Verhängnisvolles Spiel
Perkins suchen, werden wir das tun. Wenn nicht, dann ist der Fall für mich erledigt.”
“Daddy, bitte tu doch etwas.” Cara umklammerte fest den Arm ihres Vaters.
Edward versteifte sich, löste ihre Hand und trat einen Schritt zur Seite.
Seine Tochter biss die Zähne zusammen und atmete heftig aus. Offenbar hatte sie Mühe, nicht zu weinen.
“Ich möchte, dass Sie an dem Fall dranbleiben”, sagte Ed. “Bleiben Sie in Chattanooga und tun Sie, was in Ihrer Macht steht, um meine Tochter zu finden. Außerdem möchte ich, dass Sie Ms. Raney im Auge behalten. Wir können nicht ausschließen, dass sie lügt und womöglich viel mehr weiß, als sie uns verrät.”
“Ja, Sir.”
Bevor Dom noch etwas hinzufügen oder fragen konnte, was “im Auge behalten” konkret bedeutete, betrat Lieutenant Desmond das Wohnzimmer. Offenbar hatte er den letzten Teil des Gesprächs mit angehört. “Ich halte es für klug, Ms. Raney zu beobachten. Zwar werden wir sowieso dafür sorgen, dass sie in den nächsten Tagen die Stadt nicht verlässt, aber es würde uns helfen, wenn jemand sie überwacht.”
“Dann glauben Sie, dass sie etwas mit Audreys Verschwinden zu tun hat?”, fragte Edward.
“Möglicherweise. Ich würde sagen, die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig, dass sie die Wahrheit sagt.”
“Was nichts anderes heißt, als dass sie mit einer fünfzigprozentigen Wahrscheinlichkeit lügt”, bemerkte Dom.
Desmond schnitt eine Grimasse. “Tja.”
“Wo ist sie?”
“Sie wartet darauf, dass ich ihr erlaube, nach Hause zu gehen. Ich habe ihr angeboten, dass Sergeant Swain sie fährt, aber sie will sich ein Taxi rufen.”
“Ich werde sie nach Hause bringen.” Noch bevor er wusste, dass er den Satz überhaupt gedacht hatte, hatte er ihn schon ausgesprochen.
Desmond hob eine Augenbraue.
“Gute Idee, Mr. Shea”, meinte Grayson. “Und lassen Sie diese Frau nicht aus den Augen.”
“Ich erwarte einen täglichen Bericht”, rief Edward. “Über die Suche nach Audrey und über Ms. Raney. Wenn nötig, lassen Sie sich von einem weiteren Agenten unterstützen. Geld spielt keine Rolle.”
“Ja, Sir. Ich werde mich täglich bei Ihnen melden. Und möglicherweise Verstärkung anfordern.” Dom blickte Desmond an. “Kann ich Ms. Raney jetzt nach Hause bringen?”
“Natürlich. Aber eines noch – was immer Sie über Mrs. Perkins und Ms. Raney herausfinden, halten Sie uns auf dem Laufenden.”
“Ich habe Ihre Handynummer.”
Desmond nickte.
Lausanne saß im Arbeitszimmer, klopfte nervös mit dem Fuß auf den Boden und rieb sich den Schweiß von den Händen. Sie sah sich in dem eleganten Zimmer um, das wie aus einem Hochglanzmagazin wirkte. Sie fragte sich, was es kostete, einen Raum so einzurichten. Mit Sicherheit mehr als fünfzigtausend Dollar.
Sie ließ den Blick weiter durch das Zimmer wandern und blieb an einem Ölgemälde über dem großen Kamin hängen. Die zierliche Frau darauf hatte rotgoldenes glattes Haar und war hübsch, aber nicht im klassischen Sinne schön. Um wen es sich wohl handelte? Vielleicht um Audrey Perkins Mutter. Bei
Bedell, Inc.
hatte sie gerüchteweise gehört, dass Edward Bedells erste Frau die Liebe seines Lebens gewesen war.
Als die Tür geöffnet wurde, sprang Lausanne in der Erwartung auf, dass Lieutenant Desmond zurückgekommen war. Stattdessen stand Dom Shea vor ihr.
“Was willst du?” Sie blickte ihn finster an.
“Ich bringe dich nach Hause.”
“Nein, tust du nicht.”
“Lieutenant Desmond lässt dich gehen, und er hat mir aufgetragen, dich nach Hause zu fahren.”
Sie betrachtete ihn nachdenklich.
“Bist du so weit?”, fragte er.
“Warum will er, dass du mich nach Hause bringst?”
“Um sicherzustellen, dass du unbeschadet dort ankommst.”
“Und wenn ich keine Begleitung wünsche?”
“Entweder ich oder Sergeant Swain”, sagte Dom.
“Tolle Wahl.”
Dom nahm ihren Arm. “Lass uns gehen, Honey. Es ist für uns beide einfacher, wenn du kooperierst.”
Lausanne blickte auf seine Hand, die ihren Arm fest umklammert hielt. “Arbeitest du noch immer für Mr. Bedell?”
“Ja.”
“Aha. Und wer will, dass du mir hinterherspionierst, Mr. Bedell oder Lieutenant Desmond?”
“Beide.”
“Dann nehme ich an, dass sie mir die Geschichte über Audreys Angebot nicht abnehmen?”
“Sie wären verrückt, dir zu vertrauen. Ich habe dir vertraut, und sieh dir an, wohin mich das gebracht hat.” Dom drehte sie mit Nachdruck zum Kamin. “Sieh dir die Lady,
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