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Vergiss die Toten nicht

Vergiss die Toten nicht

Titel: Vergiss die Toten nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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deponiert war.«
    »Selbst wenn der Junge sich nicht geirrt hat«, sagte Nell,
    »begreife ich nicht, wozu jemand Winifreds Handtasche mitnehmen sollte.«
    »Wir sind uns nicht ganz sicher«, entgegnete George Brennan,
    »obwohl wir eine Theorie haben. Der einzige Gegenstand aus dieser Handtasche, der uns vielleicht weiterhilft, ist ein Schließfachschlüssel mit der Nummer 332.«
    »Können Sie ihn nicht zu der betreffenden Bank bringen und das Schließfach durchsuchen?«, fragte Nell.
    »Schon, wenn wir wüssten, von welcher Bank er stammt.
    Sonst steht nämlich nichts auf dem Schlüssel, und es wird eine Weile dauern, sämtliche Banken der Umgebung abzuklappern.
    Wir haben bereits damit angefangen und werden nicht lockerlassen, bis wir die richtige Bank finden.«
    »Ich habe auch ein Schließfach«, meinte Nell. »Falls ich den Schlüssel verlieren sollte, würde ich einfach meine Bank anrufen und sie bitten, mir einen nachzumachen.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Sclafani prompt. »Aber Sie müssten sich ausweisen können. Und selbstverständlich müsste der Bank eine Unterschriftenprobe von Ihnen vorliegen.
    Außerdem würde es sie etwa hundertfünfundzwanzig Dollar kosten, einen Schlosser zu bestellen, der das Schließfach für Sie öffnet und Ihnen einen Schlüssel kopiert.«
    »Also nützt der Schlüssel in Winifreds Handtasche nur dem Besitzer etwas?«
    »Genau.«
    Nel sah die beiden Polizisten an. »Es war Winifreds Handtasche. Und Winifred war Wettkampfschwimmerin, zumindest früher, in ihrer Jugend. Die Wände in ihrer Wohnung sind
    tapeziert
    mit
    Goldmedaillen
    und
    Fotos
    von
    Schwimmturnieren, die sie gewonnen hat. Das ist zwar schon lange her, aber vielleicht hat sie ja weiter trainiert.«
    »Das untersuchen wir bereits. Wir wissen, dass sie Mitglied in einem Fitnesscenter war und jeden Tag, entweder vor oder nach der Arbeit, dort im Pool geschwommen ist.« Er zögerte. »Tut mir Leid, aber ich muss Sie noch etwas fragen. Bestimmt haben Sie Verständnis dafür: War Ihr Mann ein guter Schwimmer?«
    Nel überlegte und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass sie das nicht beantworten konnte. Obwohl sie sich noch nie darüber Gedanken gemacht hatte, bedrückte es sie, dass sie es nicht wusste. Noch etwas, das mir an Adam unbekannt war, schoss es ihr durch den Kopf.
    »Als ich fünfzehn war, bin ich einmal fast ertrunken«, erwiderte sie nach einer Weile. »Seitdem habe ich Angst vor dem Wasser und bin deshalb nur sehr selten mit Adam auf der Jacht rausgefahren. Jedes Mal fühlte ich mich elend. Auf einem Kreuzfahrtschiff halte ich es so einigermaßen aus, aber nicht auf einem kleinen Boot, wo ich ständig spüre, wie nah das Wasser ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich muss sie leider enttäuschen.
    Adam konnte schwimmen, aber wie gut, kann ich nicht sagen.«
    Die beiden Detectives nickten einander zu und erhoben sich.
    »Wir werden Ms. Ryan einen Besuch abstatten. Sicher sind Sie sich im Klaren darüber, wie wichtig es ist, herauszufinden, woher das Geld stammt. Falls Sie mit ihr sprechen sollten, versichern Sie ihr bitte, dass wir unser Bestes tun werden, um den Namen ihres Mannes aus den Untersuchungen herauszuhalten –
    zumindest, was die Presse angeht.«
    »Eine Frage noch.« Nell stand auf und sah die beiden Männer an. »Haben Sie unanfechtbare Beweise dafür, dass mein Mann in die Bestechungsaffäre und die illegalen Preisabsprachen verwickelt war?«
    »Nein, haben wir nicht«, entgegnete Brennan prompt. »Doch wir wissen, dass Winifred Johnson die Kontaktperson bei Geldübergaben war. Es ging um große Summen, möglicherweise in Milliardenhöhe. Aus den Beweisstücken, die Sie für uns beschafft haben, lässt sich schließen, dass sie auch das Schmiergeld für Jimmy Ryan verpackt hat. Die Personen, die Gelder an Winifred gezahlt haben, haben inzwischen gebeichtet.
    Offenbar hatten sie den Eindruck, dass Walters und Arsdale selbst die Empfänger waren, aber bis jetzt gibt es dafür noch keine Beweise.«
    »Also kann niemand belegen, dass Adam Schmiergelder kassiert hat?«, erkundigte sich Nell.
    »Richtig«, erwiderte Sclafani nach kurzem Zögern. »Wir wissen nicht, welche Rolle Ihr Mann, wenn überhaupt, bei den Machenschaften von Walters und Arsdale spielte. Vielleicht hat Winifred auf eigene Rechnung gearbeitet und sich einen Plan zurechtgelegt, um in die eigene Tasche zu wirtschaften.
    Möglicherweise steckte sie auch mit dem geheimnisvollen Harry Reynolds unter einer Decke.«
    »Was

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