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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Hand.
    Sara sagte: » Rufen Sie das Revier an. Die sollen sofort jemanden schicken, egal wen.«
    » Lacey?«, wiederholte Mark. Seine Stimme hallte durch den Korridor. Zum Glück hatte er das andere Ende des Korridors und die beiden Untersuchungsräume, die seitlich davon lagen, noch nicht entdeckt.
    Er kam näher, und Sara sah, dass seine Kleidung schmutzig und voller weißer Farbflecken war. Sein Haar war fettig und ungekämmt, als hätte er seit geraumer Zeit nicht mehr gebadet. Sara hatte Mark im Verlauf der letzten zehn Jahre immer mal wieder zu Gesicht bekommen, aber so verdreckt hatte sie ihn noch nie gesehen.
    » Verdammt nochmal!«, brüllte er und riss die Arme hoch. » Wo ist meine Scheißschwester?«
    Hinter Sara wurden zwei Türen aufgeschoben. Sie drehte sich um und bedeutete den Eltern, auf keinen Fall herauszukommen.
    Molly stand neben Sara, eine Krankenakte vor der Brust. Zum ersten Mal erlebte Sara, dass die Krankenschwester über etwas in der Klinik schockiert war.
    » Mark«, Sara versuchte, mit Autorität in der Stimme zu sprechen. » Was willst du hier?«
    » Wo ist Lacey?«, sagte er und donnerte gegen die nächste Tür, die in ihren Angeln wackelte. Sara hörte dahinter ein Kind schreien.
    Nelly telefonierte mit gedämpfter Stimme. Sara konnte nicht verstehen, was sie sagte, hoffte aber inständig, sie würden sofort jemanden schicken.
    » Mark«, begann Sara nochmals. Sie wollte möglichst beherrscht klingen. » Hör sofort auf damit. Sie ist nicht hier.«
    » Erzählen Sie keinen Scheiß«, entgegnete er und machte einen Schritt auf sie zu. » Wo steckt die kleine Fotze?« Er knallte die Faust gegen die Schiebetür, sodass sein Handabdruck im Holz zurückblieb. Nelly schrie auf und ging hinter dem Tresen der Anmeldung in Deckung.
    » Wo ist sie?«
    Sara sah gespielt nervös in Richtung ihres Büros. Mark fiel sofort darauf herein.
    » Aha«, sagte er. » Ist sie da drinnen?«
    » Nein«, antwortete Sara.
    Er grinste und kam noch näher. Sara konnte jetzt sehen, dass seine Pupillen nicht größer waren als Stecknadelköpfe, und nahm an, dass der Zustand, in den er sich mit wer weiß was für einer Droge versetzt hatte, so bald nicht abklingen würde. Auf die geringe Entfernung schien er zudem eine merkwürdige Ausdünstung zu haben. Sara war sich nicht sicher, aber er roch nach irgendwelchen Chemikalien.
    Sie fragte: » Was hast du genommen, Mark?«
    » Ich werd mir gleich meine verfickte Schwester vornehmen, wenn sie nicht ihre Scheißfresse hält.«
    » Sie ist nicht hier«, sagte Sara.
    » Lace?«, sagte Mark und steckte den Kopf zur Bürotür herein. » Scheiße, wenn du nicht gleich rauskommst, werd ich wirklich sauer.«
    Aus dem Augenwinkel nahm Sara eine Bewegung wahr. Der neongelbe Schatten sagte ihr, dass es Lacey war, die versuchte, durch die Hintertür zu entkommen. Kalter Schweiß trat Sara auf die Stirn, als sie überlegte, wie lange Lacey wohl brauchen würde, um bis zum Ausgang zu gelangen. Sie starrte Mark an, versuchte Lacey durch ihre Willenskraft zu veranlassen, sich zu beeilen. Aber das Mädchen rührte sich nicht. Lacey stand stocksteif da, als habe sie jemand an die Wand gepinnt.
    » Ist sie da drinnen?«, fragte Mark.
    » Nein«, sagte Sara und blickte ihm dabei über die Schulter. » Sie ist hinter dir.«
    Lacey schlug die Hand vor den Mund, um nicht loszuschreien.
    » Na klar«, sagte Mark und bedachte Sara mit einem vernichtenden Blick.
    » Ich will, dass du sofort hier verschwindest, Mark. Was du machst, ist Hausfriedensbruch.«
    Er ignorierte sie und betrat ihr Büro. Sara folgte ihm in gebührendem Abstand und versuchte zu verbergen, dass sie diesen Raum für ihn zur Falle machen wollte. Sie betete, dass Marla jemanden erreicht hatte– und wenn es nur Brad Stephens war.
    » Lacey«, sagte Mark, jetzt zwar leiser, dafür aber weitaus bedrohlicher als zuvor. Er ging um den Schreibtisch herum. » Du machst alles nur noch schlimmer, wenn du jetzt nicht rauskommst.«
    Sara verschränkte die Arme. » Was ist Reinheit, Mark?«
    Mark sah unter den Schreibtisch und fluchte laut, als er seine Schwester dort nicht fand. Er trat gegen ein stählernes Tischbein, und unter der Wucht verschob sich der gesamte Tisch um einige Zentimeter.
    » Bist du schuld daran, dass Jenny sich schmutzig fühlte? Und wollte sie deswegen wieder rein werden?«
    » Lassen Sie mich durch«, kommandierte er und ging auf Sara zu.
    Sie griff nach der Tür und blockierte den Weg.
    » Lassen Sie mich

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