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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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ja, es ist wahr, er war süß. Ist er nicht zur Army gegangen, oder so was?“
    Ich antwortete mit ruhiger Stimme und versuchte dabei verzweifelt, nichts zu verraten. „Ja. Er ist in Afghanistan schwer verwundet worden.“
    „Oh je“, sagte meine Mutter mit leiser Stimme.
    Ich sah sie an und versuchte an ihrem Gesichtsausdruck zu erkennen, wie viel sie wusste. Mein Vater hatte Dylan eine Mail geschickt, als er im Krankenhaus gewesen ist. Er wusste Bescheid. Er hatte gesehen, wie schlecht es mir letztes Jahr gegangen war, er hatte Bescheid gewusst und mir nichts gesagt.
    „Wusstest du davon, Mom?“, fragte ich.
    Sie schüttelte ihren Kopf. „Nein, es tut mir so leid. Ich hoffe es war nichts Ernstes. Obwohl wir nicht mit ihm als deinem Freund einverstanden waren, war er ein netter Junge.“
    „Es war ernst“, antwortete ich und versuchte immer noch ihre Reaktion abzuschätzen. Wir standen noch immer an einer Ampel und sie sah mich im Rückspiegel an. „Er hat fast sein Bein verloren. Und sein bester Freund wurde dabei getötet.“
    Sie wurde blass und flüsterte: „Das tut mir so leid, Alexandra. Ich weiß, dass er dir viel bedeutet hat.“
    Ich atmete aus und lehnte mich im Sitz zurück. Meine Mutter war, wie immer, nicht zu deuten. Sie hätte als Pokerspielerin eine Million machen können, aber ich vermute mal, die Ehefrau eines Diplomaten zu sein, war nicht viel anders.
    Die Fahrt war unerträglich. Ich holte mein Telefon raus und schaltete es an. Ich weiß, es war übertriebene Hoffnung, aber vielleicht hatte ich eine Nachricht von Dylan. Oder eine Mail. Eine SMS. Irgendetwas. Ein Hinweis, dass er wirklich gehört hatte, was ich gesagt hatte. Irgendetwas. 
    Direkt nachdem ich das Telefon angeschaltet hatte, kamen neue SMS an. Keine war von Dylan, aber eine war von Kelly und zwei weitere von Sherman und eine von Carrie.
    Kellys Nachricht war kurz und kam direkt auf den Punkt: 
    Ruf mich an sobald du landest. Dringend.
    Sherman schrieb:
    Alex, schau dir die Nachrichten nicht an. Ruf Carrie an sobald du kannst.
    Carries war weniger kryptisch aber auch nicht hilfreicher.
    Wenn Mom zum Mittagessen anhalten will, tu so als wärst du krank. Sag ihr, dass du nach Hause musst. Sofort. Ruf mich an. Liebe dich.
    Oh Gott. Was war los? War Dylan etwas passiert? Ich blinzelte die Tränen fort und versuchte sie vor meiner Mutter zu verbergen, bevor sie sie sah.
    „Dein Telefon klingt wie eine Alarmanlage, Liebes, was ist los?“
    „Oh, nichts“, antwortete ich und versuchte meine Stimme ruhig zu halten. „Es ist nur Kelly, ich ruf sie schnell zurück, okay?“
    „Alexandra…“, begann meine Mutter einzugreifen, aber ich wählte schon. Jessica sah mich seltsam an, ihre Augen wanderten zu meinen Händen, die zitterten, aber ich tat so als wäre nichts.
    Carrie antwortete beim zweiten Klingeln.
    „Alex?“
    „Hey Kelly“, sagte ich mit übertrieben süßer Stimme. „Ich habe deine Nachrichten erhalten. Was ist mit der Seminararbeit?“
    Carrie verstand sofort was ich spielte. Sie fragte: „Bist du mit Mom im Auto?“
    „Ja, das bin ich! Wir sind gerade auf dem Weg nach Hause, wir werden bald da sein.“
    Meine Mutter schaute über ihre Schulter zu mir nach hinten, als ich das sagte und meinte: „Ich dachte wir halten irgendwo zum Mittagessen an.“
    Ich runzelte die Stirn. „Warte mal kurz, Kelly.“ Dann sagte ich zu meiner Mutter: „Mom, ich fühle mich nicht so gut, der Flug und so.“
    Sarah schüttelte den Kopf und murmelte etwas, dann verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust.
    „Oh Liebes, deine Schwestern haben sich so darauf gefreut.“
    Oh Gott, warum konnten sie nicht einfach alle ihre Klappe halten und mich in Frieden lassen.
    „Bitte, Mom? Ich denke ich muss mich eine Weile hinlegen.“
    „Natürlich, Liebes.“
    „Danke“, sagte ich und nahm das Telefon wieder ans Ohr. „Entschuldigung. Was hattest du gerade gesagt?“
    Carries Stimme war laut und klar. „Alex, bitte raste nicht aus. Okay? Was auch immer du tust, bleib ruhig.“
    „Natürlich“, sagte ich, das falsche Lächeln immer noch im Gesicht. Langsam begannen meine Wangen zu schmerzen.
    „Okay. Hör mir zu… heute morgen ist Randy Brewer verhaftet worden.“
    Ich schloss meine Augen und fühlte, wie ich von ganz allein meine Knie einzog. Ich wollte das nicht hören. Ich wollte nicht hören, was sie mir als Nächstes sagen würde.
    „Er hat letzte Nacht eine junge Frau von einer Bar nach Hause verfolgt und sie

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