Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
»Meine Zofe ist noch nicht hier. Wärst du so freundlich, mir die Haken hinten am Kleid zu öffnen?«
Ohne seine Antwort abzuwarten, kehrte sie ihm den Rücken zu. Kaum war er ihrer Bitte nachgekommen, drehte sie sich wieder zu ihm und dankte ihm freundlich.
Während sie zum ihm aufblickte, begann Eleanor, das Oberteil ihres Kleids hinunterzuziehen, hielt jedoch inne, als der Rand ihres Korsetts zum Vorschein kam. »Der Anstand verbietet, dass ich mich vor dir entkleide.«
Bei dieser absurden Bemerkung zog Damon beide Brauen hoch. Gleichzeitig riefen die bereits entblößten Rundungen ihres Busens Erinnerungen an ihren überwältigend sinnlichen Körper wach, als sie sich gestern vereinten.
Dann benetzte Eleanor auch noch ihre Lippen, und er begriff, dass sie ihn willentlich erregte. Was ihr auch gelang, wie Damon feststellte.
Ihr Mund sah unendlich weich und verlockend aus, ihre Haut schrie geradezu nach seinen Berührungen. Damon trat näher. Sein Verlangen, sie zu küssen, war stärker als alles Begehren, das er je erlebt hatte. Und dem verräterischen Pulsschlag an ihrem Hals nach zu urteilen, sehnte Eleanor sich nach demselben wie er …
Umso unverständlicher war ihm, dass sie den Kopf schüttelte und bedauernd lächelte. »Du solltest dich lieber umkleiden. Wir wollen meine Tante schließlich nicht warten lassen, denn das nähme sie gar nicht gut auf.«
Als er nichts erwiderte, schob Eleanor ihn zur Verbindungstür zurück.
Sobald er über die Schwelle war, sagte sie: »Ich halte es für das Klügste, diese Tür jetzt zu schließen.«
Mit diesen Worten machte sie einen Schritt zurück und schloss die Tür vor seiner Nase.
Zu seinem Entsetzen hörte er, wie sie von der anderen Seite verriegelte. Er war jetzt mit Elle verheiratet, aber sie wollte ihm das Ehebett verweigern? Noch dazu deutete alles darauf hin, dass er sowohl gegen ihren Widerstand als auch gegen den Groll ihrer überfürsorglichen Tante antreten müsste.
Mit einer Grimasse nahm er zur Kenntnis, dass seine Pantalons schmerzlich eng waren. Für einen flüchtigen Moment hatte er tatsächlich zu hoffen gewagt, diese Hausgesellschaft könnte zumindest das eine oder andere Vergnügen für ihn bereithalten. Nun hingegen sah es aus, als erwartete ihn nichts als ungestilltes Verlangen.
Bei dem Gedanken an die Qualen, die ihm bevorstanden, atmete er sehr langsam aus.
Die kommenden vierzehn Tage dürften sehr, sehr lang werden.
Vierzehntes Kapitel
Sie tun gut daran, sich gelegentlich unnahbar zu geben. Zeigen Sie sich allzu empfänglich für seine Aufmerksamkeiten, schwindet sein Interesse an Ihnen, und er könnte sich einer aufregenderen Eroberung zuwenden.
Eine anonyme Dame, Ratgeber …
Einen ungestörten Moment mit seiner Gemahlin zu bekommen, erwies sich als genauso schwierig, wie Damon befürchtet hatte. Lady Beldon wich ihrer Nichte weder am Abend noch beim Frühstück am nächsten Morgen von der Seite. Nach dem Frühstück beteuerte Elle, keine Zeit für einen Ausritt mit ihm zu haben, weil sie das Manuskript einer Freundin lesen wollte.
Folglich ritt Damon allein aus und zog sich hinterher in die Bibliothek zurück. Kurz nach ein Uhr mittags dann trafen die ersten Hausgäste ein.
Zwar hatte Damon gewusst, dass es ihm nicht gefallen würde, Prinz Lazzara in der Nähe seiner jungvermählten Braut zu haben, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass seine Eifersucht durch einen weiteren Gast genährt würde: Rayne Kenyon, den neuen Earl of Haviland, der seine Großmutter zur Hausgesellschaft begleitete.
Damon war gar nicht froh, zu sehen, wie unbeschwert Eleanor sich mit Lord Haviland unterhielt. Ja, sie scherzte sogar mit ihm, als sich alle zum Tee um vier Uhr nachmittags im Salon einfanden.
»Was für ein Jammer, dass ich nicht schnell genug
war und Wrexham Ihre Hand eroberte, bevor ich es konnte«, sagte der Earl lächelnd zu Eleanor. »Meine Großmutter wäre entzückt gewesen, hätten Sie einer Heirat mit mir zugestimmt, sind Sie in ihren Augen doch die perfekte junge Dame.«
Eleanor erwiderte sein Lächeln. »Ja, es ist allgemein bekannt, dass Lady Haviland Sie zur Heirat drängt.«
»Was schamlos untertrieben ist«, sagte Haviland trocken. »Sie will unbedingt einen Erben, ehe sie vor ihren Schöpfer tritt, was ihrer Ansicht nach täglich der Fall sein kann. Aber nachdem Sie nicht länger zur Verfügung stehen, muss ich mich wohl oder übel anderweitig nach einer passenden Braut umschauen.«
»Es tut mir leid,
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