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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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Ihr nicht mehr hinter uns wart“, sagte sie.
    Sherman lachte, und sagte dann: „Habt Ihr Euch verlaufen?“
    „Ja“, sagte Dylan und klang atemlos. „Das haben wir.“
    „Auf geht’s, Ihr Turteltäubchen“, sagte Carrie. „Und überhaupt… wow.“
    Jetzt wurde ich richtig rot. 
    Ich versteckte mein Gesicht und Dylan sagte: „Sei nett zu ihr.“
    Carrie hatte ein verschmitztes Grinsen im Gesicht. „Ich denke meine Schwester ist nett genug für uns beide, meinst du nicht auch?“
    Zuerst brach Sherman in lautes Lachen aus, dann folgte sie und danach verschob sich die Erde unter meinen Füßen, denn sie und Sherman klatschen sich ab. 
    „Okay“, sagte ich. „Meine Welt hat sich gerade völlig verdreht.“
    Dylan gluckste. „Weißt du, ich habe immer gedacht, das Sherman ein Alien wäre, zum Beispiel vom Mars, weil er ja so riesig ist. Aber neben ihr sieht er gut aus. Sie sind wie ein Straußenpaar.“
    Ich kicherte und wir schlangen die Arme umeinander und liefen hinter ihnen her. Es würde lustig werden, wenn Sherman und Carrie zusammenkommen würden, allerdings auch ziemlich merkwürdig, wenn man ihre Vergangenheit betrachtete. Aber die beiden plauderten, während sie nebeneinander herliefen, als würden sie sich schon Jahre kennen.
    Am Broadway hielten wir ein Taxi an. Kelly und Joel hatten geplant, uns auf der Party zu treffen und ich konnte es nicht abwarten, ihnen Sherman und Carrie vorzustellen. Es war merkwürdig: So, als hätte ich alle diese einzelnen, komplett unterschiedlichen Teile in meinem Leben. Ich und Dylan. Meine Familie. Ich und Kelly. Und zum ersten Mal überhaupt würden sie an einem Ort zusammen kommen. Es fühlte sich eigentümlich anregend an.
    Es war kurz vor Mitternacht, als wir Robert Meyers Apartment an der Upper West Side erreichten. Robert war, gelinde gesagt, unmöglich reich. Sein und mein Vater waren Freunde und ich hatte mehr als einmal von meinen Eltern den plumpen und anstößigen Hinweis erhalten, mich in seine Arme zu werfen. Ich mochte Robert irgendwie, als Freund. Aber als Partner? Zur Hölle, nein. Wahrscheinlich war er nur so gespickt mit Geschlechtskrankheiten, denn er wusste genau, wie sein Geld auf die Frauen wirkte und hatte diese Tatsache dafür ausgenutzt, einen ganzen Rattenschwanz von weinenden Frauen in New York zu hinterlassen. Mit siebenundzwanzig zeigte er immer noch keine Anzeichen der Besserung, weder in seiner Einstellung noch an Verantwortung.
    Aber man konnte sicher sein, dass ich während meiner Ferien über Thanksgiving zu Hause mehr darüber hören würde, wie wunderbar er doch wäre. Manchmal waren meine Eltern so ahnungslos.
    Gleichwohl war sein Apartment fantastisch. Ein Penthausapartment mit einer langen Dachterrasse, an der westlichen 73. Straße, ich hatte noch niemals etwas Vergleichbares gesehen. Sogar mit mehr als dreißig Partyteilnehmern kam es einem nicht voll vor. Als wir vier ankamen, umarmte Robert meine Schwester mit einem breiten Lächeln im Gesicht, während Sherman knurrte.
    „Es ist so gut dich wieder zu sehen, Carrie. Es ist so lange her. Was macht dein Studium?“
    „Ich bin jetzt an der Rice-Universität“, sagte sie, „und arbeite an meiner Doktorarbeit.“
    Er hob seine Augenbrauen. „So etwas hatte ich gehört. Schön für dich. Und das muss Alex sein. Du hast dich ziemlich verändert.“
    Ich nickte. „Das ist mein Freund Dylan Paris.“
    Robert schenkte Dylan ein falsches Lächeln und sagte: „Es freut mich Sie kennen zu lernen Mr. Paris. Sie sind wirklich ein glücklicher Mann.“
    „Danke“, murmelte Dylan. Es war offensichtlich, dass er sich extrem unwohl fühlte. 
    „Kommt rein“, sagte Robert. Hinter ihm war ein großes Wohnzimmer zu sehen. Mehrere kleine Grüppchen saßen oder standen herum, alle in unterschiedlichen Stadien der Trunkenheit. Eine Gruppe ging gerade raus auf die Dachterrasse und bewunderte die Skyline. Laute Musik kam aus den Lautsprechern der Stereoanlage in der Ecke, und ich konnte noch mehr Leute am Ende des Flures erkennen. 
    „Fühlt Euch wie zu Hause!“, schrie Robert als wir das Wohnzimmer betraten.
    Ich sah ein paar Leute, die ich von der Schule her kannte und ein paar Freunde von meiner als auch von Roberts Familie. Das würde eine außerordentlich seltsame Nacht werden.
    Ich lehnte mich an Dylan, brachte meine Lippen an sein Ohr und sagte: „Ist alles okay?“
    Er nickte. „Ja. Es ist nur… an diesen Ort muss ich mich erstmal gewöhnen. Zur Hölle noch mal, wie

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