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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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praktisch veranlagt und es wäre Verschwendung gewesen, die Goldreifen einfach in einer Schublade verstauben zu lassen. Ihre Haare waren locker aufgesteckt, so dass ein paar Strähnen ihre nackten Schultern umspielten. Der Rock war bodenlang und weit schwingend, da der Stoff schon fein genug und beinahe durchscheinend war und ihre Kurven ohne jegliche Enge betonte. Das übernahm schon das breite Mieder, das sie um ihre Taille geschnürt trug. Cat hatte die goldglitzernden Fäden mit diebischem Vergnügen auf ihrem Rücken festgezurrt. Der Effekt war atemberaubend, allerdings hoffte Romy, dass es dabei nicht um ihren Atem gehen würde. Der Goldbrokat des engen Mieders rückte wirklich jede ihrer Rundungen ins rechte Licht, ohne zu offensichtlich zu sein. Irgendwie eine Mischung aus Mittelalter und Futurismus. Darunter trug sie nur ein ziemlich knappes Höschen dessen minimaler Stoff es einem erlaubte, es zusammengeknüllt in der kleinsten Hand zu verbergen. Cat meinte, dass sie während der Zeremonie daran denken sollte, was Rys zu diesem spitzenverzierten Fetzen sagen würde, wenn er es endlich zu Gesicht bekam. Das würde besser als jedes Rouge wirken und sie passend lächeln lassen.
Manchmal legte Cat wirklich einen Humor an den Tag, für den man ihr gern den Hintern versohlen würde.
    Aber sie hatte Recht, Romy konnte nicht aufhören zu lächeln. Es war ein geheimnisvolles, urweibliches Lächeln, das ihr eine besondere Ausstrahlung verlieh. Sie ging an Flavias Wolfsgarde vorbei und sah die Männer regelrecht stramm stehen. Ihre bloßen, von Öl glänzenden Brustkörbe wurden durch tiefe Atemzüge betont und dann fiel ihr Blick auf ein goldenes Kruzifix, das sie nur zu gut kannte.
    BROCK!
    Er trug eine Wolfsmaske wie die anderen, aber seine Mundwinkel waren zu dem typischen Wolfe-Lächeln verzogen, als sie ihm langsam näher kam. Es war also wirklich und wahrhaftig passiert. Nico hatte ihn umgewandelt. Von seinen schrecklichen Verletzungen war nichts mehr zu sehen und sein Körper strotzte nur so von Kraft und Gesundheit. Nun hatte er das Alte wie sie zurückgelassen und sie konnten einen Neubeginn als Freunde starten. Romy lächelte ihn mit einem Neigen ihres Kopfes an und glaubte, ihn hinter der Maske zwinkern zu sehen.
Lilith übergab sie an Ron, an dessen Arm sie zum Altar schreiten würde. Er verneigte sich vor ihr, bevor er ihre Hand nahm, um sie auf seinen Unterarm zu ziehen. Sie spürte deutlich, dass Rys und er sich ausgesprochen haben mussten und das machte sie glücklich. Ihr Vater war schon sehr lange nicht mehr am Leben, es war eine schreckliche Tragödie gewesen, aber sie konnte nichts mehr daran ändern. Sie wusste nun, woher sie kam und ganz genau, wohin sie gehen wollte und mit wem.
    . . .
    Ganz langsam stieß Brock die angehalten Luft aus. Eine Mischung aus Erleichterung und Verwunderung, da er befürchtet hatte, immer noch für Romys Anziehungskraft anfällig zu sein, doch die Umwandlung hatte ihn vermutlich in so weit davon kuriert, dass er dazu in der Lage war, sie objektiv als schöne Frau wahrzunehmen, ohne dabei zum wilden Stier zu mutieren. Immerhin wollte sie heute ihren Rys heiraten und diese kleine Sache war besser vorher abgeklärt. Dennoch freute er sich auf das ein oder andere dumme Gesicht in der Kriegerrunde, wenn er ihnen vorgestellt werden würde.
Brock folgte den mentalen Anweisungen des dienstältesten Wolfes, nachdem die riesigen Türen zum Altarraum wie von Geisterhand geöffnet wurden. Die Krieger geleiteten die Braut zum Altar, wo sein alter Freund Rys mit bloßer Brust stand, auf der die blutigen Lettern zu lesen waren, aus denen Romys voller Name bestand. Wirklich autsch. Beinahe hatte er Mitleid mit dem Kerl, aber nur beinah. Immerhin hatte er sich gestern Nacht von Nico anknabbern lassen, ohne zu heulen.
    Die Wölfe bildeten erneut ein Spalier hinter den Kriegern und Brock hatte durch die Lücken zwischen den riesig anmutenden Kriegern einen guten Blick auf die vier Damen, nein drei Damen und ein Herr, die offenbar ein Teil des speziellen Rituals waren. Sie trugen alle bodenlange Gewänder und Nico erkannte er zuerst an ihrer Statur, weil ihre Kutte auch noch eine Kapuze hatte, die ihre Haare verbarg.
Die geladenen Gäste wurden durch einen Seiteneingang in den Saal gelassen und dann ging es los. Es war gar nicht so anders wie bei der üblichen kirchlichen Trauung, auch wenn die Worte in seinen Ohren ungewohnt klangen.
    Romy und Rys : „Ehrenwertes Orakel wir erbitten

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