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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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unter ihren geschlossenen Lidern hervor.
    Lieber Gott! Das hier überstieg ihre Kraft. Nat schloss mit einem Klick das Programm, stand auf und ging zum Tresen.
    „Rufen Sie mir bitte ein Taxi.“

    Reese blickte auf die Uhr. Es war ein merkwürdiges Gefühl, beinahe, als reisten sie in der Zeit rückwärts. Sonntag Abend waren sie gegen 21:00 Uhr von Nagpur aus losgeflogen. Obwohl sie seit fast dreißig Stunden unterwegs waren, würden sie in L. A. Montag Mittag um 13:30 Uhr Ortszeit landen und die Zeitdifferenz ließ es wirken, als hätte der Flug nur halb so lang gedauert.
    Müdigkeit spürte sie nicht. Sie hatte einige Stunden geschlafen, mit dem Kopf an Narsimhas Brust gebettet. Sein Arm lag um ihre Schultern und gab ihr Wärme und Kraft. Seit Nani-jis Abschied hatten sie nur wenig miteinander gesprochen. Worte waren überflüssig, sie spürte, was Simba empfand. Er wäre am liebsten in Indien geblieben und hätte sich erneut auf die Suche nach seiner Ziehmutter begeben, doch nur die Black Boys traten den Rückflug nicht an. Crabb und Zac würden warten, bis Ace transportfähig wäre. Wie es mittlerweile um ihn stand, wusste sie nicht, doch sie hoffte, dass Max sie am Flughafen mit aktuellen Informationen erwartete. In Nimtalai war plötzlich alles so schnell gegangen, dass sich die Ereignisse förmlich überschlagen hatten.
    Weniger als fünf Minuten, nachdem Simba sie im Garten gefunden hatte, waren sie gestartet. In Nagpur wartete bereits ein Krankentransport auf Ace. Simba telefonierte mit Max. Es gab Neuigkeiten über die Flugzeugentführung, allerdings lauteten diese nicht positiv. Die Maschine war mitsamt Entführern und Geiseln mit unbekanntem Ziel losgeflogen. Abfangjäger, die sie zunächst begleitet hatten, kehrten nach wenigen Flugminuten zurück, weil die Terroristen gedroht hatten, das Flugzeug in der Luft zu sprengen.
    Reese hatte auch versucht, Alana oder Natana zu erreichen, leider vergeblich. Dann saß sie schon im Flugzeug und erst da war ihr eingefallen, dass die beiden seit Monaten davon gesprochen hatten, an diesem Sonntag auf ein
Beady Eye
Konzert zu gehen.
    Sie blickte aus dem Bordfenster. Der Boden kam immer näher, bis sie die Randbegrenzung der Landebahn erkannte. Der Pilot setzte das Flugzeug sanft auf der Piste auf. Ihr weniges Gepäck trugen sie als Handgepäck bei sich und mussten nicht erst am Rollband warten, sondern konnten gleich den Zoll passieren. Simbas Passkontrolle dauerte eine Spur länger als ihre, doch dann lächelte der Beamte und winkte ihn durch.
    Sie sah Max Diaz sofort. Statt des erwarteten – wenn nicht glücklichen, so doch erleichterten – Ausdrucks, lag sein Gesicht in tiefen Falten. Als Nächstes erfasste sie die Detectives an seiner Seite. McGee und Vega. Diesmal hatte sie keine Probleme, sich an die Namen zu erinnern. Ein beklemmendes Gefühl bremste ihre Schritte.
    Simba hielt inne und ließ Neil und Wade vorbeigehen. „Stimmt etwas nicht?“
    Er kannte die Polizisten nicht, konnte nicht auf den ersten Blick erfasst haben, dass sie Max begleiteten. In ihrer Zivilkleidung fielen sie auch nicht auf in der Menge der wartenden Flughafenbesucher. Reeses Magen formte sich zu einem schweren Klumpen. Sie glaubte, die gespannte Atmosphäre und unheilvolle Schwingungen wie Nadelstiche zu spüren.
    Heiliger! Hatte Alana vielleicht die Kavallerie gerufen? Reeses Gewissen meldete sich. Sie hätte ihre Schwester nicht anschwindeln dürfen. Noch schlimmer als die Scham über ihre Lügengeschichte schwappte Reue über sie hinweg, weil sie die ganze Zeit nicht ein Mal an die beiden wichtigsten Menschen in ihrem Leben gedacht hatte.
    Wie in Zeitlupe registrierte sie, dass Neil den Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, und Max ihm sofort mit einer Geste Einhalt gebot. Detective McGee trat vor und streckte ihr die Rechte entgegegen.
    „Schön, Sie wohlbehalten wieder in L. A. zu begrüßen.“
    Reese nickte. Ihre Beine fühlten sich an wie Gummi. Sollte McGee doch bloß schnell mit dem Grund seiner Anwesenheit herausrücken. Sie lehnte sich gegen Simbas Schulter. „Woher wissen Sie, dass ich heute hier ankomme?“
    Er lächelte kurz, dann wurde sein Ausdruck jäh wieder ernst. „Polizeiarbeit. Bitte begleiten Sie uns, Ms. Little.“ McGee hielt ihr seinen Arm entgegen, eine einladende Geste, die nicht bedrohlich wirkte und ihr doch den Hals noch enger zuschnürte. Sie schüttelte den Kopf und fasste Simbas Hand fester.
    „Worum geht es? Was ist passiert?“ Ihre

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