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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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Jahren eine eindeutige Aussage über meine Gefühle gebraucht. Und ich hatte genau gewusst, was ich wollte. Ich wollte sie. Niemand sonst. Aber das zuzugeben, hätte bedeutet, mich verwundbar zu machen, und ich hatte schon früh gelernt, dass das nicht sicher war. Das Einzige, was ich niemals tun würde, war das Risiko einzugehen, mich in einer anderen Person zu verlieren. 
    Und das war der Grund, warum ich sie verloren hatte. So einfach war das. Wir ließen die Dinge einfach treiben. Entschieden uns weder für das Eine noch das Andere.
    Warum kannst du mir nicht sagen, was du fühlst? hatte sie gerufen. 
    Weil du mich dann verletzen könntest, war die einzige Antwort. 
    Es war an der Zeit, diese Angst über Bord zu werfen. Ich möchte nicht der perfekte Mann für sie sein. Ich war ein bisschen verrückt, ich war ein behinderter Veteran mit ein paar sehr ernsten gesundheitlichen Einschränkungen, einer Hirnverletzung und noch einer Menge anderer Probleme. Aber ich liebte sie auch. Und selbst wenn mich das umbringen würde, selbst wenn sie mich so sehr verletzen würde, dass ich danach niemals in meinem Leben wieder jemand an mich heran lassen würde, ich würde tun was nötig war, um ihr ganz genau zu sagen, was ich fühlte. 

Die Hoffnung stirbt zuletzt (Alex)

    Irgendwie schaffte ich es, den Rest der Fahrt zu überstehen, ohne komplett zusammenzubrechen. Jessica gab mir, ohne ein Wort zu sagen, mein Telefon zurück, und ich löschte die Anrufhistorie sofort. Aber ich wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis sie mich mit Fragen bombardieren würde.
    Fragen, auf die ich nicht wirklich eine Antwort wusste. Mit meinen Eltern würden diese Ferien unerträglich sein. Sie waren es immer. Sie wollten jeden Aspekt meines Lebens kontrollieren, von den Wahlfächern, bis zu meinen Partnern, und sie hatten Dylan noch nie gemocht. Schlimmer noch, fast während meiner gesamten Highschoolzeit hatten sie immer wieder ziemlich auffällig versucht, mich mit den hochnäsigen Söhnen von Familien zu verkuppeln, die sie kannten: Reichen Jungs, Jungs mit Zukunft. Randy Brewer war einer davon gewesen und als wir dann an die gleiche Uni gingen, hatten sie mehr als einmal erwähnt, dass er eine gute Wahl für meine Zukunft wäre. 
    Wenn sie nur wüssten. Ich war sicher, dass Randys Eltern, beide die arrogantesten, hochnäsigsten Personen, die ich je in meinem Leben getroffen hatte, alles tun würden, um die Bestrafung zu vertuschen, sie nicht öffentlich werden zu lassen und die Weste ihres Sohnes rein zu waschen. Oh Gott. Mir wurde schon wieder schlecht.
    Dylan war stark. Er war mutig. Aber, würde das zuviel für ihn sein? Würde das der Tropfen sein, der dass Fass zum überlaufen brachte und ihn völlig zusammenbrechen ließ?
    Und ich hatte ihn erst gestern zurückgewiesen!
    Ich glaube nicht, dass es möglich ist mich selbst mehr zu hassen, als ich es in diesem Moment tat.
    Natürlich war zu Hause anzukommen und das Haus zu betreten eine große Sache. Als wir aus dem Auto ausstiegen, sprachen Jessica und Sarah endlich miteinander. Sie begannen sich über irgendeinen Unfug zu zanken und meine Mutter wurde nervös als sie versuchte sie zu stoppen.
    Unser Haus war ein vierstöckiges Stadthaus, zwei Blocks vom Golden Gate Park entfernt, mit Aussicht über San Francisco. Unsere Garage war im Erdgeschoss, das Wohnzimmer, die Küche und das Esszimmer lagen darüber. Mein Zimmer war im vierten Stock. Dorthin zu gelangen bedeutete, vorher in der Bibliothek vorbeizuschauen um meinen Vater zu begrüßen, der vor seinem Computer saß, als ich eintrat. Er war ein großer Mann, mit einem hageren Gesicht, das von einem ordentlich gestutzten Bart betont wurde. Sogar zu Hause war er formell gekleidet, mit Krawatte und Pullover. 
    Er stand auf, breitete seine Arme aus und umarmte mich.
    Jessica hatte an der Tür gewartet während ich eintrat und sagte: „Alex fühlt ich heute nicht wohl.“
    „Oh, nein“, sagte er. „Musst du zum Arzt?“
    Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich hab nur was Falsches gegessen. Ich lege mich für eine Weile hin. Dann wird’s mir bald wieder besser gehen.“
    „Na gut. Ruh dich aus und wir sehen dich dann beim Abendessen.“
    „Danke, Dad.“
    Ich entkam ohne weitere Fragen und schleifte meine Taschen in den vierten Stock.
    Dreißig Sekunden nachdem ich mein Zimmer betreten hatte, kam Carrie zu mir und schloss die Tür hinter sich.
    „Erzähl mir was passiert ist“, sagte ich.
    Sie setzte sich mir gegenüber

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