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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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sich. Normalerweise trank er ihn mit Milch und Zucker, doch die Milchtüte war noch nicht angebrochen und so schlürfte er einfach an dem pechschwarzen Gebräu, als wäre es das Normalste der Welt.
    Das Bild dieser Ärztin verfolgte ihn. Als er sie das erste Mal gesehen hatte, schaffte er es noch, es zu verdrängen, doch jetzt schien sich ihr Antlitz in sein Innerstes gebrannt zu haben. Schlimmer, er glaubte, noch immer ihre Fingerspitzen auf der Haut zu spüren und das Verdammte daran war: Es hatte sich gut angefühlt. Viel zu gut. Er stöhnte leise.
    Sofort klebten alle Blicke an ihm. Fuck! Er wollte nicht im Mittelpunkt stehen, schon gar nicht als verletzter, sterbender Schwan und das wegen eines Kratzers.
    Es gab viel Wichtigeres zu besprechen. Er setzte sich an den langen Holztisch inmitten des Raumes. „Wo sind Wades Stiefel?“
    „Wieso?“, fragte Max.
    Old Daddy schien nicht ganz bei der Sache. Normalerweise gelang es selten, Max aufs Glatteis zu führen, um ihn nach der Pointe eines Witzes dem Gelächter auszusetzen und sei es nur, dass er es war, der die obligatorische dumme Nachfrage gestellt hatte. Der Boss durchschaute so etwas immer, nur jetzt nicht.
    „Wir sollten sie ihm unter die Nase halten, um zu prüfen, ob sein Geruchssinn zurückgekehrt ist. Wenn nicht damit, womit sonst?“
    Das Gelächter fiel schwach aus. Die Angelegenheit hatte logischerweise nichts Spaßiges an sich. Wenn einer von ihnen seine Fähigkeiten einbüßte, müsste ein neues Wort für Katastrophe erfunden werden. Sollten sie hingegen auch noch ihren Humor verlieren … darüber durfte er nicht nachdenken. Er spürte, das würde das Scheitern ihres jungen Teams einläuten.
    „Ich habe mich ein wenig schlaugemacht, während ihr im Krankenhaus wart“, sagte Max.
    Allein die Erwähnung des Krankenhauses jagte einen sinnlichen Schauder über seine Haut. Wie Reese ihn angeblickt hatte, als sie den Verband anlegte. Er hatte den Kopf abwenden müssen, um nicht Gefahr zu laufen, in diesen grünen Seen zu ertrinken. Viel zu deutlich hatte er gespürt, wie sich sein Herzschlag beschleunigte und Gefühle sein Innerstes fluteten, die er sich strikt verboten hatte. Monatelang war ihm dies geglückt, egal, welcher attraktiven Frau er gegenübergestanden hatte. Er war überzeugt, sich unter Kontrolle zu haben; gewappnet, nie wieder Gefühle an sich heranzulassen. Dann kam so ein zierliches Persönchen und rannte mit einem einzigen Augenaufschlag und fünf Fingerkuppen seine mühsam aufgebauten Barrikaden über den Haufen. Unglaublich! Simba ballte die Hände zu Fäusten. Erschreckend, dass er sogar mit dem Gedanken gespielt hatte, sie um ein Wiedersehen zu bitten. Auf keinen Fall durfte er sich solche Gedanken erlauben, erst recht nicht die Sehnsucht, die dadurch aufwallte.
    „Es gibt verschiedene Diagnosen. Teilweiser, verfälschter oder völliger Verlust der Riechfähigkeit. Keiner der medizinischen Gründe wird bei Wade zutreffend sein, ich hege einen anderen Verdacht.“ Max stand auf.
    Sicherlich sammelte er seine Gedanken und es lag nicht in seiner Absicht, sie auf die Folter zu spannen. Dennoch zog sich die Sprechpause zu einer Ewigkeit. Man hätte das Fallen einer Stecknadel hören können.
    Simba sah eine ganz andere Nadel vor sich und die Frau, die sie in der Hand hielt.
    „Drogen oder Reizgase können ebenfalls Auslöser sein.“
    Er schüttelte mit Gewalt die Erinnerung ab. „Müssten wir bei Reizgas nicht alle gleichermaßen betroffen sein?“
    „Das habe ich mich auch gefragt.“
    „Und außerdem hätte ich die Kerle aus meilenweiter Entfernung gerochen, lange bevor die mich in irgendeiner Form hätten beeinflussen können“, warf Wade ein.
    „Denkt nach“, forderte Max. „Habt ihr auf dem Weg nach Santa Rosa Island irgendwo haltgemacht, etwas gegessen oder getrunken?“
    Sie hatten. Der Hubschrauberpilot hatte während des Flugs eine Runde Schokoriegel geschmissen, aber das machte er bei jedem Flug und sie hatten nie gekotzt.
    „Sonst noch etwas?“
    „Nein.“
    Das konnte nicht sein. Joseph hatte sie bereits mehrfach an diverse Ziele geflogen und er war ihnen loyal gesinnt. Sein Einmannunternehmen war zudem auf sie angewiesen. Das Geschäft florierte sogar erst, nachdem er die regelmäßigen Einnahmen aus ihren Taschen verbuchen konnte.
    „Wir müssen ihn uns vorknöpfen.“
    „Bin schon auf dem Weg.“ Wade sprang auf.
    „Nicht so schnell“, sagte Max beschwichtigend. „Ich werde das übernehmen.“
    Was

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