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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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senkte den Kopf noch ein Stückchen weiter, bis ihr die Haare an den Seiten hinabfielen. Er sollte nicht in ihrem Gesicht lesen wie in einem offenen Buch – das war ja unheimlich.
    „Es gab vor einigen Stunden einen kleinen Überfall. Etwas hat mich gestreift und danach musste ich in einem unbedeutenden Gerangel für Ordnung sorgen.“
    Sie tupfte die Wunde mit Jodtinktur ab. „Ich habe hier nichts, um einen neuen Faden zu setzen. Wir sollten ins Krankenhaus fahren.“ Ihre Gedanken rotierten. War er von diesen Gegnern angegriffen worden, von denen er erzählt hatte? Die Schramme etwas oberhalb der Stelle, wo der Verband geendet hatte, hatte sie für einen Kratzer gehalten, den sie ihm im Eifer des Gefechts zugefügt haben musste. Sie wollte Simba keine Fragen stellen, die er möglicherweise nicht beantworten wollte. Sein Job oder was immer er getrieben hatte, ehe sie sich trafen, ging sie nichts an.
    „Du darfst ruhig fragen.“
    Heiliger! Er war ein begnadeter Künstler darin, Körpersprache zu entschlüsseln. Sofort versuchte sie, eine unbeteiligte Miene aufzusetzen. Die tiefe Furche auf ihrer Stirn, die aussehen musste, als hätte eine Baggerschaufel sie hineingegraben, spürte sie trotzdem. Mom hatte sie schon als Zwölfjährige gewarnt, ihr Gesicht nicht so zu verziehen, damit sie keine Falten bekam.
    „Wer hat dich angegriffen und warum?“ Reese klebte ein Pflaster über die Wundränder und zog die Haut so eng zusammen, wie es möglich war. Anschließend begann sie, Simba einen frischen Verband anzulegen.
    „Kannst du eine unglaubliche Wahrheit verkraften?“
    Sie sah ihn an, suchte nach Regungen in seinem Gesicht, nach der Sprache seiner Augen. Er scherzte nicht, es war auch kein Chauvi-Spruch, sondern etwas, das ihm auf der Seele brannte.
    „Ich würde es verstehen, wenn du Nein sagst. Und auch, wenn du mich später hinauswirfst, solltest du es dir doch anhören.“
    Wie konnte sie diesem Mann widerstehen? Natürlich würde sie sich erzählen lassen, was ihn bedrückte. Sie suchte nach Worten, doch ehe sie eine Antwort formulieren konnte, stand er auf, griff nach ihrer Hand und zog sie an seine Brust. Er grub sein Gesicht in ihr Haar.
    „Ich wollte es nicht“, raunte er.
    „Was denn?“ Reese legte die Hände um seine Taille.
    „Dass du dein Herz an mich verlierst.“
    Sie horchte in sich hinein. In seinen Armen durchzogen Wonne und ein Gefühl maßloser Geborgenheit ihr Innerstes. Ein Blick in seine Cappuccino-Augen reichte, um eine Legion Schmetterlinge in ihrem Bauch explosionsartig zum Flattern zu bringen. Eine zärtliche Geste katapultierte sie in einen Rausch der Begierde. Dass es ihm nicht anders ging, hatte sie nur zu deutlich gespürt. Warum sprach er allein von ihren Gefühlen und nicht von seinen? Warum sträubte er sich gegen … ja, gegen was? Liebe? Eine Beziehung? Würde es sich nur um ein einmaliges Abenteuer handeln, hielte er sie wohl kaum jetzt so in den Armen, erst recht würde er ihr nicht seine Seele offenbaren wollen.
    Eine unglaubliche Wahrheit? Was sollte das sein?
    „Dein Vertrauen ehrt mich.“ Reese streichelte über seinen Rücken. „Aber …“, sie suchte nach Worten, „darfst du mich überhaupt einweihen? Ich nehme an, worum immer es geht, es betrifft dich nicht allein.“ Sie hatte keine Angst mehr, in etwas verwickelt zu werden, das ihr zum Nachteil gereichte, sie wollte diesen Mann. Jede Faser seines Herzens – und sie war bereit, um ihn zu kämpfen. Herauszubekommen, wo sein Problem lag und zu versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden. Notfalls auch allein. „Ich möchte dich nicht in Schwierigkeiten bringen.“
    „Dir würde ohnehin niemand glauben.“ Seine Stimme erstickte an ihrem Ohr.
    „Komm, wir kochen uns einen Kaffee.“ Das Duschen musste warten. Reese griff nach Simbas Hand und zog ihn mit.
    Als sie beide einen dampfenden Kaffeebecher in den Händen drehten und sich an ihrem kleinen Küchentisch gegenübersaßen, suchte sie seinen Blick und forderte Simba wortlos auf, sich ihr mitzuteilen.
    Er rieb sich mit den Handflächen durch das Gesicht. Barthaare kratzten unter seinen Fingern. „Ich bin ein Mutant.“
    Mit vielem hatte sie gerechnet, allerdings nicht mit vier kurzen Wörtern, die sich anhörten, als entstammten sie der Fantasie eines Schriftstellers. In den vergangenen Stunden hatte sie seinen Körper ausgiebig kennengelernt und keine Missbildung festgestellt.
    „Willst du es sehen?“
    Reese nickte langsam, beinahe mechanisch.
    Er

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