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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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für die du dich ausgegeben hast, sehr genau an. Da gibt es nur eine entfernte Ähnlichkeit, und trotzdem habe ich nicht eine Sekunde lang bezweifelt, dass du diejenige bist, die du zu sein behauptet hast. Ich habe nur mal kurz in Erwägung gezogen, dass du vielleicht die eine oder andere Schönheitsoperation hast machen lassen.”
    Ihr Magen verkrampfte sich, als sie das Porträt anstarrte. Das sollte Audrey Bedell Perkins sein? Das konnte nicht sein. Das war nicht die Frau, die sie engagiert hatte, nicht die Rothaarige, die ihr fünfzigtausend Dollar in bar gegeben und sie auf diese luxuriöse Reise geschickt hatte.
    Oh mein Gott!
    “Was ist los?”, fragte Dom.
    “Nichts. Wie kommst du darauf, dass etwas los ist?”
    “Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.”
    “Ich sagte doch, dass nichts ist. Ich will einfach raus hier und vergessen, wie bescheuert ich bin. Ich hätte es wissen müssen. Das Angebot war zu schön, um wahr zu sein.”
    Warum verriet sie ihm nicht, dass nicht Audrey Bedell sie bezahlt hatte? Weil er ihr wahrscheinlich nicht glauben würde. Es war besser, von nun an einfach den Mund zu halten. Denn nachdem sie jetzt wusste, dass eine andere Frau sich für Audrey ausgegeben hatte, war die Situation nicht länger nur kompliziert, sondern äußerst alarmierend.
    “Ist irgendwas an dem Gemälde, das dich beunruhigt?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Eigentlich nicht. Ich dachte nur gerade, dass Audrey Perkins und ich uns wirklich nicht sonderlich ähnlich sehen.”
    Dom blieb, nachdem er sie durch die Tür geschoben hatte, noch einmal kurz stehen und blickte über die Schulter auf das Porträt und schließlich wieder zu Lausanne. Er wusste, dass sie ihn angelogen hatte.
    Mal wieder.

7. KAPITEL
    L ausanne sprach auf der Fahrt von Lookout Mountain nach East Brainerd kaum ein Wort. Dom versuchte ein paarmal erfolglos, ein Gespräch zu beginnen, doch ihre einsilbigen Antworten machten ihm deutlich, dass sie sich nicht zu unterhalten wünschte.
    Auch gut.
    Nichts, was er oder sie sagen konnte, änderte etwas an der Situation. Keiner von ihnen hatte sich als der Mensch herausgestellt, für den ihn der jeweils andere gehalten hatte. Sie hatten sich gegenseitig angelogen, und keiner konnte dem anderen mehr vertrauen. Doch auf einer anderen, einer sexuellen Ebene zogen sie einander noch immer schmerzhaft an, was die Sache nur schlimmer machte.
    Viel schlimmer.
    Dom musste zugeben, dass ihm diese Erfahrung neu war. Er gehörte nicht zu den Männern, die sich leicht täuschen oder manipulieren ließen. Was Frauen betraf, hatte er bisher immer die Oberhand behalten. Er hatte einen recht vielseitigen Geschmack, doch üblicherweise zog er nette, elegante, wohlerzogene Damen vor. In seiner Jugend hatte er sich natürlich ab und zu mit bösen Mädchen eingelassen, doch heute wusste er, welche Frauen für ihn Schwierigkeiten bedeuteten, und ging ihnen einfach aus dem Weg.
    Und Lausanne Raney bedeutete Schwierigkeiten. Was auch immer mit ihr los war, welche privaten Probleme sie auch haben mochte, es ging ihn nichts an. Ein kluger Mann würde einfach einen großen Bogen um sie machen. Auch wenn es zu seiner Aufgabe gehörte, sie in den nächsten Tagen im Auge zu behalten, hieß das noch lange nicht, dass er sich persönlich mit ihr abgeben musste.
    “Die Nächste rechts”, sagte Lausanne. “Zwei Blöcke weiter. Glennview Apartments.”
    Dom nickte. “Wie lange wohnst du schon hier?”, fragte er.
    “Ein halbes Jahr. Seit ich nach Chattanooga gekommen bin. Ich brauchte eine billige möblierte Wohnung in der Nähe einer Bushaltestelle, da ich kein Auto habe.”
    Dom erhaschte einen Blick auf ihr Profil. Stoisch. Stolz. Die Augen gerade auf die Straße gerichtet. “Und wo hast du vorher gelebt?”
    “Nashville.”
    Dom parkte seinen Mietwagen vor dem Apartmentgebäude.
    “Und warum bist du dort weg?”
    “Ich wollte mal was Neues sehen.”
    Dom stellte den Motor ab und öffnete die Tür.
    “Du brauchst nicht auszusteigen”, sagte sie. “Ich kann mein Gepäck selbst aus dem Kofferraum holen.”
    “Wenn ich eine Lady nach Hause fahre, dann bringe ich sie auch bis zur Tür.” Er stieg aus, umrundete das Auto und öffnete die Beifahrertür.
    “Irgendjemand hat dir ziemlich gute Manieren beigebracht.”
    Er reichte ihr die Hand und half ihr hinaus. Eine Sekunde lang standen sie nur da, ihre Körper berührten sich fast. Sie sah zu ihm auf. Er war mindestens zwanzig Zentimeter größer als sie,

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