil sie den Hund einfach ausgesetzt hatten. Unter der Telefonnummer, die sie noch von ihnen hatte, waren sie nicht zu erreichen. Aber von Henrys Vater erfuhr sie am Telefon, dass sie den ganzen letzten Sommer einen Hund hatten – einen Welpen, den sie sich angeschafft hatten, gleich nachdem sie eingezogen waren. Henrys Vater konnte sich deshalb so gut erinnern, weil sich der Hund offenbar mehrmals am Crosbyschen Müll zu schaffen gemacht hatte, was den Murphys aber reichlich egal gewesen war.
    Gelsey war durch die Tatsache, dass wir Murphy mit nach Hause gebracht hatten, in eine Art Freudentaumel verfallen – auch wenn das, wie meine Mutter immer wieder betonte, nur eine Übergangslösung sein konnte. Mein Vater hatte sich bisher nicht eindeutig dazu geäußert, aber mir war nicht entgangen, wie er dem Hund ab und zu einen Bissen von seinem Abendessen zuschob. Und als die Teller abgeräumt wurden und Murphy auf seinen Schoß sprang, hatte er ihn nicht weggeschoben, sondern ihm die Ohren gekrault, bis der Hund Geräusche von sich gab, die wahrscheinlich die Hundevariante von Schnurren waren.
    Zum Glück war Murphy schon stubenrein, und – was noch besser war – er kannte unser Haus. Es war ihm so vertraut, dass es schon fast unheimlich war, wie er sich es an dem Fenster gemütlich machte, das zur Straße zeigte, sich die Schnauze an der Glasscheibe platt drückte und den Kopf auf die Pfoten legte. Obwohl Gelsey gebettelt hatte, dass er bei ihr im Zimmer schlafen durfte, erlaubte meine Mutter das nicht, sondern stellte das Hundekörbchen neben die Küchentür. Als wir alle schlafen gegangen waren, lauschte ich, ob ich ihn jaulen oder winseln hörte – aber der Hund war ganz ruhig und schlief vermutlich besser als ich.
    Ich drehte mich auf die Seite und schaute aus dem Fenster, hinaus in den sternenübersäten Himmel. Unschlüssig dachte ich gerade darüber nach, ob ich versuchen sollte, wieder einzuschlafen, oder ob es besser war, einfach das Licht anzumachen und zu lesen, als mein Telefon klingelte.
    Das kam so überraschend, dass ich gar nicht gleich aufstand, sondern mein Handy nur anstarrte, wie es da auf meiner Kommode lag, die Zimmerecke in ungewohnte Helligkeit tauchte und gerade den Refrain meines Anruftons von sich gab. Aber beim zweiten Klingeln hatte ich mich schnell aus dem Bett gewälzt und schnappte es, ehe das ganze Haus davon aufwachte – oder zumindest meine Mutter, die für ihren leichten Schlaf berühmt war. Ich kannte zwar weder die Nummer noch die Vorwahl, ging aber trotzdem ran, weil ich dachte, jemand hätte sich verwählt. Wer sonst sollte mich um diese Uhrzeit anrufen?
    »Hallo?«, sagte ich leise ins Telefon und nahm es mit ins Bett, wo ich mich in eine Ecke drückte, als ob das irgendwie den Geräuschpegel im übrigen Haus reduzieren würde. Am anderen Ende herrschte lange Schweigen.
    »Wer ist dran?«, fragte eine weibliche, leicht lallende Stimme.
    »Taylor«, meldete ich mich deutlich. »Wer spricht denn da?«
    »Oh, Scheiße«, murmelte die Stimme am anderen Ende und in dem Moment wusste ich, wer es war.
    »Lucy?«, fragte ich und hörte, wie sie tief aufseufzte.
    »Ja?«, erwiderte sie. »Was ist los?«
    »Weiß ich doch nicht«, sagte ich und fragte mich, was das Ganze sollte. »Du hast mich angerufen.«
    Sie seufzte wieder, dann hörte ich ein raschelndes Geräusch

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