vergissdeinnicht
was du gekauft hast. Ich brauche dringend neue Unterwäsche. Jetzt, wo Nat wieder an der Uni ist, muss ich sichergehen, dass ich die Sache … interessant halte, weißt du? Ich will schließlich nicht, dass er von irgend so einer Studententusse abgelenkt wird – wie dieser komischen Anna.«
Es war ein lahmer Versuch, das Thema zu wechseln, und Sal ließ es nicht zu. »Was hat er noch gesagt?«
Ich zuckte die Schultern. »Nichts wirklich. Er ist eigentlich abgehauen, bevor ich irgendwas erwidern konnte. Er hat mir eine SMS geschrieben und sich entschuldigt.«
»Was will er damit erreichen?« Sal lehnte sich auf dem Sofa zurück und seufzte.
»Äh … das ist doch ziemlich offensichtlich, oder?«
Sal sah mich verwirrt an.
»Ey. Er steht auf mich, oder? Der kleine Devon ist verknallt!« Ich brachte die kleine Stimme in meinem Kopf zum Schweigen – die, die mich ein Miststück nannte.
»Verknallt? In dich ?«
»Natürlich! Es ist so offensichtlich. Warum soll er denn sonst so seltsam und eifersüchtig auf Nat sein? Fragt mich, ob ich ihn liebe und das ganze Zeug!«
Sal nickte langsam. »Vielleicht hast du recht.«
»Also, ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, warum er sich so aufführt. Du etwa?«
Sie kaute wieder an ihren Nägeln. Plötzlich fühlte ich mich schlecht.
»Hey, ist das okay für dich?«
»Was?«
»Also … ich weiß, Devon hat immer den Boden angebetet, auf dem du gehst. Ich bin sicher, er wird ganz schnell über mich hinwegkommen und dir wieder hinterherlaufen. Es ist nur, weil ich mit Nat zusammen bin – das ist der einzige Grund, da bin ich mir sicher.«
»Halt mal, Grace. Meinst du …? Du denkst, ich bin eifersüchtig, oder? Du denkst wirklich, ich bin eifersüchtig !«
Ich hob die Schultern. »Nicht wirklich eifersüchtig … Ich meine, ich weiß, dass du dich nicht für ihn interessierst. Es ist nur schön, wenn einen jemand toll findet, oder? Sogar, wenn man denjenigen nicht auch toll findet – es schmeichelt einem.«Offensichtlich fielen mir die richtigen Worte nicht ein – die Worte, die Sals Missmut besänftigt hätten.
»Du bist unmöglich! Das weißt du, oder?«
»Was?! Was hab ich denn gesagt? Es tut mir leid, okay? Es ist doch nicht meine Schuld, dass mich zwei Jungs mögen und …« Ich hielt mich zurück. Gerade rechtzeitig – hoffte ich.
»Und was? Und keiner sich für mich interessiert? Das denkst du doch, oder?«
»Nein, überhaupt nicht. Das hab ich nie gesagt! Hör zu, lass uns über was anderes reden. Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du dich aufregst.« Aber es tat mir nicht leid. Nicht wirklich. Ich hatte keine Ahnung, warum dieses harmlose bisschen Tratsch plötzlich zu etwas Üblem geworden war.
Sie seufzte und schloss für einen Moment die Augen. »Es ist okay, Grace. Mir tut es leid, dass ich überreagiert hab. Ich glaube, ich bin nach gestern Nacht einfach nur müde.«
Ich legte meinen Arm um sie und zog sie an mich. »Hey, das ist okay. Lass uns die Jungs für einen Moment vergessen, hm? Manchmal kommt es mir vor, als wäre Nat oder alles, was auch nur entfernt mit Nat zu tun hat, das Einzige, worüber ich rede oder woran ich denke. Und das kann ja nicht gesund sein, oder? Was ist da nur mit mir passiert, hm?«
Sal lehnte ihren Kopf an meinen. »Vielleicht ist es das, was passiert, wenn man jemanden liebt. Du liebst ihn wirklich, oder?«, fragte sie mich leise.
»Ja. Es macht mir Angst, Sal. Es macht mir so richtig Angst. Was, wenn ich ihn verliere? Früher oder später muss er feststellen, wie ich wirklich bin. Er könnte echt so viel besser abschneiden. Warum sieht er das nicht?«
»Sag das nicht. Du bist ein guter Mensch. Er … kann froh sein, dass er dich hat.«
»Meinst du das wirklich?« Ich fühlte mich jämmerlich, weil ich Bestätigung brauchte, jemanden, der mir sagte, dass ich doch irgendwie okay war. Kein Freak. Kein Miststück. Keine Schlampe.
Sal sah mich an. Sie schien kurz davor zu sein zu weinen, aber ihre Stimme war fest. »Natürlich meine ich das so. Du hast Nat verdient . Und er hat dich verdient … Ihr zwei seid füreinander gemacht. Das sieht doch jeder.«
Zuneigung überkam mich, und ich umarmte sie. »Danke. Das bedeutet mir so viel. Du sagst immer genau das Richtige. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre mehr wie du, weißt du.« Ich hatte diesen Gedanken nie ausgesprochen. Wahrscheinlich, weil er unglaublich doof klang.
Sal schnaubte verächtlich. »Ja, klar, genau.«
»Ehrlich. Ich weiß nicht –
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