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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Nat hatte den Gesprächsverlauf nicht mitbekommen und warf Mom einen fragenden Blick zu. Diese ergriff ihre Hand und beugte sich zu ihr.
    „Er ruft im Krankenhaus an“, flüsterte Mom.
    Schon den Fragen und Antworten des Polizisten entnahm Nat, dass er keine Informationen erhalten hatte, die ihm Grund zur Besorgnis gaben.
    „Es tut mir leid, Ms. Little. Ihre Schwester hat sich drei Wochen Urlaub genommen. Als Begründung hat sie angegeben, sie würde dringend eine Auszeit brauchen.“
    Das deckte sich mit dem, was Mom ihr nach dem Telefonat mit Reese erzählt hatte. Burn-out Syndrom. Niemals! Nat hätte viel eher misstrauisch werden sollen.
    „Aber …“
    „Sie haben doch einen Schlüssel zur Wohnung Ihrer Schwester, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Ich werde einen Einsatzwagen mit Ihnen dorthin schicken. Wenn sich keine Spuren finden lassen, die auf ein Verbrechen deuten, kann ich leider keine Vermisstenanzeige aufnehmen. Jeder erwachsene Mensch hat das Recht, seinen Aufenthaltsort selbst zu bestimmen.“
    „Ja, aber meine Schwester ist bestimmt nicht in Urlaub gefahren. Sie hat …“
    „Entschuldigen Sie, Ms. Little, das haben Sie mir alles bereits erzählt.“ Der Polizist erhob sich. „Soll ich nun einen Wagen mitschicken oder nicht?“
    Natana stand ebenfalls auf und griff nach der Hand ihrer Mutter. „Nicht nötig, Mom“, sagte sie. „Ich war ja dort. Die finden keine Blutlachen oder sonst was.“

    „Kommen Sie, die Damen“, sagte General Powell. „Ich zeige Ihnen den Computerraum.“ Er bot Reese seinen Arm, doch sie verzichtete darauf, sich bei ihm einzuhaken.
    „Wir kommen gleich nach“, sagte Max und nahm Jamie und Cindy zur Seite.
    Bestimmt wollte er Powells frauenfeindliches Benehmen entschuldigen und Jamie gut zusprechen. Der General hätte sich seinen Witz mit dem Kaffee kochen definitiv sparen sollen. In ihrer Situation war niemandem zum Scherzen zumute, schon gar nicht empfand sie derartige Kommentare überhaupt zum Lachen. Sie ging schweigend neben dem General her.
    „Wir haben strikte Zugangskontrollen für diesen Raum.“ Powell blieb stehen und legte seine Handfläche auf ein Scannerfeld an der Wand. Die Tür öffnete sich. „Bitte sehr, nach Ihnen.“ Er machte eine auffordernde Handbewegung.
    Reese ging einige Schritte hinein und sah zu, wie Powell einen der Computer einschaltete. An drei Wänden waren Arbeitsplatten montiert. Sie zählte zehn Computer. An der vierten Wand befanden sich eine große Projektionsfläche und eine verschiebbare Tafel.
    „Wieso kann man nur hier und in Ihrem Büro mit der Außenwelt kommunizieren?“
    „Das Gebäude ist abgeschirmt. Man hat keinen Funkempfang, es gibt nur eine gesicherte Telefon- und Datenleitung in meinem Büro. Per Netzwerk haben die Rechner in diesem Raum Zugriff auf die Internetverbindung.“
    Reese fragte sich zum wiederholten Mal, was das eigentlich für ein Gebäude sein musste, warum Powell und seine Männer hier wohnten und welche Rolle sie spielten, aber darauf würde er ihr garantiert keine Antworten liefern. Max wahrscheinlich auch nicht, sofern er es überhaupt wusste.
    „Fangen Sie am besten an, sich die Webadressen der größten Nachrichtenagenturen herauszusuchen und ihre Meldungen zu durchforsten.“
    Reese rollte einen Bürostuhl unter der Platte hervor.
    „Wenn Sie Fragen haben, kommen Sie bitte in mein Büro. Begleiten Sie mich zur Tür? Ich zeige Ihnen, wie Sie den Raum verlassen können.“
    Sie folgte ihm zur Schaltfläche neben dem Türrahmen.
    Plötzlich ging alles wieder viel zu schnell, als dass sie erfasste, wie ihr geschah. Der General schnappte ihren Arm und stieß sie aus dem Zimmer auf den Flur hinaus. Er riss die Tür zu, dass es schepperte.
    „Was …“
    Ehe sie eine Frage formulieren konnte, stand er neben ihr und half ihr auf.
    „Bitte verzeihen Sie, Ms. Little. Ich hoffe, unser kleiner Trick war erfolgreich. Kommen Sie.“
    Reese hielt fast nicht mit seinen langen Schritten mit, mit denen er zurück in sein Büro eilte. Max und die anderen warteten noch dort. Jamie nahm sie sofort in den Arm, als sie den Raum betraten. Tausend Fragen tobten Reese im Kopf umher und in ihrem Magen schien sich ein Klumpen verfestigt zu haben.
    „Was sollte das?“ Sie rieb sich den schmerzenden Ellbogen.
    „Ich bin dir ein paar Erklärungen schuldig“, sagte Max. „Warte ab. Bitte.“ Er deutete auf Powell und Reese folgte seinem Fingerzeig.
    Der General schob eine deckenhohe Schranktür beiseite. Mehrere

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