Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
großem Dank verpflichtet, Donna Eleanora«, sagte der Diplomat und verneigte sich. »Ihr rasches Handeln hat Don Antonio vor dem Ertrinken bewahrt.«
»Schon gut, Signor. Ich hoffe allerdings, dass Sie mir jetzt glauben, wenn ich behaupte, jemand will seiner Hoheit Schaden zufügen.«
Der Prinz runzelte die Stirn. »Was meinen Sie damit, mia signorina ?«
Eleanor hätte ihn an den Pfeil erinnert, der ihn in den Nacken traf, wäre sein älterer Cousin ihr nicht zuvorgekommen. »Seine Hoheit erlitt einen schlimmen Schock. Wir sollten umgehend nach Hause fahren.«
»Signor Vecchi«, protestierte Eleanor, »es ist womöglich nicht klug, Prinz Lazzara jetzt gleich in die Kutsche zu bringen, denn er scheint mir noch orientierungslos. Und ich denke, wir sollten Mr Geary rufen, damit er ihn untersucht und sicherstellt, dass ihm sonst nichts zugestoßen ist.«
»Ich finde, er sieht hinreichend wohl aus«, erwiderte der Diplomat gereizt. »Und er wird sich übel erkälten, wenn er in seiner nassen Kleidung hier liegen bleibt. Verzeihen Sie mir, Donna Eleanora, aber ich denke, dass ich alles tun muss, um seine Gesundheit zu schützen. Komm, Hoheit.«
Der Prinz, der anscheinend gewohnt war, seinem Landsmann zu folgen, ließ sich von einem Diener aufhelfen, wobei er bedenklich schwankte.
»Höchst ärgerlich, diese dauernden Missgeschicke«, murmelte der Prinz, als er sich wegführen ließ.
Eleanors Tante Beatrix war derselben Meinung wie Signor Vecchi. »Eleanor, wir müssen dich nach Hause bringen und aus den nassen Kleidern holen. Du brauchst dringend ein heißes Bad, damit du wieder warm wirst und …« sie rümpfte die Nase, »den scheußlichen Gestank des Flusses herunterwäschst.«
Erst jetzt bemerkte Eleanor, dass sie im Septemberwind bibberte vor Kälte und gab es auf, weiter zu
protestieren. Einer der Diener brachte ihr eine Decke, die sie sich umhängen ließ. Doch sie war nicht bereit, gleich zu gehen.
»Einen Moment bitte, Tante.« Geary sollte zumindest den Pfeil untersuchen, falls sie ihn finden konnte.
Eleanor eilte am Ufer entlang zu der Stelle neben den Weiden, wo der Prinz vor seinem Sturz gestanden hatte, und blickte sich auf dem Boden um. Tatsächlich entdeckte sie den kleinen Pfeil, der bewies, dass sie sich nicht eingebildet hatte, was passiert war.
Sie steckte den Pfeil in ihre Tasche und lief zu ihrer Tante zurück, die sie hastig zur Kutsche führte. Die Diener blieben zurück, um die Reste des Picknicks einzupacken. Auf der Fahrt nach Hause überlegte Eleanor, was sie in Anbetracht des jüngsten Unfalls des Prinzen tun sollte.
Sie wusste nicht, wo Mr Geary wohnte oder ob er in seinem Hospital war, aber das könnte ihr Damon sagen. Und obwohl er dem italienischen Adligen nicht gerade zugetan war, würde Damon sich gewiss ehrenhaft verhalten, wenn der Prinz in ernster Gefahr schwebte.
Sobald sie in ihrem Schlafgemach war, die nassen Kleider ausgezogen und sich in einen warmen Samtmorgenmantel gehüllt hatte, schrieb Eleanor eine Nachricht an Damon und bat ihn, schnellstmöglich zu ihr zu kommen. Bevor ihr Bad bereit war, ließ sie einen Boten vom Butler rufen, der den Brief unverzüglich überbringen sollte.
Danach stieg Eleanor in die mittlerweile gefüllte Kupferwanne, wusch sich das Haar und schrubbte
sich den Schmutz aus dem Fluss ab. Anschließend schickte sie ihre Zofe fort und blieb noch eine Weile im wohlig warmen Wasser liegen.
Sie trocknete sich das Haar vor dem Kamin in ihrem Schlafgemach, als Jenny kam und meldete, dass Lord Wrexham sie im blauen Salon erwartete.
Rasch streifte sie sich ein grob gestricktes Hauskleid über, nahm den Pfeil und ging hinunter in den Salon, wo sie Damon nachdenklich am Fenster stehend vorfand. Allerdings hob er interessiert die Brauen, als sie die Tür hinter sich schloss, damit sie ungestört waren.
»Entschuldige, dass ich dich warten ließ«, sagte sie, doch er winkte sofort ab.
»Geary erzählte mir, dass der Punsch des Prinzen gestern Abend mit Brechwurzel versetzt wurde, und jetzt sagst du, dass ihm schon wieder ein Unglück widerfuhr?«
»Ja, nur diesmal bin ich sicher, dass es kein Unfall war.«
Sie berichtete ihm von ihrem Ausflug in die Kew Gardens und zeigte ihm den Pfeil, der ihn traf, worauf der Prinz in den Fluss stürzte und sie ihn retten musste.
Im Verlaufe ihrer Schilderung verfinsterte sich Damons Miene, was Eleanor nicht wunderte. Indes kam es ihr merkwürdig vor, dass er den Pfeil in ihrer Hand kaum beachtete.
»Was
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