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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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ein Kind«, sagte sie.
    » Aber ein gefährliches Kind«, sagte Brad. » Manchmal frage ich mich, wie es so weit kommen konnte. Als ich in seinem Alter war, wusste ich so gut wie gar nichts über Sex. Ich dachte, es sei die Krönung eines Dates, wenn man am Schluss auch noch einen Kuss bekommt.«
    Lena nickte und schaltete ab, als er von seinen idyllischen Teenagerjahren erzählte.
    » Ich verstehe das nicht«, schloss Brad grübelnd. » Was hat sie dazu gemacht? Was hat sich verändert?«
    » Ihre Eltern«, sagte Lena, aber sie wusste auch, dass das so nicht stimmte. Sie strich ihr Haar hinters Ohr und versuchte, ihren Schock zu verkraften. Sie sah auf die Uhr und überlegte, ob sie Mark holen sollte. Er war schon eine ganze Weile fort.
    » Was hat er gemeint?«, fragte Brad. » War das nicht das gleiche Zeug, was auch Jenny neulich gesagt hat?«
    Endlich konnte Lena sich wieder konzentrieren. » Wann neulich?«, fragte sie.
    » Auf dem Parkplatz«, sagte Brad. » Sie wissen schon, als sie gesagt hat, Erwachsene tun nie das Richtige.«
    » Mein Gott«, flüsterte Lena und spürte, wie alle Luft aus ihren Lungen entwich. Sie sprang von der Couch auf und rannte den Flur entlang, dicht gefolgt von Brad.
    » Mark?«, rief sie laut und klopfte an die einzige geschlossene Tür. Sie drehte den Griff, aber es war abgeschlossen.
    » Verdammt«, zischte sie und wuchtete die Schulter gegen die Tür. Die gab nicht nach, und Lena befahl Brad: » Treten Sie die Tür ein.«
    Er stützte sich auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs ab und trat mit Wucht gegen die Tür. Leider war die Tür innen hohl, und Brads Fuß blieb im zersplitterten Holz stecken. Mit Lenas Hilfe zog er seinen Fuß aus dem Loch. Sie beugte sich hinunter und spähte in den Raum, um Mark irgendwo zu entdecken.
    » O Gott«, stieß Lena entgeistert aus. Zusammen schafften sie es, die Öffnung so zu vergrößern, dass Lena hindurchschlüpfen konnte. Holzsplitter verletzten ihr Arme und Gesicht, aber das merkte sie kaum.
    » Mark«, sagte sie mit vor Panik schriller Stimme. » Halt, Mark! Stopp!«
    Brad schubste sie, und sie fiel ins Zimmer. Mark hatte sich an einer Stange im Wandschrank aufgehängt. Die Decke des Trailers war jedoch zu niedrig, und seine Füße schleiften noch auf dem Boden. Aber der Gürtel um seinen Hals schien trotzdem die gewünschte Wirkung zu haben. Marks Gesicht war blau angelaufen, die Zunge ein wenig zwischen den Lippen hervorgetreten. Sie ergriff die Beine des Jungen und stemmte ihn in die Höhe, um etwas von dem Druck auf seinen Hals zu nehmen.
    » Verdammt, Brad«, fluchte sie. » Kommen Sie her!«
    Schließlich gelang es Brad, die Tür weit genug zu öffnen, um sich hindurchzuquetschen. Mit seinem Taschenmesser schnitt er den Gürtel durch, während Lena weiterhin Marks Beine hielt. Es schien ewig zu dauern, das dicke Leder zu durchtrennen, und Lena merkte, dass ihre Arme vor Anstrengung zitterten.
    » Nein, bitte, nein, nein«, schrie Lena, bis Mark schließlich zu Boden fiel. Sie legte ein Ohr an seine Brust, um auf seinen Herzschlag zu horchen. Ein Moment verging, dann war das ersehnte Pochen da, gefolgt von einem weiteren und lauteren.
    » Lebt er?«, fragte Brad, als er die Schlinge von Marks Hals löste.
    Lena nickte nur und zog eine Decke vom Bett. Sie wickelte Mark darin ein und sagte: » Rufen Sie einen Krankenwagen, schnell.«

Dreizehn
    S ara?«, fragte Molly und wiederholte: » Sara?« » Hmm?«, reagierte Sara. Molly, Candy Nelson und deren drei Kinder sahen sie allesamt erwartungsvoll an.
    Sara schüttelte den Kopf und murmelte » Entschuldigung«, bevor sie sich wieder der Untersuchung widmete. Sie war in Gedanken bei Lacey Patterson gewesen und hatte sich gefragt, was wohl im Moment mit ihr geschah.
    » Tief durchatmen«, forderte sie Danny Nelson auf.
    » Das hab ich jetzt schon zehn Minuten gemacht«, beschwerte sich Danny.
    » Willst du wohl still sein«, sagte seine Mutter.
    Sara spürte, wie Molly sie anstarrte, konzentrierte sich aber weiter auf Danny. » Das wär’s«, sagte sie zu ihm. » Zieh dir dein Hemd wieder an, und ich werde mich mit deiner Mutter unterhalten.«
    Candy Nelson folgte ihr hinaus auf den Flur.
    Sara sagte: » Ich möchte ihn zu einem Spezialisten schicken.«
    Die Mutter griff sich ans Herz, als sei ihr soeben eröffnet worden, dass Danny nur noch ein paar Monate zu leben hatte.
    » Kein Grund, nervös zu werden«, beruhigte Sara Dannys Mutter. » Ich möchte nur seine Ohren von

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