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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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landet genau neben mir. »Brauchst du sonst noch irgendetwas?«
    Ich lächle ihn an. »Nein, alles bestens.«
    Als er zurückkommt, setzt er sich neben mich und mir wird klar, dass das der eigentliche Grund ist, warum er aufgestanden ist. Nicht blöd. Er streckt seinen Arm direkt vor mir aus und greift sich noch eine Handvoll Popcorn.
    Ich nehme die Schüssel, stelle sie zwischen uns und rutsche etwas rüber, damit wir mehr Platz haben.
    »Anschalten«, sage ich. Der Film beginnt. Sein Arm wandert über die Rückenlehne, und während wir den Film schauen, sucht er mit seinen Fingern nach meiner blauen Strähne und streichelt sie vorsichtig. Ich muss mich zusammennehmen, um nicht dahinzuschmelzen. Verzweifelt versuche ich, so zu tun, als würde ich den Film verfolgen, und immer wenn Duke lacht, lache ich auch. In Wirklichkeit habe ich keine Ahnung, worum es geht.
    Als das Popcorn alle ist, stellt Duke die Schüssel wieder auf den Couchtisch und rückt ein bisschen näher heran. Er legt seinen Arm um meine Schultern und diesmal fährt er mit seinen Fingerspitzen ein Muster auf meinem Oberarm nach. Jede einzelne Nervenendung in meinem Körper vibriert. Ihm scheint gar nicht bewusst zu sein, was er tut, er schaut völlig konzentriert auf den Bildschirm. Das bringt mich wieder darauf, dass er so etwas wahrscheinlich ständig mit irgendwelchen Mädchen macht. Der Gedanke katapultiert mich abrupt von meiner Wolke, auf der ich in der letzten Stunde geschwebt bin.
    Ich stehe auf. »Ich muss mal.«
    Im Badezimmer stelle ich den Bewegungsmelder aus, der automatisch das Wasser laufen lässt, und steige in die Wanne. Ich ziehe den Duschvorhang zu, als würde das meine Stimme dämpfen, und wähle Lailas Nummer.
    Sie hebt ab. »Hey Süße!«
    »Erinnere mich daran, wer ich bin.«
    »Entschuldige?«
    »Ich hasse es, wenn Jungen zu direkt sind. Sag mir das.«
    »Du hasst es, wenn Jungen zu direkt sind. Denn, Himmel, es kann wirklich nicht sein, dass du etwas magst, was auch andere mögen. Für dich ist nur das etwas wert, hinter dem du herjagen musst und das du, nach sorgfältiger Planung, fängst.«
    Ich übersehe die Tatsache, dass sie eben gerade einen Jungen mit einen preisgekrönten Elch verglichen hat, und sage: »Nein, das ist es nicht. Wenn alle anderen etwas mögen, dann weiß es dieses Etwas normalerweise auch und bildet sich darauf etwas ein. Den Sachen, denen ich hinterherjagen muss, ist überhaupt nicht klar, wie umwerfend sie sind.« Ich hole tief Luft, weil ich mir damit selbst vor Augen geführt habe, wie ich eigentlich ticke.
    »Geht’s dir jetzt besser?«
    Ich verlagere mein Gewicht und lehne mich mit der Schulter an die Wand. Der Wasserhahn leckt – mein Dad hat ihn nicht mehr repariert, bevor er ausgezogen ist – und ein Wassertropfen landet auf meinem Fuß. Ich wische ihn mit dem anderen Fuß weg. »Ja. Viel besser.«
    »Aber es gibt da eine Ausnahme bei deiner Regel.«
    »Was?« Noch ein Tropfen landet auf meinem Fuß und ich gehe einen kleinen Schritt zurück.
    »Nicht was, sondern wer. Duke Rivers. Ich glaube, du hast dich in ihn verliebt. Und er ist viel direkter als jeder andere Junge, den ich kenne.«
    »Ganz genau«, sage ich. »Er ist sexy und der beliebteste Typ an der Schule und wickelt jeden um den Finger, man hält es kaum aus. Ich glaube kaum, dass es ein einziges Mädchen gibt, das ihm nicht sofort zu Füßen liegt. So direkt.«
    »Und du musst unbedingt deinen Prinzipien treu bleiben. Ich meine, klar, sie beruhen auf dem Grundsatz, einen Typen zu bestrafen, bloß weil er zu perfekt ist.«
    »Hör auf! Du sollst mir helfen, ihn mir aus dem Kopf zu schlagen. Und nicht, ihn mir einzureden!«
    »Ich dachte, du hättest Hausarrest. Wie kannst du mich eigentlich anrufen?«
    »Ich dachte auch, ich hätte Hausarrest, aber dann hat meine Mom ihn reingelassen.«
    »Wen reingelassen?«
    »Duke«, sage ich mit einem Seufzer.
    »Duke ist bei dir zu Hause und du telefonierst mit mir?« »Ja.«
    »Ich lege jetzt auf. Oh, erinnere mich beim nächsten Anruf daran, dass ich dir vom Football-Spielplan erzähle. Und an Jungen, die zu direkt sind, ist übrigens nichts auszusetzen, Addie.« Die Verbindung bricht ab.
    Ich stopfe mein Handy in die Hosentasche und gehe aus dem Badezimmer.
    Duke sagt: »Pause«, und der Film hält an. »Was hat Laila gesagt?«
    Ich stehe vor ihm, gefangen von diesem perfekten Lächeln. Ich schaue ihm in die Augen, etwas, was ich mir bislang nicht erlaubt habe. Sie sind kristallblau und

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