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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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mich und schirmt mich so von ihr ab.
    Sie kichert. Alte Frauen sollten nicht kichern. »Diesmal hat sie sich dagegen gewehrt.«
    »Du hast sie nicht gewarnt. Das war abscheulich von dir«, entgegnet er.
    Ich versuche, meine fünf Sinne zusammenzunehmen. Mein Kopf fühlt sich immer noch wie benebelt an. Ich konzentriere mich und schiebe mich an Astley vorbei, sodass ich seiner Mutter ins Gesicht sehen kann. »Was haben Sie mit mir gemacht?«
    »Das nennt sich geheimnisvolle Ausstrahlung, kleine Prinzessin. Ein Zauber war das nicht.« Sie gurrt fast, aber dann wendet sie sich an Astley. »Hast du ihr eigentlich nichts beigebracht, Astley?«
    »Er hat mir beigebracht, wie ich mein Äußeres mit einem Zauber verberge«, sage ich und fahre meine Stacheln aus. Mal im Ernst. Sie ist zwar seine Mutter, aber das gibt ihr nicht das Recht, so biestig zu sein.
    »Sie verteidigt dich!« Isla hebt triumphierend die Hände und ballt sie zu kleinen Fäusten. »Ist ja süß.«
    »Süß?«, wiederhole ich. Meint sie »süß« wie ein junges Kätzchen oder ein Baby? Oder meint sie »süß« im Sinn von harmlos?
    Astley lächelt. Ja, wirklich, er lächelt: »Jetzt hast du es geschafft, Mutter. Du hast Zara wütend gemacht.«
    Islas kleine Schultern bewegen sich in einem kaum wahrnehmbaren Achselzucken. »Ach, sie wird mir verzeihen. Ich will doch nur sicherstellen, dass sie die Herausforderungen meistert, die sie auf der Reise zu den Göttern erwarten. Und das weiß sie.«
    Im Hintergrund schlägt eine Uhr. Einen Augenblick später eine andere. Das ganze Gebäude scheint mit den Tönen mitzuschwingen, als immer mehr Uhren schlagen. Ich suche mit den Augen die Wände ab. Allein in diesem Raum hängen drei Uhren und zusätzlich steht in der Ecke noch eine große Großvateruhr. Isla schließt die Augen und wiegt sich zu den Klängen, als ob sie tanzen würde, nur kommt es mir irgendwie ursprünglicher vor. Astley begegnet meinem Blick und verdreht die Augen, als wäre das Verhalten seiner Mutter viel zu peinlich für Worte. Außerdem rückt er ein bisschen näher zu mir heran.
    Die Schläge verstummen. Isla öffnet die Augen, die jetzt schwarz sind. Sie blinzelt heftig, dann sind sie wieder silbrig blau. Die Veränderung geht so rasch, dass ich fast denke, ich hätte sie mir eingebildet.
    »Magst du Uhren, Zara?«, fragt sie.
    »Ja, Ma’am«, antworte ich, während sie uns mit einer Handbewegung auffordert, uns wieder zu setzen. Das Letzte, was ich tun will, ist still auf einer Couch sitzen. Mir ist eher nach auf- und abgehen, nach rennen, nach schreien und danach, sie anzuflehen, dass sie mir endlich sagt, wie ich zu Nick komme.
    Wieder hocke ich auf der Kante der samtbezogenen Couch und versuche, möglichst nicht zu zeigen, wie unbequem mir das ist und wie stark meine Schmerzen sind. Das fällt mir im Augenblick nicht gerade leicht. Ich zucke zusammen, als meine Wunde durch eine unbedachte Bewegung gedehnt wird. Astley sitzt in der Mitte und hat die Beine an den Knöcheln gekreuzt. Er wirft mir einen besorgten Blick zu, aber ich reagiere nicht, weil es gerade Wichtigeres gibt als mein persönliches Wohlbefinden.
    »Also, Ma’am, ich würde wirklich gern wissen, wie wir nach Walhalla kommen«, beginne ich.
    Sie hebt eine Hand, um mich zu unterbrechen. »Bist du sicher, dass du deinen Wolf wirklich zurückholen willst, Zara? Das wird deine Beziehung zu meinem Sohn schwieriger machen und Wölfe sind so …« Sie schnüffelt verächtlich. »…so haarig.«
    »Was für eine Beziehung?«, möchte ich schreien, aber das würde Astleys Gefühle verletzen. Und Wölfe sollen dreckig sein? Was für eine Bigotterie. Aber statt auszurasten, zwinge ich meine Finger, sich aus einer superfesten Faust zu lösen und atme tief ein. Meine Lungen brennen, ich bin zornig und immer noch verletzt, aber dann schaffe ich es zu sagen: »Ja, ich bin mir sicher.«
    Sie räuspert sich missbilligend. Ihre Hände streichen glättend über ihre Haare. Sie sind dauernd in Bewegung. Kaum ist sie mit den Haaren fertig, spielt sie mit ihren Händen auf ihrem Schoß. Es hat den Anschein, als würde sie lieber hin- und herlaufen oder rennen, etwas tun, bei dem sie sich schnell bewegen kann.
    »Mutter …« Astley stellt die Füße nebeneinander. Offensichtlich hat er ihre Ungeduld geerbt. Was mag er sonst noch von ihr geerbt haben?
    »Bitte unterlass dieses ständige ›Mutter‹. Mutter hier … Mutter da …« Sie lässt sich in einen Queen-Anne-Sessel fallen. »Muss du

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