Vergiss nicht zu atmen
auf das Bett.
„Kelly hat mich angerufen. Sie hat einen Nachrichtenbericht über Randy gesehen… anscheinend hat er letzte Nacht eine junge Frau in der 1020-Bar kennen gelernt und ist ihr dann nach Hause gefolgt. Und hat sie vergewaltigt.“
„Oh Gott“, flüsterte ich. „Es ist meine Schuld. Wenn ich ihn letztes Frühjahr angezeigt hätte…“
„Alex, hör auf damit. Randy Brewer ist Schuld. Nicht du.“
Ich schlang meine Arme um mich selbst und lehnte mich vor, atmete langsam und vorsichtig, versuchte die Fassung zu bewahren.
Dann platzte es aus mir heraus: „Dylan hat gestern mit mir gesprochen. Er hat mir gesagt, das er sich, was die Trennung angeht, nicht mehr sicher ist und mich gefragt, ob ich ihn zurück haben will. Erst gestern.“
Sie legte ihre Arme um meine Schultern, und ich flüsterte: „Ich habe Nein gesagt, Carrie. Ich habe ihm gesagt, dass er sich erst beweisen muss. Beweisen, dass er es ernst meint und mich nicht wieder verlässt.“
Ich begann heftig zu zittern, meine Muskeln verkrampfen sich total, ich keuchte nach Luft als ich, an ihre Schulter gelehnt, schluchzte.
„Oh Gott, ich hab das total vermasselt, Carrie. Ich habe ihm Nein gesagt, als er mich am meisten brauchte.“
Sie flüsterte: „Du konntest nicht wissen was passieren würde, Alex.“
„Es ist egal, was ich wissen konnte oder nicht. Alles was zählt ist, dass er allein ist und ich hier festsitze! Ich sollte bei ihm sein, und stattdessen sitze ich für zehn Tage in San Francisco fest.“
Sie flüsterte: „Du hast Freunde, denen du wichtig bist. Wir können ihm durch Kelly und Joel eine Nachricht zukommen lassen, okay? Reiß dich einfach nur zusammen. Es ist schon schwer genug für dich, auch ohne, dass Mom und Dad Bescheid wissen.“
„Scheiß auf sie“, sagte ich.
In diesem Moment öffnete sich meine Zimmertür. Kein Klopfen. Nichts.
Es war Jessica.
„Ihr könnt aufhören zu flüstern“, sagte sie. „Ich habe alles gehört.“
Carrie setzte sich gerade auf, hatte einen geschockten Gesichtsausdruck. „Wie kannst du es wagen?“, fragte sie und klang in dem Moment genau wie unsere Mutter.
„Ich wusste, dass sie uns im Auto angelogen hat. Und ich habe ihre Anrufhistorie gesehen. Sie hat dich anstatt Kelly angerufen.“
„Also bist du einfach hergekommen und hast gelauscht? Geht Ihr, du und Sarah, Euch deshalb gegenseitig an die Kehle? Weil Ihr jegliche Form von Anstand verloren habt?“
„Jessica“, keuchte ich. „Du kannst Mom und Dad nichts hiervon sagen.“
Sie schloss die Tür, zog den Stuhl unter meinem Schreibtisch hervor und setzte sich hin. „Das werde ich nicht. Natürlich werde ich das nicht. Ich kann aber natürlich nicht für Sarah sprechen. Aber ich möchte wissen, was passiert ist. Du und Dylan, ihr seid wieder zusammen? Und Randy Brewer hat jemanden vergewaltigt? Was hast du an der Uni gemacht, Alex?“
Ich begann zur gleichen Zeit unkontrollierbar zu lachen und zu weinen und dann, bevor ich es überhaupt realisiert hatte, erzählte ich die gesamte Geschichte.
Wir drei hörten das Knacken der Stufen im selben Moment. Schnell wischte ich mir das Gesicht ab und zog die Bettdecke über mich. Carrie und Jessica waren noch dabei sich richtig zu platzieren, als es an der Tür klopfte, dann wurde sie geöffnet.
Es war meine Mutter.
„Alex, ich habe dir eine Suppe gebracht… oh!“, sagte sie, überrascht meine Schwestern bei mir vorzufinden. Sie erholte sich schnell von ihrer Überraschung und stellte die Suppe auf meinen Schreibtisch. „Dies sollte dir helfen, dich besser zu fühlen. Wie ich sehe, kümmern sich deine Schwestern um dich?“
Sie betonte das wie eine Frage, aber was sie meinte war: Wie ich sehe, seid Ihr, du und deine Schwestern, am Tratschen?, oder so was ähnliches.
Carrie stand auf, strich ihre Bluse glatt und sagte: „Wir haben uns gut um sie gekümmert. du musst dir keine Sorgen machen.“
„Tja, dann“, sagte meine Mutter und sah etwas perplex aus. „Ich bin so froh zu sehen, dass zumindest einige von Euch miteinander auskommen. Denkst du es geht dir bis zum Abendessen besser, Alex? Deine Schwester Julia und ihr schrecklicher Freund werden erst morgen in der Stadt ankommen, also werden wir unter uns sein. Ich verstehe nicht, warum sie nicht hier übernachten wollen, wir haben genug Platz.“
Carrie sah meine Mutter fest an. „Er ist ihr Ehemann, Mutter.“
Meine Mutter lächelte ihr kurzes unehrliches Lächeln, so als ob sie Carrie damit aus
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